Stichwort: Suedostasien Extravaganza 2006



 


Suedostasien Extravaganza 2006


...und schluss!


Heute haben wir Tag 61 der Extravaganza erreicht und ich bin wieder am Flughafen Singapur, Ortszeit 22 Uhr und Tempertur wie immer irgendwas ueber 30 Grad. das Internet ist immer noch gratis, der boese Rucksack ist auf ueber 20 kg angeschwollen, aber bereits eingecheckt, so dass ich ihn erst morgen mittag in Hamburg wiedersehen werde.

War natuerlich noch mal ziemlich anstrengend heute, mit den vielen Bussen und dem Flug zurueck nach Singapur, aber hauptsache ich hab den Boardingpass in der Hand und der Flieger heimwaerts steht auf der grossen Tafel.

Das war es dann also fuer diesmal, ich hatte zwar in keinster Weise geplant, alleine zwei Monate eine leicht orientierungslose Tour durch Malaysia und Co. zu machen, aber wie kommts, so nimmt man es.

Ein wenig war das jetzt sicherlich das Ende der grossen Backpackerkarriere. OK,OK,OK, ich war nie laenger als gut 3 Monate unterwegs und echte Backpacker sehen die acht Wochen diesmal als ein verlaengertes Wochenende. Aber ich habe das getan, was in meinen Moeglichkeiten lag und habe mich immer bemueht.

Kleinere Sachen bis max 4 Wochen werd ich auch zukuenftig unternehmen, so zB der Afrika Cup 2008 in Ghana. In diesem Sinne bis dann.



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Suedostasien Extravaganza 2006


Der Rucksack hat sein Ziel erreicht


So, Kota Kinabalu, der Verbannungsort, aeh, ZIELort ist erreicht. Die letztere laengere Schiffsreise (3 1/2 Stunden) war nochmal von gepflegtem Seegang gepraegt. Eigentlich bin ich ja da recht unempfindlich, aber das schaukelte ordentlich, vor allem seitwaerts. Nun hab ich mich in einem Hostel mit Internet und Fruehstueck aufs Haus einquartiert und auch gleich bis zum Heimflugtag bezahlt, fuer den Fall dass das Geld ausgeht, die sichere Variante.

Kleiner Rueckblick auf die letzten Tage. Brunei war nicht mehr viel los, eigentlich nur warten auf den Montag. Mit meinen beiden amerikanischen Reisebekanntschaften am Sonntag morgen das Halbfinale der American Football Liga zum Furehstueck geschaut, die beiden waren aus Indiana, mehr muss ich nicht sagen. Interessanterweise hatten die beiden ein Hotel mit illegalem Alkoholausschank und die Damen, die da ein und ausgingen, also so titten- und arschbetont waren nicht mal die beiden Kanadierinnen angezogen. Also, ich will ja nicht misstrauisch sein, aber der Hotelchef scheint ein sehr geschaeftstuechtiger Mann zu sein, dem der Imam und der Islam an sich komplett am Arsch vorbeigehen. Gut, das zurecht, er war ja Chinese.

Montag dann endlich das Schiff zur Insel Labuan, das auf den allerletzten Druecker erreicht wurde, da ein Minibus sich als Schlafwagen herausgestellt hat. Labuan hatte den Sinn, das Budget zu schonen und ein wenig Erholung von den Hostels und den chinesischen Billighotels zu bringen.

Also gehobene Hotels, die Visa akzeptieren, Astro (Pay-TV) bieten und so. Das erste war recht OK, hatte allerdings nur einen Sportsender (ESPN), der aber eh praktisch nur Fussball und nicht den Tennis-Schwachsinn aus Australien zeigte. Fruehstueck war auch prima, aber dann haben sie es sich mit mir verscherzt. Ich wollte naemlich einen Tag in das Beachresort am anderen Ende der Insel und den grossen Rucksack dalassen. Keine Gepaeckaufbewahrung, Frechheit! Bin natuerlich am naechsten Tag sofort ausgecheckt und hab mir neues Hotel gesucht. Das wurde auch gleich gefunden und der Rucksack dort zurueckgelassen. Dann auf an den Strand. Per Minibus wurde das Manikar Beach Resort erreicht, das hinsichtlich Skurrilitaet alle Rekorde brach.

Ehemals ein Sheraton Hotel, das wohl nicht so richtig erfolgreich war, haette das Ding, obwohl noch relativ neu, eigentlich wohl als gescheitert betrachtet werden muessen. Die Party da ist jedenfalls schon verdammt lang zuende. Aber ein neuer Besitzer hat sich wohl entschlossen, das Ding in einer Light-Version weiterzubetreiben. Also Warmwasser abgemeldet (bei den Temperaturen eh egal) und (wesentlich schlimmer) das Astro abbestellt. Es verbleibt ein Nobel-Resort mit hunderten riesigen Zimmern samt sehr schoenem Pool. Und fuer mich das interessante Gefuehl, dass eine Bombe die Menschheit ausgeloescht hat und ich als einzig Ueberlebender es mir in einem verlassenen Luxushotel gemuetlich gemacht habe. Es waren naemlich ausser mir weit und breit keine Gaeste zu sehen. Auch die Rezeption war nicht besetzt als ich kam und eine Putzfrau, die ich ausfindig gemacht habe, musste erstmal per Handy jemanden herholen. Das rockt!

Als naechsten Spass haette es mir natuerlich gefallen, wenn fuer mich ein Buffet-Fruehstueck am naechsten Tag aufgebaut worden waere. Meine Anfrage hierzu wurde leider mit "No, Breakfast is a la carte" beantwortet, woraufhin ich beschloss, es ausfallen zu lassen, hehe. In der Lobby hatte Astro ueberlebt und so genehmigte ich mir abends das Spiel Vietnam-Thailand der Suedostasienmeisterschaft. Die Hotelbar haette ich zwar benuetzen koennen, aber das ging mir dann doch zu weit. Alkohol in Verbindung mit der ultraeinsamen Umgebung, das loest Depressionen aus.

Am naechsten Tag in der Frueh noch ein paar Runden im Pool geschwommen, damit wenigstens der nicht ganz umsonst in Betrieb ist, das ganze mit Fotos dokumentiert und ab zurueck die 15 km in die Stadt. Wer mit dem Leben abgeschlossen hat und als Einsiedler vegetieren will ohne auf einen gewissen Luxus zu verzichten, das Manikar Beach Resort bietet fuer 17,74 Euro am Tag (fuer ein Hotel wie dieses ein irrer Preis!) ein "End of the world"-Paket von feinsten!

Das dritte Hotel in drei Tagen auf Labuan war dann wieder mitten in der Stadt und tadellos. Allerdings wieder nur einer der drei Sportsender und diesmal leider der mit Tennis. Also den Moviechannel und ein Remake von "Psycho" (ganz ok) und einen unfassbar schlechten amerikanischen Film namens "Cable Guy" gesehen, den nur 5-jaehrige oder Amerikaner goutieren koennen, angeschaut. Abends war dann Tennis endlich vorbei und es gab paar Preview-Sendungen zum europaeischen Fussballwochenende, in denen auch Uwe Seeler zu Wort kam. Er sagt, dass in der Rueckrunde alles gut wird, aber das hab ich eh schon gewusst.

Nach einem ordentlichen Fruehstueck, das aber in einem Schwesterhotel 500 Meter weiter serviert wurde, noch Newcastle-West Ham angeschaut und dann zur Faehre. Die brachte mich wie erwaehnt zum Ort meines Rueckflugs, Kota Kinabalu. Puenktlich zum Start der Rueckrunde ist also das Ziel erreicht, jetzt nur mehr Tagesausfluege zu Inseln mit Korallenriffen vor Kota Kinabalu, um ein wenig zu Schnorcheln. Und natuerlich der Berg, der Berg, der Berg. Falls das Wetter mitspielt, will ich den von Montag bis Mittwoch angreifen, damit das auch endlich aus der Welt ist. Aber dafuer muss ich erstmal ein Team zusammenstellen, mal sehen, ob faehige Leute morgen im Hostel eintrudeln.



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Suedostasien Extravaganza 2006


Sibu - Belaga - Batu Niah - Miri


In Sibu waren wir zuletzt und es war Freitag, der 12. Januar. Und da war es ehrlichgesagt furchtbar. Das Hotel mit den Ameisen war schrecklich, deshalb bin ich am Samstag morgen in ein anderes gewechselt, das schon angekündigte "Holiday Hotel". Das war noch viel schlimmer, mir ist rätselhaft, wieso ich das Zimmer akzeptiert habe. Hatte ich am Vortag wenigstens noch Bad und WC am Zimmer und eine AC, hier blieb mir noch ein Bett und ein Ventilator und Gefängnisfeeling. Die "Rezeption" war ein vergittertes Fenster, duch das Schlüssel gegen Bargeld getauscht wurde. Wiegesagt, ich habe keine Ahnung, wieso ich das genommen habe, es wird wohl so gewesen sein, dass ich einfach sofort die beiden Rucksäcke loswerden wollte. In Sibu war ich offensichtlich der einzige Tourist und konnte mich somit der einzigen Sehenswürdigkeit zuwenden, einem chinesischen Tempel mit sehr schöner fünfstöckiger Pagode.

Um da raufzugehen braucht man den Schlüssel, den man aber problemlos bekommt. Oben wehte fast ein kühler Wind, sehr angenehm und wunderbarer Panoramablick über den riesigen Fluss. Bei der Rückgabe des Schlüssels hat mich dann der Tempelchef ("I am not a monk, I am your teacher") erwischt. Und mir eine neunzigminütige und sehr ausführliche Lektion zum Taoismus erteilt, die zwar teilweise reichlich wirr war, aber hochinteressant und unterhaltsam. Zum Schluss musste ich noch ein paar chinesische Gesundheitstees trinken und hab auch noch wichtige Dinge für meine Protection auf der Reise und sogar was für den Roten Hai zuhause mitbekommen. Zudem wurde noch ein chinesisches Horoskop durchgeführt, das aber in allen Bereichen ziemlich schlecht ausfiel. Ist aber nicht beunruhigend, da interessanterweise alle Möglichkeiten, die man bekommen konnte, reichlich negativ waren. Soll wohl die Leute motivieren, sich mehr zusammenzureissen, das ist aber bei mir ja en nicht notwendig.

Über den Samstag ist genug gesagt, wie der Sonntag begann, dürfte klar sein. Reumütig zurück ins erste Hotel, das Hoover Lodging House. Dort ein Zimmer mit deutlich weniger Ameisen organisiert über das man nicht viel negatives sagen kann, aber auch nichts positives. Naja, ein Waschbecken war im Zimmer. Ansonsten war mir jetzt erstmals wirklich total langweilig. Es hat in Strömen geregnet und es gab nix zu tun. Also ein wenig lesen und so. Am Abend war dann Geldbeschaffung angesagt, da in den nächsten Tagen ja nur Dschungeldörfer anstanden.

Da der einzige Moneychanger, den ich in Sibu gesehen hab, fürchterliche Kurse hatte, war wieder mal die EC-Karte gefragt. Also zur HSBC und schlappe 1.000 Ringitt avisiert. Leider wurden mir diese nicht ausbezahlt, sondern dreimal "Transaction cancelled" vermeldet". Naja, was will man von einer englischen Bank schon erwarten, auf zur Maybank, der Bank für "islamic banking". Dort hab ich die 1.000 RM zwar auch nicht bekommen, aber eine andere Meldung, nämlich dass das Ablaufdatum meiner Karte überschritten ist. Ein Blick auf diese bestätigte, dass der 31.12. das Ende ihrer schönen Karriere markiert hatte. Uncool.

Ich sollte ergänzen, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Uhr war und der Geldwechsler seinen Arbeitstag auch schon beendet hatte, wie ich schnell feststellte. Meine Barschaft betrug also an diesem Sonntagabend noch rund 6 RM, also 1,50 Euro. Und ich war sehr hungrig und musste am naechsten Morgen um 5:45 Uhr ein Boot nach Belage bazahlen. Hinsetzen und nachdenken. Ergebnis: Ein großes Luxushotel muesste doch Geldwechsel anbieten!

Schnell recherchiert, dass es hier vier in Sibu gab, denen man das zutrauen konnte. Nummer 1: Nein. Nummer 2: Nur für Hotelgäste. Nummer 3: Nein. War klar, dass die Hotels schön über die gar nicht mal so kleine Stadt verteilt waren, es bereits dunkel war und ich mich auch ein wenig verlaufen hatte. Dennoch wurde nicht aufgegeben und auch Nummer 4 gefunden. Dort lautete die Antwort in etwa: "Ja, aber zu einem hundsmiserabligen Kurs. besser morgen zur Bank gehen". Die Ehrlichkeit ist hier nix überraschendes. Auch wenn man in einem Office einen Flug buchen will, raten die einem, Internet zu nutzen, weil sie eine Buchungsgebühr nehmen, die man sich im Netz sparen kann. Ehrlichkeit hin, miserabler Kurs her, ich brauchte Bargeld. Also 10 Euro getauscht, um nach Belaga zu kommen und dort dann Glück zu haben. Nachdem das geschafft war, hab ich mich mit einem schönen japanischem Seafood-Fondue (Shabu-Shabu) belohnt, das man selbstverständlich mit Kreditkarte bezahlen konnte.

Am Montag läutete das Handy um 5 Uhr und ich hab es sogar gehört. Um diese Zeit konnte man auch feststellen, dass dieses "Hotel" eine echte Todesfalle im Falle eines Brandes war, denn der Flur war mit einem Eisengitter und Vorhängeschloss "gesichert", so dass man im Fall der Fälle nur aus dem Fenster im dritten Stock hätte springen können. Nach kurzem Randalieren meinerseits kam dann auch ein zirka 116-jähriger Chinese und ermöglichte mir den Check-Out. Im Dunkeln zum Hafen und das Boot kostete fast meine ganze Barschaft. Die Boote sehen aus wie Torpedos, sehr lang und extrem schmal und preschen den Rajang entlang wie nochwas. Erfreulich wenig Passagiere, so dass ein wenig Schlaf nachgeholt werden konnte. Leider stieg dann beim ersten Stopp eine Schulklasse ein, die weiteres Ruhen unmäglich machte und mich zwang mein Ticket spontan auf 1. Klasse upzugraden. Was auch nichts nützte, denn in Kapit stieg unglaublicherweise noch eine Schulklasse zu, womit wahrscheinlich jetzt doppelt soviel Leute wie Plätze an Bord waren. Den bis dahin noch freien Platz neben mir (die erste Schulklasse hatte noch Respekt vor der ersten Klasse und blieb hinten im Boot) hat eine Amerikanerin erobern können, auch Touristen stiegen in Kapit zu, zu meiner Überraschung. Für die Fahrt von Kapit nach Belaga brauchte man eine Genehmigung, deshalb waren die in Kapit um diese zu bekommen, ich hatte natürlich auf solche Details keine Rücksicht nehmen können.

Sicherheitshalber der Amerikanerin gleich mal von meinem Unglück mit der EC-Karte berichtet, um sie schon mal darauf vorzubereiten, dass ich Freiwillige suche, die Euros in Ringitt tauschen, falls es in Belaga weder Bank noch Geldwechsler gibt. Daraufhin hat sie gleich aus ihrem Reiseführer zitiert "There are no banks and moneychanger in Belaga, so stock up in Kapit". Wunderbar, jetzt hatte ich komplett die Schnauze voll. Dazu die tobenden Kinder, also Sonnencreme geschnappt, Handtuch übern Kopf, raus aus dem Boot und rauf aufs Dach. Dort meditiert, da dieser Fluss zwar riesig, aber auch total langweilig ist. Keine Tiere weit und breit, wieso die Reiseführer sagen, dass die Fahrt so toll sein soll, bleibt ihr Geheimnis. Selbst die Stromschnellen, für die ich extra kurzzeitig wieder ins Boot bin, unspektakulär.

Nach 9 Stunden Fahrzeit wurde Belaga erreicht. Mit mir waren insgesamt 6 Touristen an Bord. Es gibt in Belaga drei Hotels, die sich alle nix nehmen. Wir checkten alle im "Hotel Belaga" ein, das OK war. Interessanterweise strömten auch alle Schulkinder nicht etwa in irgendeine Unterkunft für Schulkinder sondern in die Hotels. Gut, dass ich nicht lang rumgetrödelt habe, sondern gleich ins Hotel, sonst wäre alles ausgebucht gewesen. Die Kinder bezogen die Zimmer halt einfach zu Acht, so musste keiner von ihnen im freien nächtigen. In allen Reiseführern steht zu Belaga, dass hier ein Typ namens Daniel hier in allen Lebenslagen weiterhelfen kann. Er ist in "Daniels Corner" zu finden, dort kann man essen und trinken und alle Infos bekommen, auch einen Guide für den Dschungel, einen Besuch in einem Langhaus und wiegesagt, Hilfe bei allen Problemen. Um es kurz zu machen, Daniel wurde in den drei Tagen in Belaga nie gesehen, uns wurde ständig gesagt, heut nachmittag/abend/morgen früh/mittag etc. ist er wieder da.

Mangels Bank musste ich also den Geldwechsel ohne lokale Beteiligung durchfuehren, gott sei dank waren die anderen Touristen da! Es hat sich somit auch eine schöne Gruppe mit den 5 anderen gebildet, neben mir waren da Jennifer, die amerikanische Geldwechslerin, ein weiterer Amerikaner, ein Kanadier und ein belgisches Ehepaar. Es waren durch die Bank sehr lustige und nette Abende mit "local wine" (brutal starkes Zeug aus vergorenem Reis, das ähnlich schmeckt wie Sake und verdünnter Arrak). Da ich dank Jennifer ja wieder Geld hatte, waren die Sorgen der Vortage schnell vergessen. Auch die Locals in Belaga waren sehr szmpathisch und freundlich, wir hatten alle eine tolle Zeit. Für Mittwoch hatte ich ja den Twin Otter-Flug von Belaga nach Bintulu gebucht und so schaute ich auch mal beim lokalen Flugticketmann vorbei um den Flug zu bestätigen. Dort erfuhr ich, dass es gut ist, dass ich mich melde, denn da ausser mir bisher niemand diesen Flug gebucht hat, wäre der Flieger niemals gekommen. Allerdings ist das auch so reine Glückssache, denn der Pilot sagt erst 1 Stunde vorher Bescheid, ob er fliegt oder nicht.

Hängt davon ab, wie das Wetter ist, ob der Zeitplan allgemein mit wichtigeren Flügen passt und und und. Allerdings buchten sich dann auch die anderen 5 auf diesen Flug, was die Chancen in gewissem Maße verbesserte, wie der Flugonkel bestätigte. Spannende Sache also. Aber erstmal war ja noch Belaga dran. Dort wollte ich ein Langhaus besuchen, das sind die in Borneo üblichen langen Häuser, in denen eine ganze Dorfgemeinschaft lebt. Allerdings durchaus mit Privatsphäre, alle Familien haben eigene Bereiche. Eines sollte 45 Minuten von Bintulu entfernt sein, ich hab dreieinhalb Stunden gebraucht, um es zu finden, teilweise hat es geregnet und ich war total KO. Und man kann da nicht einfach aufkreuzen und reinmarschieren, eigentlich muesste man im Ort warten, bis man jemanden kennenlernt und eine Einladung bekommt. Ich hab also erstmal das Langhaus dezent umkreist, bis man mich bemerkt hat

Genauergesagt kam gerade eine junger Bursch aus dem Langhaus mit seinem Moped aus dem Dorf zurück und brachte mich zu seinen Schwestern, da ich ihn fragte, was da für Leute lebten, er aber kein Wort verstand. Die Schwestern sprachen alle ausgezeichnet Englisch und ich wurde auch gleich dem Chef des Langhauses, ihrem Vater, vorgestellt und zu Tee und Früchten eingeladen. Es war ein höchst angenehmer Nachmittag, bei dem ich gelernt habe, dass das was ich bisher für Kokusnüsse gehalten habe, riesige Mangos sind und dass es auch rote Durians gibt (riechen nicht und schmecken weniger intensiv, also eine Light-Version, nix für mich). Unter Anleitung der Mädels hab ich dann auch meine erste Durian selbst geöffnet, ohne Werkzeug. Der Chef musste sich dann um die "Animals" kümmern und ich wurde gleich eingeladen, bei der Schlachtung eines Rehs mitzumachen, was ich aber dankend ablehnte. Ich bin zwar kein Städter, der keine Ahnung vom richtigen Leben hat und dem vor sowas graust, aber da mein bester Freund aus Kindheitstagen der Sohn des Metzgers war, kenne ich das alles bereits und muss da nicht dabei sein.

Lieber mit den netten Mädels weiter Tee trinken und Früchte essen, während direkt dahinter im Freien gerade fröhlich gemetzelt wird. Ärgerlich war freilich, dass ich keine Geschenke mithatte, somit habe ich gegen alle Regeln der Langhausetikette verstossen, die in den Guidebooks ausgebreitet wird. Aber der Hinweis, man soll als Geschenke vor allem Schnaps und Zigaretten mitbringen, ist totaler Schwachsinn. In der Regel dürften sich ja wie bei mir junge Mädels, die englisch sprechen, um die besucher kümmern, und das wäre wohl völlig unpassend. Der Chef sprach allerdings auch ganz gut englisch, muss man ja als Chef wohl auch und hat mich auch gleich eingeladen, zum Abendessen (es hätte wohl Reh gegeben) und über nacht zu bleiben, das habe ich aber nicht angenommen. Erstens war ich mit den anderen um 18 Uhr zum Abendessen verabredet und die hätten geglaubt, ich wäre im Dschungel abhanden gekommen und zweitens wär mir das ohne Geschenke doch zu heavy gewesen, auch wenn es sicherlich ein tolles Erlebnis gewesen wäre. Das mit den Geschenken hab ich dann aber wie ich denke prima gelöst, wir haben ein paar Fotos gemacht und ich hab mir Ihre Adresse geben lassen, um diese Fotos, eines von meiner Family und Postkarten von Hamburg und dem schönen Bayerischen Wald zu schicken, wenn ich wieder zurück bin.

Nachdem sich ungefähr 30 Leute von mir überschwenglich verabschiedeten, von denen ich 25 davor überhaupt nicht gesehen habe (die alten Omas, die aussehen wie weit über 100 und kompett tätowiert sind und Ohrenschmuck tragen, der jedes Piercing lächerlich aussehen läßt, werden mir besonders in Erinnerung bleiben), ging es also zurück in den Ort. Dabei hab ich natürlich erstmal den Ausgang aus dem Langhaus nicht gefunden, es heißt nicht umsonst Langhaus. Der Rückweg geht etwas schneller, wenn man weiß,wo es lang geht, nämlich wirklich nur die 45 Minuten. Allerdings fiel mir nach einer Viertelstunde ein, dass ich überwältigt von dem tollen Erlebnis ganz vergessen hatte, das Langhaus selbst zu fotografieren. Das ging nicht, auch wenn es wieder leicht zu regnen begonnen hatte, Kommando zurück.

Zum verabredeten Abendessen bin ich trotzdem halbwegs pünktlich gekommen, es sollte "wild boar", also Wildschwein geben, das wir am Vortag vorbestellt hatten, weil der Amerikaner ganz versessen darauf war, das zu bekommen. Für mich nix so spektauläres, aber auf jeden Fall besser als Chicken. Leider wurde vom Lokalbesitzer, der übrigens sich übrigens nicht Lokalbesitzer sieht, sondern als "Public Relation Practiser", wie ein schönes Schild aussagt, die Bestellung geändert und es gab Fisch. Logischerweise aus dem Fluss und bei Süsswasserfisch bin ich etwas heikel. So gern ich Fisch mag, den moosigen geschmack vieler Süßwasserfische kann ich gar nicht ab. Deshalb hielt ich mich hier erstmal raus und bestellte stattdessen den 08/15-Klassiker "Gebratene Nudeln mit Gemüse", das geht immer und überall. Nachdem ich den Fisch probiert hatte, wusste ich auch gleich, dass das die richtige Entscheidung war. Er war zwar toll zubereitet, aber Vergnügen wäre das für mich nicht gewesen. Die Nudeln hingegen waren aussergewöhnlich gut, die Frau des Public Relation Practiser konnte wirklich aussergewühnlich gut kochen. Und auch der local wine, den er ebenfalls selbst angesetzt hatte, blieb eine gute Wahl. Da ich aber bei der Produktion ähnliche Zustände wie in Grampa Simpsons badewanne vermutete, beließ ich es auch diesmal wieder bei einem großen Glas, nachdem man eh schon ordentlich bedient ist, so stark wie das Zeugs reinfetzt. Die Belgier waren nach den Erkenntnissen des Vorabends, als der local wine die Frau komplett umgehaut hat, gleich von anfang an auf das gute Tiger Bier umgestiegen.

Nun am Mittwoch die spannende Frage, fliegen wir oder nicht. Die Chancen stehen gut, meinte der Flugticketmeister und so ging es per Boot erstmal zum Airstrip. Der Flughafen wird dann über eine Holztreppe vom ufer aus erreicht, die mit mächtig Marschgepäck gar nicht so einfach zu bewältigen ist. Das Terminal ist ein kleines Häuschen, in dem es einen Tisch und eine Waage gibt. Erstmal wiegen der Personen und des Gepäcks, um zu sehen, ob die Twin Otter das überhaupt packt.Das war der Fall, wie bei nur 6 Passieren auch zu erwarten war. ich war der einzige, der im Internet gebucht und bezahlt hatte, musste aber ewig den Ausdruck mit dem Buchungscode suchen und beide Rucksäcke komplett durchwühlen.Die Belgier lästen das geschickter, sie hatten einen Buchungscode von zwei Schweizern dabei, die diesen Flug angeblich auch gebucht hatten, aber umdisponierten. Interessanterweise wurde dieser 2 mal 3 cm grosse handgeschriebene Zettel mit einem Code und zwei Namen akzeptiert, für den Fall das irgendwas nicht stimmt, haben die Belgier aber ihre Emailadresse deponiert. So werd ich demnächst mal am Hamburger Flughafen aufkreuzen, um zu einem HSV-Auswärtsspiel spontan zu fliegen.

Dann die große Freude, Motorengeräusch und die Twin Otter kommt tatsächlich. Landung geglückt, was durchaus eine Leistung ist, wenn die Landebahn keine 100 Meter lang ist. Das Gepäck laden die Passagiere selbst ein und entscheiden dabei auch selbstverantwortlich, was in den Laderaum kommt und was Handgepäck ist. Somit hatte ich nach dem Flug in Indonesien vor zwei Jahren auch mal wieder mein Schweizer Messer beim Flug bei mir, man weiss ja nie, wofuer man es brauchen kann. Nach einer Runde Arrak, die der Kanadier ausgab, der den Bordservice übernahm, ging es los. An Bord waren nur die zwei Piloten und wir sechs Leute. Beim Hinflug war aber nur überhaupt nur ein Passagier dabei, der einen schönen Privatflug für 10 Euro genießen durfte. Ich platzierte mich direkt hinter die Piloten, um alles im Griff zu haben. Der Flug mit der Twin Otter in niedriger Höhe über den tropischen Regenwald war wirklich ein Erlebnis, allerdings sah man dabei auch wieviel Wald bereits abgeholzt worden ist. Anders als die stundenlange Fahrt mit den Torpedo-Booten ist dieser 30 Minuten-Flug von Belaga nach Bintula aber wirklich ein tolles Erlebnis.

In der Öl- und Industriestadt Bintulu hatte keiner was zu schaffen, so dass wir gleich per Taxi zum Busbahnhof sind und dort nach kurzer Mittagspause weiter per bus nach Batu Niah zu den Höhlen. Dort musste erstmal ein Fahrer gefunden werden, entsprechend detaillierte Verhandlungen über den Fahrpreis waren notwendig, speziell da ich als einziger nicht nur vom Highway in die Stadt sondern gleich zum Nationalpark wollte. Das stellte sich als schrecklicher Fehler heraus. Während die anderen im Hotel in Batu Niah eincheckten, konnte ich mich nicht im Nationalpark einquartieren, da dort das Hostel von einer Person komplett bezahlt werden hätte müssen und nicht nur ein Bett, wie ich mir das vorgestellt hatte. Regeln wurden leider vor zwei Jahren geändert...

Da natürlich mein Fahrer längst die Biege gemacht hatte, stand ein 30 Minuten Fussmarsch mit vollem Gepäck zurück vom Nationalpark ins Dorf an. Ich muss nicht dazusagen, dass es zu regnen begonnen hatte. Natürlich hatten die anderen längst alle billigen und guten Zimmer bezogen, so dass ich das teuerste Dreibettzimmer alleine nehmen musste. Zudem war das Hotel totaler Mist und erinnerte mich an Sibu, nur teurer. Die Betten hat der geschäftstüchtige Hotelbesitzer offenbar aus einem Krankenhaus gestohlen, jedenfalls waren Rollen an den potthäßlichen Metallgestellen.

Die Tropfsteinhöhle am nächsten Tag war schon spektakulär mit netten Dschungelwalk und vielen Fledermäusen. Die Taschenlampe die ich hierfür jetzt 5 Wochen rumgeschleppt hatte, gab nach 5 Minuten den Geist auf, aber wir waren ja eh eine große Gruppe. Nett also, aber wen Höhlen nicht wirklich interessieren, der kann sich das schenken, speziell wenn man eh schon eine in einem anderen Nationalpark gemacht hat. Die ist zwar viel größer, aber das war es dann auch. Per privat gechartertem Minibus, der uns direkt abholte (mit 6 Leuten sind solche Spiränzchen nicht teurer als der Bus) ging es weiter nach Miri. Eine grüßere Stadt, in der sich unsere Wege erstmal trennen sollten. Ichkochte übernachtungstechnisch sowieso wieder mein eigenes Süppchen und quartierte mich in einem schönen Hostel im Dorm ein, mit viel Community Bereich und für Backpacker ausgelegt. Von den chinesischen Gammelhotels hatte ich erstmal genug, auch wenn die anderen für ein Einzelzimmer nicht mehr bezahlten als ich im Dorm.

Der Kanadier und die Belgier flogen am nächsten Tag gleich in den Nationalpark Bario Highlands. Hab ich auch überlegt, hatte aber in den Vortagen wirklich genug Natur. Also von Freitag bis Sonntag abspannen in Miri, das Hostel ist sehr angenehm und viele nette Leute.

Morgen am Sonntag geht es eigentlich schon auf die letzte Etappe, per Bus nach Brunei. Dort werd ich zwei Tage bleiben, dann mit einer Fähre in den malaysischen Bundesstaat Sabah auf die Insel Labuan. Dort möchte ich zwei, drei schöne Entspannungstage mit einem ordentlichen Hotel am Strand verbringen. Freitag oder Samstag dann per Fähre schon ans Ziel meiner Reise, nach Kota Kinabalu, wo dann auch knapp zwei Wochen später der Rückflug startet.

Nach dem Tief in Sibu bin ich jetzt wieder sehr gut beinand, die Kraft eines erneuerten Glaubens ist zurückgekehrt und ich freue mich auf ein schönes Finale.



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Suedostasien Extravaganza 2006


Update 13.1.


Hmm, hab mir grad nochmal den letzten Beitrag von mir angesehen, der war wirklich miserabel geschrieben. Kann mich nur damit entschuldigen, dass ich an dem Tag ziemlich durch den Wind war (keine Ahnung warum, wahrscheinlich der furchtbare Film im Kino) und sogar das Kunststueck fertiggebracht hab, mich aus dem Hotelzimmer auszusperren.

Schade, denn die Rafflesia und den Nationalpark, das waren eigentlich tolle Geschichten, wenn man sie richtig erzaehlt. Gut, kommt vielleicht dann bei der Fotopraesentation im kleinen Kreis.

Die Bootsfahrt nach Sibu begann spektakulaer mit ordentlich Wellengang und schoen Schlagseite. Da aber 6:15 Uhr aufstehen angesagt war, bin ich trotzdem gleich eingepennt, in der Business Class. Letztere unterschied sich durch die Economy durch minimal mehr Platz, aber absolut nicht der Rede wert. Auch Bordentertainment gab es, sogar irgendeinen dubiosen Actionfilm auf Deutsch, aber ich bin ja gleich eingepennt. Aufgewacht dann wieder, als es schon den Fluss entlang ging. Da lief dann ein Film mit dem grandiosen Titel "Kung Fu vs. Terrorists", aber auch davon hab ich nix mitbekommen, da ich mit einem Amerikaner geschnackt hab.

In Sibu gibts nix fuer Backpacker und junge Leute, also ein konservatives Gammelhotel, man hat sich ja an sein Einzelzimmer gewoehnt. Diesmal sogar mit privatem Bad, aber das hindert mich nicht dran, heute nachmittag ein zweites Hotel auszuprobieren, das vielleicht paar weniger Ameisen am Zimmer hat. Naja, Ameisen sind ja eh noch harmlos.

Irgendwie hab ich mich auch verkalkuliert und bin einen Tag zu frueh nach Sibu los. Bin jetzt ganze drei Tage hier, dafuer geht das naechste Boot am Montag um 5:45 Uhr frueh. Die Zeit hier in Sibu widme ich wohl ausschliesslich kulinarischen Extravaganzen, zu sehen gibts nix ausser einer schoenen chinesischen Pagode und da war ich schon gestern oben. Ueberhaupt ist Sibu die mit Abstand chinesischste Stadt Malaysias. Wird deshalb auch New Fu Tschu genannt, weil die Einwanderer ueberwiegend aus dieser chinesischen Provinz gekommen sind.

Essenstechnisch steht wieder Seafood an erster Stelle, auch wenn es sehr viel Schweinefleischgerichte gibt, die mir aber meistens zu fett sind. So gab es gestern mittag erst mal japanische Udon-Nudeln mit Seafood beim Koreaner in Malaysia, nicht ganz authentisch, aber sehr lecker. Abends dann der Main Event. "Prawn Nudeln" mit wirklichen King Prawns, also solche Apperate, dass sogar in den Scheren noch soviel Muskelfleisch zu finden ist, wie bei einem ausgewachsenen Hummer. Entsprechend wollte ich kein Fitzelchen dieses koestlichen Fleisches verschenken und hab aus dem Vieh wirklich alles rausgeholt, was rauszuholen war. Sah sicherlich nicht schoen aus und der Tisch wurde auch komplett versaut. War auch teurer Spass, aber uneingeschraenkt zu empfehlen. Erfreulicherweise hat das Tourisitenbuero eine ausgezeichente Infobroschuere zum Essen in Sibu, die ich heute und morgen weiter konsequent abarbeiten werde. Aber jetzt erstmal vom Hoover Guesthouse ins Holiday Hotel umziehen, bei dem Namen kann ja nix schiefgehen...

Der letzte Satz ist wahrscheinlich eine Auflage, um beim naechsten Mal damit anzufangen, wie wenig Holidaylike der Schuppen war ;)



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Suedostasien Extravaganza 2006


Freitag, 5.1.07 - Borneo


So, ein kurzer Gruss aus Borneo, dem ihr entnehmen koennt, dass der Billigflieger mit mir an Bord heute morgen nicht abgestuerzt ist.

Das naechtliche Warten an der Bushaltestelle war dafuer total scheisse. Bis 2 Uhr liefen wenigstens Wiederholungen aus der Premier League, dann aber eine indische Soap, bei der alle Darsteller so rumgeschrieen haben, dass ich mich weiter wegsetzen musste.

Der tolle Kinoplan hatte natuerlich nicht geklappt, es gibt jeden Tag eine 1:30 Uhr-Nachtvorstellung ausser Donnerstag, war eh klar...

In Kuching bin ich entsprechend nach nur einem kleinen Nickerchen im superengen Flugzeug (im vergleich dazu hat ja Ryanair fast schon verschwenderische Beinfreiheit) reichlich KO angekommen. Dann keine Unterkunft mit IAYCS gefunden. Dafuer jetzt aber ein Einzelzimmer mit der besten AC die ich je gesehen hab. Und Duschen mit 5 verschiedenen Brauseeinstellungen Und jetzt nach einem kleinen Mittagsschlaefchen von 11 bis 16 Uhr bin ich auch wieder vorne mit dabei.

Die Stadt Kuching ist der ideale Start fuer Borneo. Der Reisefuehrer hat geschrieben "one of the most enjoyable and delightful cities in Malaysia" und der Eindruck hat sich bisher bestaetigt. Ausserdem ist morgen abend ein Super Lig Match

Da es keinen Mangel an Internetcafes gibt (wahrscheinlich zum letzten Mal fuer laengere Zeit), werd ich Euch auch stetig auf dem laufenden halten koennen.



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Suedostasien Extravaganza 2006


handy


achja , ich hab jetzt auch eine einheimische simkarte, man muss ja erreichbar bleiben.

auch sms kann ich prima empfangen und die kosten dem sender auch nicht mehr als eine im inland.

und ich freu mich ueber alle nachrichten aus der heimat...

0060-17-769-4235



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Suedostasien Extravaganza 2006


Abschied von Singapur


So, nun zu meinem letzten Eintrag aus Singapur. Freitag beginnt nämlich die Zeit, in der die Männer von den Kindern getrennt werden, um den großen amerikanischen Philosophen J. R. Ewing zu zitieren. Mein Flieger nach Kuching an der Südspitze Borneos geht dabei schon um 6 Uhr morgens, der Shuttlebus zum Airport startet um 4:30 Uhr. Und nicht von Singapur, sondern von Johor Bahru aus. Das heißt also mit dem letzten Bus am abend über die Grenze und dann in JB durchmachen bis halb fünf. Ungemütlich weil ja wieder der große Rucksack geschleppt werden muss. Aber ich hab den Plan, in JB eine Spätvorstellung im Kino zu besuchen, am besten eine die erst um halb 12 anfängt. Meiner Internetrecherche zufolge sollte das klappen.

Eigentlich war ja geplant, die Zeit vom 1.1. bis zur Abreise nicht in einem Hostel, sondern in einem schönen Hotel mit Einzelzimmer, mächtiger AC und ständig Fußball (wenn auch nur englischem) zu verbringen. Wenig außer Haus gehen, viel im Bett liegen, als Ausgleich für die anstrengenden Hosteltage. Nunja, daraus wurde nix, da das Internet all you can surf im Cozy Corner doch zu attraktiv war, auch wenn das Hostel ansonsten vom Cozy Corner am Dach oben abgesehen absolut nix zu bieten hat und alles andere als erste Wahl wäre.

In Kuching werd ich es natürlich langsam angehen lassen, ich habe ja 5 Wochen Zeit, um vom Süden in den Norden zu kommen. Also erst mal nur dosierte Ausflüge in die ausgewählte Nationalparks in der Umgebung und dann irgendwann mit dem Schiff weiter nach Sibu. Die größte Herausforderung auf Borneo wird sicher die Besteigung des Gunung Kinabalu sein, der geschmeidige 4.095 Meter hoch ist. Da wird dann wohl erstmals seit dem 10.12. morgens in HH wieder was langärmliges benötigt werden. Ist aber noch lange hin, der ist ganz im Norden und dort werde ich kaum vor Ende Januar eintreffen.

So, das war es fürs erste. 25 Tage bin ich jetzt unterwegs und ich hab mich durch konsequentes Chillen und Relaxen gut auf die Aufgabe Borneo vorbereitet. Und dort werde ich auch ganz vorsichtig anfangen, als erste Unterkunft ist gleich wieder eine mit Internet aufs Haus vorgesehen. Das Luxushotel ist jetzt für die zweite Januarhälfte vorgesehen, wenn ein paar Entspannungstage auf der Insel Labuan anstehen. Die Reisekasse ist jedenfalls mehr als prall gefüllt nach den äußerst budgetfreundlichen Dezembertagen...

Zu Singapur kann ich nur noch sagen, diese Stadt kann alles. Wenn man nur eine einzige Metropole im Leben bereisen will, dann bitte diese. Auch wenn die Franzosen jetzt sagen, dieser rechtsrheinische Barbar hat wohl einen Sonnenstich, diese asiatischen Emporkoemmlinge vor die Paris, der Hauptstadt der Welt, zu setzen.

Aber eine beeindruckende Skyline, der Mix aus toller moderner Architektur und viel klassisches aus der Kolonialzeit, jede Menge spektakulaere tropische Fauna und Flora, ein ordentlicher Strand, den man per U-Bahn erreichen kann und das beste Essen und die hoechste Lebensqualitaet der Welt, das sticht. Drei Kulturen (Malaysia, China, Indien) konzentriert auf eine Stadt und das ganze perfekt gemaneged von offensichtlich enorm faehigen Menschen. Little India, Chinatown, Arab Street, Marina Bay, der Singapur River, etc., jedes Viertel hat seinen Charme und ein wunderbares Flair. Dazu immer kuschlig warm, aber nicht erdrueckend wie in anderen Gegenden in Aequatornaehe. Singapur, mon amour, auf ein baldiges Au revoir.



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Suedostasien Extravaganza 2006


Stille Tage in KL


Und das lag nicht nur daran, dass ich deshalb drei Tage komplett offline war:

Asien nach Seebeben teilweise offline

Die Seebeben am Dienstag vor der Küste Taiwans haben in weiten Teilen Asiens den Telefon- und Internetverkehr erheblich gestört, da mehrere Unterwasserkabel beschädigt wurden. Nach Angaben von Experten kann es Wochen dauern, bis alle Leitungen repariert sind. In China, Südkorea und Taiwan brachen vielerorts die Internetverbindungen entweder zusammen oder verlangsamten sich stark. In vielen Ländern der Region waren internationale Telefongespräche kaum noch möglich. In Japan und Südkorea wurde Händlern zufolge teilweise der Devisenhandel lahmgelegt. Bei dem größten chinesischen Telekom-Anbieter CTG hieß es, das Internet sei nahezu außer Funktion, die Telefonverbindungen stark eingeschränkt.

Net nur in China, kann ich dazu nur sagen...

Aber beginnen wir mit dem angekuendigten Matchbesuch am 23.12.

Aber ein Tagedieb verbindet ja immer Fussball mit Kultur, ich frag also den Hotelcheffe wie weit es in Shah Alam von der Blauen Moschee zum Stadion ist und da wird gleich ein anderer Gast hellhoerig. War ein Schwede, Fan von Helsingborg (ok) und Arsenal (baeh), der dann auch mitgekommen ist. Mit dem Bus ging es also am nachmittag erst ins Zentrum von Shah Alam, Bilder von der dortigen Blue Mosque finden Interessierte im Netz, bzw wie alles andere auch bei Wikipedia.

Schwieriger wurde es dann den Bus zum Stadion zu bekommen, der kam naemlich ewig nicht, zumindest nicht der 9A, den uns die Einheimischen vorgeschlagen haben. Also Taxi, da der Ankick naeher rueckte. Natuerlich weigerte sich der Bastard am Steuer das Taxameter anzumachen und wollte freche 7 Ringgit. Da ich null in Stimmung auf ewige Diskussion war, war ich dann mit 6 R einverstanden, hauptsache so schnell wie es geht zum Ground. Da angekommen fuer 10 R das Ticket erstanden, fixer Preis im ganzen Stadion und freie Platzwahl. Dass Selangor so mit die wenigsten Fans in Malaysia hat, wusste ich schon vorher, dementsprechend war der 80.000er Allseater auch nur mit rund 2500 Besuchern gefuellt. Auswaertsfans aus Brunei verstanedlicherweise null.

Stadion war schon geil, Gegengerade besser, weil weniger Leichtathletikscheiss im Weg, das kennt man ja zB aus Linz. Die wenigen Fans machten ganz ordentlich Stimmung, typisch asiatisch mit viel Getrommle. Ein toller Weitschuss aus rund 25 Meter brachte die Halbzeitfuehrung fuer Selangor, die im zweiten Durchgang auf 2:0 erhoeht werden konnte. 15 Minuten vor Schluss kam derFavorit aus Brunei nach einem schlimmen Torwartfehler zum Anschlusstor, doch Selangor brachte das 2:1 ueber die Zeit zum ersten Saisonsieg.

Auch typisch fuer Malaysia ist, dass die Matches mit gigantischer Verspaetung angepfiffen werden, so auch heute. Statt 20 Uhr wurde es 21:05 Uhr, unglaublich. So war der Spass auch recht spaet zu Ende und wir beschlossen nicht zurueck nach Shah Alam,sondern zum nahen Bahnhof Batu Tiga. Dersollte aber gar nicht so nah sein, meinten die Einheimischen und der letzte Zug nach KL kurz nach 11 fahren. Also wieder Taxi und deruebliche Scheiss, kein Taxameter und 6 R, waswahrscheinlich das doppelte vom regulaeren Preis ist. Aber egal, hauptsache den Zug noch erwischen, sonst wirds richtig bitter und es geht nicht mehr nur um paar Cent und ums Prinzip. Der Taxifahrerbastard hat schon etwas auf eine Weltklassefahrt nach KL spekuliert und sich nicht grad beeilt. wir waeren nach KL aber sowieso niemals mit ihm gefahren. Der Weg ist auch gar nicht so weit, aber doch viel weiter deshalb, weil die Autobahn gekreuzt werden muss, was einen maechtigen Umweg ergibt. Als wir am Bahnhof ankommen, winkt der Bahnhofsvorsteher schon wild,weil der letzte Zug grad eintrifft. Und natuerlich ein Gleis weiter, so dass man erst ueber eine Bruecke laufen muss. Irres Gehetze aber erfolgreich, 30 Sekunden spaeter waere definitiv zu spaet gewesen. Fahrschein hatten wir natuerlich keinen,aber wegen der Drehkreuze wird normalerweise in dieser S-Bahn eh nicht kontrolliert. Das Drehkreuz in Batu Tiga war ja kein Hindernis, weil der freundliche Bahnhofsonkel mitden Worten "fast, fast, last train" das Tuerchen aufgemacht hat. Naja in KL musste die Sache halt wieder "alte Schule" a la WM 2006 in der AOLA erledigt werden, der Bahnhof war eh schon ziemlich verlassen. Insgesamt ein gelungener Ausflug.

Heiligabend wurde dann gemeinsam mit einem Hollaender und einem Indonesier beim chinesischen Fondue begangen, vom heutigen Feiertag merkt man nix, nur die Banken haben zu, ansonsten die hierzulande uebliche Shoppingorgie.

Kurze Pause wegen Out for Lunch

Gestärkt von einem großen Teller "Beef noodles" kommt jetzt die Abarbeitung der letzten Tage, die ich zur Gänze in Kuala Lumpur verbracht habe. Erstaunlich insofern, da ich eigentlich auf dieser Reise gar nicht geplant hatte, in KL vorbeizchauen. Letztlich war ich also 9 (!) Tage da und anstatt mir ein paar Nächte in einem guten Hotel zu gönnen, wie es sich über Weihnachtengehört hätte, durchwegs im Hostel.

Und das kam so. Als ich vom Dschungel mit mehrere Bussen und einem Zwischenstopp in Jerantut (bloß kein Stress) am 21.12. in KL ankam, bin ich gleich stilgerecht mit der schönen und bequemen Monorail in die "Traveller Lodge" im Goldenen Dreieck, also in einer recht gesitteten Gegend. Nur unweit davon lag zufälligerweise das noble Radius International Hotel, das vor vier Jahren noch Park Inn Hotel hieß und in dem ich seinerzeit im Rahmen eines 10 Tage-Gerner-Kurzurlaubs in Malaysia mit dem werten Sportfreund einquartiert war. Jetzt waren bekanntlich andere Zeiten, aber auch die TL war mit "Internet all you can surf" und einer mächtigen AC ihre 5 Euro pro Nacht wert. Nur das Frühstück war wie üblich ein Flop.

Trotzdem wechselte ich kurz vor Weihnachten ins "erdigere" China Town, um die Festtage im bei Rucksacktouristen angeblich sehr beliebten "Backerpackers Inn" zu verbringen. Die hatten zwar tolle Rooftop Bar, aber leider keinerlei Partyaktivitäten. Im nachhinein hab ich dann erfahren, dass das "Wheelers Guesthouse" die richtige Wahl gewesen wäre, denn die haben für ihre Gäste was auf die Beine gestellt. Naja, so wurde halt in der Bar abgehangen, mit praktisch täglich wechselnden Mitbewohnern.

Heiligabend wurde dann gemeinsam mit einem Hollaender und einem Indonesier beim chinesischen Fondue begangen, vom Feiertagam 25. merkte man nix, nur die Banken haben zu, ansonsten die hierzulande uebliche Shoppingorgie.

Ansonsten habe ich nach dem Match nicht mehr viel in KL gemacht. Im Kino hab ich mir "The Curse of the Golden Flower" angeschaut, sehr unterhaltsam und sensationalle Bauten, Kostüme und Massenszenen. Wenn die Amis keine Nazis wären, dass würde der Film massenhaft Oscars abstauben. Den Film sollte man sich unbedingt im Kino anschauen, denn nur auf der großen Leinwand kommt das ganze voll zur Geltung. Auch wenn inhaltlich und intellektuell ein paar Mängel zu bekritteln sind, unbedingt vormerken.

Ansonsten laufen sehr viele japanische Horrorfilme in Malaysia im Kino, zB "The haunted appartments", die sind sicher alle gut, schade, dass die es nicht zu uns schaffen... Am liebsten hätte ich mir aber "The Sinking of Japan" angeschaut, aber der lief leider noch nicht an. Der lauft aber bestimmt bei uns auch im Kino, irgendwann 2007.

Joh, was gibts sonst noch, nicht viel, ausspannen und relaxen war angesagt, allerdings sinnloserweise nicht im Hotel, sondern wegen der Rooftop Bar weiter im Hostel. Da wurde abends viel Premier League geschaut, schon ein feiner Zug von den Inselaffen, dass die ein Spiel Thaiand, Malaysia und Singapur zuliebe, schon zu mittag anpfeiffen. Also 21 Uhr hier und dann kommt gleich um 23 Uhr das Topspiel live hinterher. Gibt aber neben den Livespielen und den unzähligen Wiederholungen der anderen Spiele auch sehr gute Fußballmagazinsendungen. Die Existenz von Wintersportarten wie Skispringen, Biathlon oder Alpin ist allerdings auch im Pay-TV nicht bekannt. Dafuer wurde im Hostel endlich "Borat" geschaut, der in Chinatown bereits auf DVD erschienen ist und in der Collectorsbox mit schoenem Cover nur 1,50 Euro kostet. Aber auf Englisch halt, eh klar.Ist aber wirklich so gut wie alle sagen, ganz im Gegensatz zu dem Ali G.-Film, der nix taugte.

Einen Ausflug hab ich noch mit dem Bus nach Putrajaya gemacht, dem Regierungssitz und der zukünftigen neuen Supermetropole von Malaysia. Sollen in einer ersten Phase 350.000 Einwohner werden, aktuell sind noch nicht mal 50.000 da, aber die Stadt ist gigantisch dimensioniert und an einer Monorail arbeiten sie auch schon. Spektakuläre moderne Architektur mit tollen Brücken (eine davon ist eine Kopie der berühmten und wunderschönen Brücke in Esfahan) wegen dem riesigen künstlichem Gewässer um die Stadt. Da der "Nachbarort" Cyberjaya im großen Stil die IT-Arbeitsplätze weiter von Europa nach Asien verlagern wird, können sich Interessierte die Dimensionen bei Wikipedia anlesen, die englischen Artikel sind dafür notwendig.

Zu KL gibt es noch den Times Square, ein Einkaufszentrum, zu erwaehnen. Es hier gibt ja gefuehlte 12.000 riesige Shopping Malls, aber das Ding war wirklich jenseitig. 150 bis 200 Restaurants und der Vergnuegungspark mittendrin mit der Achterbahn, was soll man dazu sagen?

Zum Schluss führten ein paar Kuriostäten noch dazu, dass ich die letzten beiden Tage in zwei anderen Hostels verbracht habe, ehe Samstagmorgen endlich der Bus zurück nach Singapur bestiegen werden konnte. Malaysia hat die luxuriösesten Busse der Welt, die sich völlig zurecht "Super Eksekutiv" und "Super deluxe VIP" nennen. Nur wenig Sitze und die sind besser als die Business Class im Flugzeug, im besten Fall 24 Einzelsitze von enormer Größe. Und nur paar Euro teurer als ein normaler Bus, da gönnt man sich gerne diesen Luxus.

Wenn man denn könnte. Wegen der Feiertage waren schon am Vortag alle guten Busse ausgebucht, als ich Freitag nachmittag mein Ticket für Samstag früh kaufen wollte. Machen wir es also kurz, ich landete in einem Bus der letzten Klasse, der zwar immer noch besser als ein deutscher Bus hinsichtlich der Beinfreiheit und der Klappbarkeit der Lehne ist, aber halt nicht mit dem zu vergleichen, auf das ich mich gefreut hatte. Hab dann aber eh die meiste Zeit gepennt.

Nun also wieder SIngapur. Da kennt man sich aus, da fühlt man sich wie zuhaus. Um voll in den Silvesterparty-Strudel zu geraten, hab ich mich erstmals beim absoluten Lieblingshostel der Backpackergemeinde, dem INNCROWD in Little India einquartiet. Da wurde auch schön gefeiert, aber die Leute waren mir nicht wirklich sympathisch, so dass ich mich gegen 22 Uhr auf eigene Faust in den Trubel gestürzt habe. "Trubel" ist dabei eine leichte Untertreibung, denn es war die Hölle los, Millionen auf den Straßen und am Weg zur Marina Bay zu Countdown und Feuerwerk. Einen vernünftigen Platz zu bekommen, war um diese Zeit längst unmöglich und ich war um Viertel vor 12 überhaupt froh, es in die Nähe vom Wasser auf eine völig überfüllte Brücke geschafft habe.

Und jetzt kam der Moment, in dem ich etwas Anarchie in dem sonst so reglementierten Singapur auslösen konnte. Hinter mir waren nämlich diverse Kompressoren (Baustelle war aber keine in der Nähe), die von Metallzäunen eingerahmt waren. Aber genau durch diese Yäune konnte man problemlos raufklettern und sich einen perfekten Blick auf die Marina sichern. Nach dem Motto "Bei dem Gedränge kann eh keiner was dagegen tun" hab ich das natürlich auch gemacht und damit eine Massenbewegung ausgelöst. Bei diversen Indern hat das Wohl das in Singapur so unterdrückte "Mit aller Gewalt einen total überfüllten Zug besteigen"-Gen freigelegt und binnen Sekunden waren alle Kompressoren vollständig "besetzt". Ein Polizist versuchte durch wildes Pfeiffen dagegen anzukommen, aber da eine Menschenmasse dazwischenwar und er nicht durchkam, erfüllte sich die Prognose des Inders neben mir "Very big problem, police" erfreulicherweise nicht. Das Feuerwerk un vor allem auch die Laser- und Lichtershow auf dem Wasser entschädigten dann für so einiges, der Abmarsch war dann aber, obwohl ich fast eine halbe Stunde gewartet habe, dass sich die Massen zerstreuen, wieder nicht so gut. Dafür gratulierten mir in Little India dann alle Leute noch persönlich zum neuen Jahr. Zurück im Hostel dann nur noch die erste eiskalte Dusche des Jahres und ab ins Bett.

Jetzt vier Tage totales Chillen und Relaxen im Cozy Corner, was so auch nicht geplant war, aber dazu mehr im Verlauf der Woche...



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Suedostasien Extravaganza 2006


Vom 5. direkt in Leerlauf


Ein kleines Update nachdem ich den Dschungel verlassen habe.

Bin jetzt in Kuala Lumpur eingetroffen und hab mich hier einquartiert: www.thetrekkerlodge.com

Mit "free internet all you can surf" bin ich halt zu ködern, speziell wenn die nächsten Tage nur Chillen und Relaxen angesagt ist.

Das ganze ist gar nicht mal so weit von dem Nobelschuppen entfernt, in dem ich vor drei jahren mit dem werten Sportfreund einquartiert war. Hab also gleich die Hawker meines Vertrauens wiedergefunden. Das Hostel ist auch ganz OK, die anderen Gäste sind auch recht entspannt drauf und abends spielt der gute alte Thai-WhiskeyRhum eine große Rolle im Community Bereich.

Die nächsten Tage wird es kein Update geben, weil ich nix machen werde außer siehe oben. Wobei am Wochenende ein Weihnachtsspieltag in der Super League ansteht, wo ich eventuell dann halt doch auf ein zwei Matches gehen werde. Vor allem, da hier ein Match angesagt ist:



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Suedostasien Extravaganza 2006


Kleine Eskalation so zwischendurch...


So, der heutige Tag schreit nach einem größeren Bericht, auch wenn das Internet teuer und langsam ist. Ich bin mittlerweile im Dschungel in der Taman Negara, wollte ein paar Naturtage einlegen.

Das Dschungelcamp habe ich von Singapur nach 1 Stunde Bus, 10 Stunden Zugfahrt, noch mal 30 Minuten Bus und drei Stunden sehr dubioses Boot auch erreicht. Eine Nacht im Hotel war auch dabei, in einem Stueck geht das gar nicht. Ein echtes Camp, Holzverschlaege mit Stockbetten und Moskitonetz, sonst nix. Aber die Natur ist schon atemberaubend, auch wenn ich bisher nur den Fluss kenne. Aber wie ihr seht, gibt es auch im Dschungel Internet, aber extrem langsam und sauteuer.

Gestern abend habe ich dann gleich eine kleine Gruppe für den Treck in den Dschungel zusammengestellt. Diese bestand aus einem slowenischen Hippie-Arzt, einem schwedischen Informatiker und zwei sinnlosen BWL-Studentinnen, eine Österreicherin und eine Deutsch-koreanierin. Ziel sollte eine Höhle im Dschungel sein, die Fledermäuse, tolle Gesteinsformationen und anderes Höhlenzeugs zu bieten hat. Der Vorteil an der Gruppe, alle sprechen deutsch, der Nachteil, die deutsche Koreanerin ist eine echte Nervensäge, die Österreicherin hingegen für eine BWL-Studentinnen (nur Juristinnen sind noch weniger umgänglich) ganz in Ordnung.

Treffpunkt war 8:30 Uhr und als ich um 8:45 Uhr kam, nörgelte die Nervensäge doch tatsächlich gleich. Da beschloss ich, dass sie bei erster Gelegenheit im Dschungel über Bord gehen wird. Ein weiteres Problem und deutlich bedeutenderes war freilich, dass es ziemlich regnete. Wer würde mit sowas im Regenwald zur Regenzeit schon rechnen? Die Folge davon schlammig, glitschig, nicht so gut. Naja, los ging es und ich hab erstmal dem Schweden die Führung überlassen, der hatte nämlich ebenso wie ich eine Karte. Ging natürlich schief, schon auf dem Gelände des Park Hauptquartiers der Taman Negara sind wir flasch abgebogen. Also zurück und jetzt mach ich das besser. Leider aber nicht erfolgreicher, denn ich hab uns umgehend auf einen völlig falschen Weg geführt, den wir eine halbe Stunde lang entlangmarschierten. Obwohl wir schon nach 5 Minuten an einen Fluss hätten kommen sollen, aber das hatte ich wohl irgendwie verdrängt. In diesem Regenwald gab es etwas extrem lästiges, von dem schon alle Leute redeten, bevor sie hinkamen: Leeches. Erst dachte ich das sind Zecken, aber es waren Blutegel, Kleine, 1cm lange Würmer, die sich im Comicstil bewegen, aber irgendwie ständig an einem hochkrabbeln. Und in der Regenzeit hyperaktiv sind.

Da ich das schon am Abend davor erfahren habe, wurde natürlich vorgesorgt. Lange Hose und die Socken über die Hose gezogen, so konnte nix passieren. Von den Socken musste man die Bastarde trotzdem ständig runterkletzeln und die Viecher lassen sich lieber in 3 Stücke reißen als freiwillig loszulassen.

Nun wurde also erkannt, dass das der falsche Weg ist. Der Slowene und der Schwede rebellierten gegen umkehren und wollten einfach sinnlos durch den Regen und Nebel auf einen Berg gehen, schlappe 6 km! In eine Richtung. Das war nicht akzeptabel und so beschloss ich die Gruppe zu trennen, in zwei Einzelgruppen, nämlich mich und den Rest. Also munter zurückmarschiert und den Bootssteg zum überqueren des Flusses gesucht. Naja, der war dann exakt da, wo man den Park betritt und wir in der Früh gestartet waren. Übersetzen lassen und los ging es, erst an ein paar Hütten mit gutgelaunten Einheimischen vorbei und dann ab in den Dschungel. Leider war dieser Weg viel viel viel schwieriger als der falsche. Zwar gab es Seile an denen man sich festhalten und hochangeln konnte an den ganz blöden Stellen, aber für 500 Meter brauchte ich 15 Minuten. Außerdem hab ich sofort die ganzen Wasservorräte verbracht, immerhin zwei Liter und zudem fstgestellt, dass nach der Spaltung der Gruppen die Gruppe, die auf dem Weg zur Höhle war, keine Taschenlampe mehr hatte. Einzig logische und richtige Entscheidung: Aufgeben, auf morgen verschieben und umdrehen. Also zurück zum Steg und da gehofft, dass am anderen Ufer, der Fluss ist an die 100 Meter breit!, jemand merkt, dass ich abgeholt werden will. Das war dann auch so und gottseidank nicht der selbe Fahrer, das wär mir etwas peinlich gewesen, erst großen Walk zur Höhle ankündigen und dann 45 Minuten später wieder zurück...

Ein neuer Plan wurde erdacht, die Canopy Walkways. Die sollten gleich beim Hauptquartier sein, ideal für ein kürzeres Nachmittagsvergnügen. Es waren dann aber doch 1,5 km dahin und dabei hat es mich endlich auch mal schön auf die Fresse gelegt. Falsch, es war auf den Hintern, aber schön in den Schlamm rein. Gut, dass die die Hose heute neu anfangen habe, grrrrr...

Der Canopy Walkway war das dann aber voll und ganz wert! Es handelt sich um kleine Bretter-Hängebrücken, die im Regenwald ganz hoch an den höchsten Bäumen entlang laufen. Man sieht also direkt in die Baumwipfel und runter in den Dschungel. Und zwar richtig runter, 30 Meter! Ist aber ganz sichere Sache, denn neben den Brettern auf denen man geht sind Netze und Seile. Super spektakulär das ganze, ich war total begeistert. Am besten ist das ganze, wenn man versucht sich nicht an den Seilen festzuhalten, sondern nur über die Bretter zu balancieren. Schwindelfrei muss man sein, aber passieren kann eigentlich wirklich nix, das war fast TÜV-geprüft.

Am Ende dieses großen Spaßes traf ich dann wieder zwei Schweizer, die ich schon im Zug von JB nach Jerantut gesehen hatte, die Welt ist klein. Mit denen also den Rückweg bestritten und dann auch noch nett zu mittag gegessen. Jetzt aber erstmal duschen, selten hab ich mich so sehr drauf gefreut wie heute. Die Duschen im Camp sind allerdings nicht wirklich einladend, eher schimmlige Kästen draussen, bei denen draussen schön gewarnt wird, dass man doch auf Schlangen aufpassen soll, die lieben verständlicherweise das feuchte und moosige dieser Duschen. Aber wie so oft gab es ein viel viel größeres Problem. Also ich mir die leichte Baumwollhose, die so ideal für den Dschungel ist, bemerkte ich dass diese hinten total versaut ist. Und zwar nicht mit Schlamm wie der rest der Hose, sondern mit etwas dunklerem. Und beim Ausziehen der Socken flog gleich ein extrem fetter Blutegel raus, der ganz anders aussah als seine Kollegen, die ich heute bekämpft hatte, nämlcih viel fetter. Warum war nicht schwer zu erraten. Richtig unangenehm wurde es jetzt aber bei der Unterhose, denn die war so voller Blut, dass ich mir jede weitere Metapher, die einem hierzu einfallen würde, besser spare.

Schnellsten in die Dusche und nicht drüber nachdenken. Da entdeckte ich dann an der Innenseite des rechten Oberschenkels drei entscheidende Jesus-mäßige Wundmale. Das Duschen läste prompt die Verkrustung und es fing wieder voll zu bluten an. Jetzt war Jod gefragt um das ganze zu desinfizieren. Solches hat man natürlich im Reisegepäck, ist ja fast so selbstverständlich wie ein Vorhängeschloss. Natürlich nicht im kleinen Rucksack, sondern im großen, der in Singapur lebt. Also jemand suchen der sowas haben könnte. Gleich einen Basken getroffen, der erst mit dem Wort "Jod" bzw. "Iodine" überhaupt nix anfangen konnte, aber sowieso nix hatte. Aber eine brilliante Idee, das kleine Dorf hat nämlich eine "Clinic". Das nenne ich mal sinnvolle Nutzung der Einnahmen aus dem Tourismus.

Dort wurde mir gleich der Doktor vorgestellt, der das ganze höchst professionell bearbeitete. Und mir noch den Rest vom Jodfläschen und eine zweite Kompresse zur morgigen Nachbearbeitung. Perfekt behandelt und das zu einem sehr sehr zivilem Preis, nämlich "free of charge". So nahm das ganze doch noch ein gutes Ende, doch dennoch werde ich keine zweite Expedition zur Höhle starten, sondern mich auf den Weg nach Kuala Lumpur machen. Man muss die Dschungelerfahrung ja nicht bis zum Exzess betreiben, die Canopy Walkways und die Fehlwege heute reichen fürs erste vällig aus. Jetzt wird wieder umgestellt auf totales Chillen in Kuala Lumpur und Singapur bis zum 5. Januar. Dann gehts nach Borneo und ich hoffe die haben da keine Blutegel.



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Suedostasien Extravaganza 2006


das zweite geheime tagebuch des adrian mole


6.eintrag> dienstagmittag Wollte heute nach Chinatown runter (im Sinne von nach Sueden) spazieren, aber jetzt mittags ist es so knallheiss, dass ich lieber noch erwas zuwarte, sonst biege ich wieder in jedes A/C-Gebaude ein.

Nach einer zweiten Zeitungspause am Dach war ich jetzt mittags ausnahmsweise nicht bei einem Hawker zum Lunch, sondern nach der Schaerfeexplosion gestern abend bei einem Schnell-Japaner, an dem ich gestern x-mal vorbeigelaufen bin und der sich dabei eine Vormerkung verdient hatte.

Die Kette heisst YOSHINOYA und ist auf Reis mit Fleisch/Fisch/Seafood etc spezialisiert. Und ihre "Beef with Veg"-Schuessel ist angeblich seit 1899 der "best-seller". Ich hab trotzdem mit Hoki-Fisch bestellt, war sehr sehr lecker. Und das Ambiete anders als bei den Hawkern meines Vertrauens klinisch sauber, Mundschutz und Handschule beim Personal. Wenn schon das Hauptgericht nicht scharf war, dann wenigstens die dazu gereichten "chicken ball"-Spiesschen mit schwarzem Pfeffer. Da hab ich dann den Rest von der Pfeffersauce zum Reis dazugegeben, damit man die Geschmacksnerven nicht zu sehr beruhigt. Insgesamt eine eindeutige Empfehlung fuer den Joschi!

Jetzt ist es 12 Uhr und ich ueberlege ob ich nur durch gekuehlte Shopping Malls und gelegentliche Strassenueberquerungen bis Chinatown kommen koennte.

7.eintrag> dienstagabend Ich bin heut doch durch Chinatown spaziert, bin mich die Hitze geschafft hat. Wegen der aggressiven Weihnachtsliederbeschallung waren auch die Shopping Malls kein geeignetes Refugium. Am Abend hab ich mir dann noch den kompletten Weihnachts-Overkill gegeben und die Bustour entlang der Weihnachtsbeleuchtung in Singapur gemacht. Da open air Bus und launiger Fremdenfuehrer aber ganz nette Sache eigentlich, ausserdem ists nicht mehr ganz so heiss wenn es erst mal dunkel ist.

Fuer morgen habe ich einen chilligen Beachtag auf Sentosa Island eingeplant. Hoffentlich gibt es da genug Sonnenschirme.

8.eintrag> mittwochmittag Knallhart da rueber geschwommen und jetzt haltet Euch fest, von da dann auch noch zu der kleinen Insel ganz links. Bin scho a wueda Hund...

Sonnenschirme gab es zwar keine, aber genug Palmen, die fuer schattige Plaetze sorgen. Nachmittags wurde es dann gottseidank auch mal ein wenig bewoelkt und die Temperaturen richtiggehend angenehm. Und das geniale an dem Strand ist, man kann praktisch mit der U-Bahn hinfahren!

9.eintrag> mittwochabend Nach dem schoenen Entspannungstag am Meer hab ich heute koreanisch diniert und erstmals seit der WM 2002 wieder den leckeren koreanischen Feuertopf verkostet. Das "Feuer" hat hier ausnahmsweise nix mit scharf zu tun, sondern damit, dass die Steinschuessel in der man Fleisch, Gemuese und Reis serviert bekommt, irre heiss ist, waehrend der Inhalt am Anfang noch ungekocht ist (der Reis natuerlich schon). Wird dann aber sehr zuegig, sehr sehr heiss. Lecker auf alle Faelle. Das net grad abwechlungsreiche Hotelfruehstueck peppe ich jetzt immer mit tropischen Fruechten auf, also so Sachen wie Dragon Fruit, die bei uns 7 Euro das Stueck kosten und hier 70 Cent und in Malaysia und Thailand noch weniger.

Fuer morgen hab ich noch nix vor, vielleicht schau ich mal nach Malaysia rueber und bereite ein wenig was fuer naechste Woche vor, Busverbindungen checken, Geld wechseln, Telefonkarte und so. Aber wie gesagt, schaun mer mal.

Ansonsten sieht bisher jeder Abend gleich aus, ich lunger mit den Kollegen aus dem Cozy Corner im Rooftop Garden rum, bisher hat sich noch kein ausser Haus Event ergeben und wenn bin ich mir ziemlich sicher, dass der nicht weiter als zu den Pubs paar Haeuser ums Eck gehen wird.

10.eintrag> donnerstagmorgen Der Jet Lag ist ueberwunden, die nacht hab ich schoen von 23 Uhr bis 7 Uhr durchgeschlafen. Beim Fruehstueck fehlte allerdings zum zweiten Mal in Folge die Erdnusscreme fuer den Toast und Marmelade mag ich nicht. So geht das nicht.

Nach der Analyse der UEFA-Cup-Ergebnisse wurde wegen dem Versagen der Eintracht gleich mal von mir der Tagesordnungspunkt "rueber nach JB in Malaysia" gestrichen, statt dessen bin ich zum malaysischen Fremdenverkehrsbuero in Singapur, die hatten alle Infos und Karten die ich brauchte. Fuer die Busfahrt nach JB ist jetzt der morgige Tag fix geplant. Danach habe ich die Infobeschaffung nun beendet, in dem ich auch noch in einem Singapurer Touristoffice war und da in erster Linie paar essenstechnische Dinge erfragt habe.

Da hab ich zur Feier des Tages und weil ich keiner von den uncoolen Nur-paar-Tage-Stoppover-Touris bin, gleich einen Freifahrtsschein fuer die Touristenbusse fuer einen Tag meiner Wahl bekommen. Vielleicht lag es aber auch am SV JOSKO Ried-Trikot, das ich heute anhabe, denn die schoene SVR liebt man ja auf der ganzen Welt. Dann fing es kurz zu schuetten an, der Regen ist aber ganz angenehm, nur wenn er aufhoert, dann ist die Luft noch mehr Dampf als sonst.

11.eintrag> donnerstagmittag Wer so viel erledigt, der verdient ein besonders schoenes Mittagessen und so ging es heute erstmals nicht zu einem Hawker am Strassenrand bzw. in einen Food Court, sondern in ein Steakhouse. Das war mit 5 Euro fuer neuseelaendisches Rindersteak, Bakes Potato, Gemuese, Suppe und Eistee fast schon unverschaemt billig. Der Eistee wird einem spassigerweise ungezuckert serviert, fluessigen Zucker kann man nach belieben aus einem kleinen Metallkaennchen eingiessen. Irre, wieviel Zucker noetig ist, um den normalen Eisteegeschmack zu erzielen! Das Steak war tadellos, wirklich medium und nicht zu durch und sehr zart. Brauchen sich vor den argentinischen Rindviechern, die man bei uns im Steakhouse bekommt, nicht verstecken, die Neuseelaender. Zu den 5 Euro muss man aber sagen, dass das Angebot nur mittags gilt, abends ist es etwas teurer.

  1. eintrag> donnerstagnachmittag Am nachmittag hol ich mir immer aus dem Kaufhaus gegenueber drei Sushis, die haben unzaehlige Sorten, allein bei Aal die varianten Aal, gegrillter Aal, gegrillte Aalhaut und Aalsalat. Und wer keine Sojasauce mag, der nimmt ein Flaeschchen Aalsauce. Alle Sushis die ich bisher probiert habe, waren extrem lecker (aal in allen arten hasse ich und schieb es daher noch etwas in die zukunft), bei den meisten weiss ich natuerlich nicht, was es war, man kennt ja nur die konservativen.

Viel ist heute nicht mehr geplant, ich werde nochmal nach Little India, weil ich am Sonntag das Hostel wechseln moechte und fuer Weihnachten dann was nobleres nehmen will. Wie zu erwarten war, hab ich mich jetzt in Singapur so gut eingelebt und es gibt noch so viel interessantes zu tun (Nachtsafari, Unterwasserwelt, wieder an den Beach auf Sentosa, andere Viertel der Stadt), dass meine Motivation fuer weite Ausfluege nach Malaysia eher gering ist. Ab 5.1. beginnt auf Borneo dann sowieso die Adventure-Action und ich habe nach den letzten Stresswochen in Hamburg mit den Touren nach London und Graz eh noch immer Erholungsbedarf. Zwei Dinge gibts in Malaysia, die zu tun waeren: Die Insel Pulau Tioman, die nicht allzuweit von Singapur weg ist und der Nationalpark Taman Negara, der Dschungeltechnisch das Nonplusultra sein soll. Eine der beiden Sache werd ich wohl absagen. Mal sehen, was fuer Zug- und Busverbindungen morgen in JB angeboten werden, Sonntag ist als Abreise geplant, weil ich ja zu Weihnachten wieder in Singapur sein will und zu Silvester natuerlich auch.

Jetzt im moment schuettet es endlich mal wirklich sintflutartig, mal sehen wie lang der bisher sehr schwachbruestige Monsun es diesmal durchhaelt.



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Suedostasien Extravaganza 2006


Mal wieder> Out for lunch


1.eintrag> montagmorgen Ortszeit 7 Uhr frueh und schon 27 Grad, jetzt werd ich mal die Immigration hinter mich bringen, meinen Rucksack aufsammeln und dann eine Unterkunft suchen.

Singapur fuehlt sich diesmal ganz anders an, als letztes Mal, als ich ja vorher einen dubiosen Monat in Indonesien hinter mich gebracht habe und am Ende einer 3-Monats-Tour war. Diesmal beginnt es hier, K.O. bin ich nach dem Flug aber trotzdem.

2.eintrag> montagvormittag 10 Uhr Ortszeit und im zweiten Anlauf habe ich dann auch eine Unterkunft gefunden. Erst mal nur Hostel Dormitory 8er, um die Reisekasse fuer Luxus an Weihnachten und Silvester zu entlasten

Mit 5 Euro pro Nacht inkl Fruehstueck und free internet all you can surf aber insgesamt feine Sache.

Trotz der harten Nacht im Flieger (reichlich Baileys und Cocktails halfen meine nicht geglueckte Filmauswahl zu verkraften) wird jetzt natuerlich nicht gepennt, sondern bis abends durchgehalten, sonst kommt der aggressive Jet Lag, den man ewig nicht wegbekommt.

Hier ist es jetzt allerdings deutlich ueber 30 Grad, daran muss man sich erst mal gewoehnen. Ansonsten ist die Stadt immer noch traumhaft, allein das Essen.

Und nix ist wohl krasser, als Sonntag 6 Uhr mit HVV zum Hamburger Flughafen und dann heute morgen mit MRT in Singapur. Warum HVV dreimal so teuer und 1.000 mal abgefuckter ist, wer kennt die Antwort?

Ich werd mich jetzt dem Mittagessen zuwenden, eine sinnvolle Sache in einer Stadt, die zweifellos das beste Essen der Welt zu bieten hat.

3.eintrag> montagabend Mit den "Hot & Spicy Noodels" am Abend hab ich es aber leicht uebertrieben, an so was sollte man sich langsam gewoehnen.

4.eintrag> dienstagmorgen Ansonsten war ich recht produktiv, Geld umgetauscht zu einem vernuenftigen Kurs in einer Crazy Achmed-Filiale. Telefonkarte gekauft und Pflichtanrufe bei der Mutti und der Freundin erledigt. Wegen der modischen Kurzhaarfrisur hab ich jetzt allerdings gleich mal einen Sonnenbrand am Hirn, aber bueschn bloed im Kopf macht das ganze vielleicht noch mehr Spass.

Jetzt hab ich erfolgreich die Nacht im Flieger und das Dauerschwitzen wegen Umstellung auf 31 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit (wie ich aus dem Airport raus bin, fuehlte sich die Luft so an, als koennte man sie mit der Hand in kleine Streifen zerschneiden) weggeduscht. 19 Uhr ists jetzt, ich bin gefuehlt seit Samstag mittag wach, um 20 Uhr werd ich pennen und dann hat sich der Jet Lag auch nicht mehr zu melden.

Das Hostel hat einen netten Roofgarden am Dach, wo alle Gaeste abhaengen, da werd ich noch kurz auf ein kleines Erfolgsbierchen raufschauen.

5.eintrag> dienstagmorgen Tja, so habe ich mir das gedacht. Bin dann auch puenktlich um 8 ins Bett und sofort eingepennt, aber der Koerper hielt das leider eher fuer kleines Mittagsschlaefchen als fuer die totale 14 Stunden Rekreation wie er sollte...

Also um halb 1 wieder putzmunter aufgewacht und einen vorbeikommenden Mitbewohner nach der Uhrzeit gefragt. Bei "halb 1" kurzzetig gehofft, halb eins zu Mittag, aber dafuer war es eindeutig zu dunkel. Naja, der Rest der Nacht war dann eher doesen als schlafen, bis es endlich hell wurde. Da Fruehstueck erst um halb 8 beginnt, wieder rauf auf den Roof Garden und die mitgebrachte Sonntags FAZ gelesen, waehrend die Stadt erwachte. Natuerlich hat das Hostel keinen Platz zu verschwenden und so stehen im hinteren Bereich des Roofgardens ("Everyone is welcome from 6 am to 1am) auch paar Betten. Da es in Singapur keine Moskitos gibt sicherlich nicht das schlechteste, wenn ein wenig Wind die Hitze der Nacht vertreibt.

Nach gepfegter Zeitungslektuere inkl eines wunderbaren Xavier Naidoo/Axel Schulz-Beleidigungskommentars dann runter zum Fruehstueck. Da waren schon einige am werkeln, u.a. ein Salzburger Jungbiobauer, der grad eine sechsmonatige Round the world-Tour beendet. Bei Kaffee und Toast ueber die Schlechtigkeit der Welt und RedBull im speziellen gejammert.

Auch heute wird der Tag ganz langsam begonnen, da ja die administrativen Taetigkeiten (Telefonkarte, Geldwechsel) gestern alle erledigt wurden. Nach dem Fruehstueck mal fuer 4 weitere Tage im Hostel verlaengert und dafuer 20 Euro auf den Tisch gelegt. Die Reisekasse wird an Weihnachten so voll sein, dass Koks und Nutten unter Palmen am schoensten Stand der Welt fuer ein echtes Fest der Liebe sorgen werden.

@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@

Diese Reihe wird in sehr loser und ungelmaessiger Abfolge fortgefuehrt. Hostels mit Internet haben natuerlich unterstuetzenden charakter, aber wenn ich keine lust mehr hab, gibts nix mehr.

Mein Hostel wirbt uebrigens u.a. mit: - Feel The Soccer Atmosphere AT Our Kitchen

Wie gut, dass ich als einziges Fussballtikot das der schoenen SVR dabei habe, aktuell trage ich aber noch ein DDR Hammer&Zirkel Tshirt, weil ich ja gerade erst angekommen bin und noch grosse ziele habe.



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