Sibu - Belaga - Batu Niah - Miri



 


Suedostasien Extravaganza 2006


Sibu - Belaga - Batu Niah - Miri


In Sibu waren wir zuletzt und es war Freitag, der 12. Januar. Und da war es ehrlichgesagt furchtbar. Das Hotel mit den Ameisen war schrecklich, deshalb bin ich am Samstag morgen in ein anderes gewechselt, das schon angekündigte "Holiday Hotel". Das war noch viel schlimmer, mir ist rätselhaft, wieso ich das Zimmer akzeptiert habe. Hatte ich am Vortag wenigstens noch Bad und WC am Zimmer und eine AC, hier blieb mir noch ein Bett und ein Ventilator und Gefängnisfeeling. Die "Rezeption" war ein vergittertes Fenster, duch das Schlüssel gegen Bargeld getauscht wurde. Wiegesagt, ich habe keine Ahnung, wieso ich das genommen habe, es wird wohl so gewesen sein, dass ich einfach sofort die beiden Rucksäcke loswerden wollte. In Sibu war ich offensichtlich der einzige Tourist und konnte mich somit der einzigen Sehenswürdigkeit zuwenden, einem chinesischen Tempel mit sehr schöner fünfstöckiger Pagode.

Um da raufzugehen braucht man den Schlüssel, den man aber problemlos bekommt. Oben wehte fast ein kühler Wind, sehr angenehm und wunderbarer Panoramablick über den riesigen Fluss. Bei der Rückgabe des Schlüssels hat mich dann der Tempelchef ("I am not a monk, I am your teacher") erwischt. Und mir eine neunzigminütige und sehr ausführliche Lektion zum Taoismus erteilt, die zwar teilweise reichlich wirr war, aber hochinteressant und unterhaltsam. Zum Schluss musste ich noch ein paar chinesische Gesundheitstees trinken und hab auch noch wichtige Dinge für meine Protection auf der Reise und sogar was für den Roten Hai zuhause mitbekommen. Zudem wurde noch ein chinesisches Horoskop durchgeführt, das aber in allen Bereichen ziemlich schlecht ausfiel. Ist aber nicht beunruhigend, da interessanterweise alle Möglichkeiten, die man bekommen konnte, reichlich negativ waren. Soll wohl die Leute motivieren, sich mehr zusammenzureissen, das ist aber bei mir ja en nicht notwendig.

Über den Samstag ist genug gesagt, wie der Sonntag begann, dürfte klar sein. Reumütig zurück ins erste Hotel, das Hoover Lodging House. Dort ein Zimmer mit deutlich weniger Ameisen organisiert über das man nicht viel negatives sagen kann, aber auch nichts positives. Naja, ein Waschbecken war im Zimmer. Ansonsten war mir jetzt erstmals wirklich total langweilig. Es hat in Strömen geregnet und es gab nix zu tun. Also ein wenig lesen und so. Am Abend war dann Geldbeschaffung angesagt, da in den nächsten Tagen ja nur Dschungeldörfer anstanden.

Da der einzige Moneychanger, den ich in Sibu gesehen hab, fürchterliche Kurse hatte, war wieder mal die EC-Karte gefragt. Also zur HSBC und schlappe 1.000 Ringitt avisiert. Leider wurden mir diese nicht ausbezahlt, sondern dreimal "Transaction cancelled" vermeldet". Naja, was will man von einer englischen Bank schon erwarten, auf zur Maybank, der Bank für "islamic banking". Dort hab ich die 1.000 RM zwar auch nicht bekommen, aber eine andere Meldung, nämlich dass das Ablaufdatum meiner Karte überschritten ist. Ein Blick auf diese bestätigte, dass der 31.12. das Ende ihrer schönen Karriere markiert hatte. Uncool.

Ich sollte ergänzen, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Uhr war und der Geldwechsler seinen Arbeitstag auch schon beendet hatte, wie ich schnell feststellte. Meine Barschaft betrug also an diesem Sonntagabend noch rund 6 RM, also 1,50 Euro. Und ich war sehr hungrig und musste am naechsten Morgen um 5:45 Uhr ein Boot nach Belage bazahlen. Hinsetzen und nachdenken. Ergebnis: Ein großes Luxushotel muesste doch Geldwechsel anbieten!

Schnell recherchiert, dass es hier vier in Sibu gab, denen man das zutrauen konnte. Nummer 1: Nein. Nummer 2: Nur für Hotelgäste. Nummer 3: Nein. War klar, dass die Hotels schön über die gar nicht mal so kleine Stadt verteilt waren, es bereits dunkel war und ich mich auch ein wenig verlaufen hatte. Dennoch wurde nicht aufgegeben und auch Nummer 4 gefunden. Dort lautete die Antwort in etwa: "Ja, aber zu einem hundsmiserabligen Kurs. besser morgen zur Bank gehen". Die Ehrlichkeit ist hier nix überraschendes. Auch wenn man in einem Office einen Flug buchen will, raten die einem, Internet zu nutzen, weil sie eine Buchungsgebühr nehmen, die man sich im Netz sparen kann. Ehrlichkeit hin, miserabler Kurs her, ich brauchte Bargeld. Also 10 Euro getauscht, um nach Belaga zu kommen und dort dann Glück zu haben. Nachdem das geschafft war, hab ich mich mit einem schönen japanischem Seafood-Fondue (Shabu-Shabu) belohnt, das man selbstverständlich mit Kreditkarte bezahlen konnte.

Am Montag läutete das Handy um 5 Uhr und ich hab es sogar gehört. Um diese Zeit konnte man auch feststellen, dass dieses "Hotel" eine echte Todesfalle im Falle eines Brandes war, denn der Flur war mit einem Eisengitter und Vorhängeschloss "gesichert", so dass man im Fall der Fälle nur aus dem Fenster im dritten Stock hätte springen können. Nach kurzem Randalieren meinerseits kam dann auch ein zirka 116-jähriger Chinese und ermöglichte mir den Check-Out. Im Dunkeln zum Hafen und das Boot kostete fast meine ganze Barschaft. Die Boote sehen aus wie Torpedos, sehr lang und extrem schmal und preschen den Rajang entlang wie nochwas. Erfreulich wenig Passagiere, so dass ein wenig Schlaf nachgeholt werden konnte. Leider stieg dann beim ersten Stopp eine Schulklasse ein, die weiteres Ruhen unmäglich machte und mich zwang mein Ticket spontan auf 1. Klasse upzugraden. Was auch nichts nützte, denn in Kapit stieg unglaublicherweise noch eine Schulklasse zu, womit wahrscheinlich jetzt doppelt soviel Leute wie Plätze an Bord waren. Den bis dahin noch freien Platz neben mir (die erste Schulklasse hatte noch Respekt vor der ersten Klasse und blieb hinten im Boot) hat eine Amerikanerin erobern können, auch Touristen stiegen in Kapit zu, zu meiner Überraschung. Für die Fahrt von Kapit nach Belaga brauchte man eine Genehmigung, deshalb waren die in Kapit um diese zu bekommen, ich hatte natürlich auf solche Details keine Rücksicht nehmen können.

Sicherheitshalber der Amerikanerin gleich mal von meinem Unglück mit der EC-Karte berichtet, um sie schon mal darauf vorzubereiten, dass ich Freiwillige suche, die Euros in Ringitt tauschen, falls es in Belaga weder Bank noch Geldwechsler gibt. Daraufhin hat sie gleich aus ihrem Reiseführer zitiert "There are no banks and moneychanger in Belaga, so stock up in Kapit". Wunderbar, jetzt hatte ich komplett die Schnauze voll. Dazu die tobenden Kinder, also Sonnencreme geschnappt, Handtuch übern Kopf, raus aus dem Boot und rauf aufs Dach. Dort meditiert, da dieser Fluss zwar riesig, aber auch total langweilig ist. Keine Tiere weit und breit, wieso die Reiseführer sagen, dass die Fahrt so toll sein soll, bleibt ihr Geheimnis. Selbst die Stromschnellen, für die ich extra kurzzeitig wieder ins Boot bin, unspektakulär.

Nach 9 Stunden Fahrzeit wurde Belaga erreicht. Mit mir waren insgesamt 6 Touristen an Bord. Es gibt in Belaga drei Hotels, die sich alle nix nehmen. Wir checkten alle im "Hotel Belaga" ein, das OK war. Interessanterweise strömten auch alle Schulkinder nicht etwa in irgendeine Unterkunft für Schulkinder sondern in die Hotels. Gut, dass ich nicht lang rumgetrödelt habe, sondern gleich ins Hotel, sonst wäre alles ausgebucht gewesen. Die Kinder bezogen die Zimmer halt einfach zu Acht, so musste keiner von ihnen im freien nächtigen. In allen Reiseführern steht zu Belaga, dass hier ein Typ namens Daniel hier in allen Lebenslagen weiterhelfen kann. Er ist in "Daniels Corner" zu finden, dort kann man essen und trinken und alle Infos bekommen, auch einen Guide für den Dschungel, einen Besuch in einem Langhaus und wiegesagt, Hilfe bei allen Problemen. Um es kurz zu machen, Daniel wurde in den drei Tagen in Belaga nie gesehen, uns wurde ständig gesagt, heut nachmittag/abend/morgen früh/mittag etc. ist er wieder da.

Mangels Bank musste ich also den Geldwechsel ohne lokale Beteiligung durchfuehren, gott sei dank waren die anderen Touristen da! Es hat sich somit auch eine schöne Gruppe mit den 5 anderen gebildet, neben mir waren da Jennifer, die amerikanische Geldwechslerin, ein weiterer Amerikaner, ein Kanadier und ein belgisches Ehepaar. Es waren durch die Bank sehr lustige und nette Abende mit "local wine" (brutal starkes Zeug aus vergorenem Reis, das ähnlich schmeckt wie Sake und verdünnter Arrak). Da ich dank Jennifer ja wieder Geld hatte, waren die Sorgen der Vortage schnell vergessen. Auch die Locals in Belaga waren sehr szmpathisch und freundlich, wir hatten alle eine tolle Zeit. Für Mittwoch hatte ich ja den Twin Otter-Flug von Belaga nach Bintulu gebucht und so schaute ich auch mal beim lokalen Flugticketmann vorbei um den Flug zu bestätigen. Dort erfuhr ich, dass es gut ist, dass ich mich melde, denn da ausser mir bisher niemand diesen Flug gebucht hat, wäre der Flieger niemals gekommen. Allerdings ist das auch so reine Glückssache, denn der Pilot sagt erst 1 Stunde vorher Bescheid, ob er fliegt oder nicht.

Hängt davon ab, wie das Wetter ist, ob der Zeitplan allgemein mit wichtigeren Flügen passt und und und. Allerdings buchten sich dann auch die anderen 5 auf diesen Flug, was die Chancen in gewissem Maße verbesserte, wie der Flugonkel bestätigte. Spannende Sache also. Aber erstmal war ja noch Belaga dran. Dort wollte ich ein Langhaus besuchen, das sind die in Borneo üblichen langen Häuser, in denen eine ganze Dorfgemeinschaft lebt. Allerdings durchaus mit Privatsphäre, alle Familien haben eigene Bereiche. Eines sollte 45 Minuten von Bintulu entfernt sein, ich hab dreieinhalb Stunden gebraucht, um es zu finden, teilweise hat es geregnet und ich war total KO. Und man kann da nicht einfach aufkreuzen und reinmarschieren, eigentlich muesste man im Ort warten, bis man jemanden kennenlernt und eine Einladung bekommt. Ich hab also erstmal das Langhaus dezent umkreist, bis man mich bemerkt hat

Genauergesagt kam gerade eine junger Bursch aus dem Langhaus mit seinem Moped aus dem Dorf zurück und brachte mich zu seinen Schwestern, da ich ihn fragte, was da für Leute lebten, er aber kein Wort verstand. Die Schwestern sprachen alle ausgezeichnet Englisch und ich wurde auch gleich dem Chef des Langhauses, ihrem Vater, vorgestellt und zu Tee und Früchten eingeladen. Es war ein höchst angenehmer Nachmittag, bei dem ich gelernt habe, dass das was ich bisher für Kokusnüsse gehalten habe, riesige Mangos sind und dass es auch rote Durians gibt (riechen nicht und schmecken weniger intensiv, also eine Light-Version, nix für mich). Unter Anleitung der Mädels hab ich dann auch meine erste Durian selbst geöffnet, ohne Werkzeug. Der Chef musste sich dann um die "Animals" kümmern und ich wurde gleich eingeladen, bei der Schlachtung eines Rehs mitzumachen, was ich aber dankend ablehnte. Ich bin zwar kein Städter, der keine Ahnung vom richtigen Leben hat und dem vor sowas graust, aber da mein bester Freund aus Kindheitstagen der Sohn des Metzgers war, kenne ich das alles bereits und muss da nicht dabei sein.

Lieber mit den netten Mädels weiter Tee trinken und Früchte essen, während direkt dahinter im Freien gerade fröhlich gemetzelt wird. Ärgerlich war freilich, dass ich keine Geschenke mithatte, somit habe ich gegen alle Regeln der Langhausetikette verstossen, die in den Guidebooks ausgebreitet wird. Aber der Hinweis, man soll als Geschenke vor allem Schnaps und Zigaretten mitbringen, ist totaler Schwachsinn. In der Regel dürften sich ja wie bei mir junge Mädels, die englisch sprechen, um die besucher kümmern, und das wäre wohl völlig unpassend. Der Chef sprach allerdings auch ganz gut englisch, muss man ja als Chef wohl auch und hat mich auch gleich eingeladen, zum Abendessen (es hätte wohl Reh gegeben) und über nacht zu bleiben, das habe ich aber nicht angenommen. Erstens war ich mit den anderen um 18 Uhr zum Abendessen verabredet und die hätten geglaubt, ich wäre im Dschungel abhanden gekommen und zweitens wär mir das ohne Geschenke doch zu heavy gewesen, auch wenn es sicherlich ein tolles Erlebnis gewesen wäre. Das mit den Geschenken hab ich dann aber wie ich denke prima gelöst, wir haben ein paar Fotos gemacht und ich hab mir Ihre Adresse geben lassen, um diese Fotos, eines von meiner Family und Postkarten von Hamburg und dem schönen Bayerischen Wald zu schicken, wenn ich wieder zurück bin.

Nachdem sich ungefähr 30 Leute von mir überschwenglich verabschiedeten, von denen ich 25 davor überhaupt nicht gesehen habe (die alten Omas, die aussehen wie weit über 100 und kompett tätowiert sind und Ohrenschmuck tragen, der jedes Piercing lächerlich aussehen läßt, werden mir besonders in Erinnerung bleiben), ging es also zurück in den Ort. Dabei hab ich natürlich erstmal den Ausgang aus dem Langhaus nicht gefunden, es heißt nicht umsonst Langhaus. Der Rückweg geht etwas schneller, wenn man weiß,wo es lang geht, nämlich wirklich nur die 45 Minuten. Allerdings fiel mir nach einer Viertelstunde ein, dass ich überwältigt von dem tollen Erlebnis ganz vergessen hatte, das Langhaus selbst zu fotografieren. Das ging nicht, auch wenn es wieder leicht zu regnen begonnen hatte, Kommando zurück.

Zum verabredeten Abendessen bin ich trotzdem halbwegs pünktlich gekommen, es sollte "wild boar", also Wildschwein geben, das wir am Vortag vorbestellt hatten, weil der Amerikaner ganz versessen darauf war, das zu bekommen. Für mich nix so spektauläres, aber auf jeden Fall besser als Chicken. Leider wurde vom Lokalbesitzer, der übrigens sich übrigens nicht Lokalbesitzer sieht, sondern als "Public Relation Practiser", wie ein schönes Schild aussagt, die Bestellung geändert und es gab Fisch. Logischerweise aus dem Fluss und bei Süsswasserfisch bin ich etwas heikel. So gern ich Fisch mag, den moosigen geschmack vieler Süßwasserfische kann ich gar nicht ab. Deshalb hielt ich mich hier erstmal raus und bestellte stattdessen den 08/15-Klassiker "Gebratene Nudeln mit Gemüse", das geht immer und überall. Nachdem ich den Fisch probiert hatte, wusste ich auch gleich, dass das die richtige Entscheidung war. Er war zwar toll zubereitet, aber Vergnügen wäre das für mich nicht gewesen. Die Nudeln hingegen waren aussergewöhnlich gut, die Frau des Public Relation Practiser konnte wirklich aussergewühnlich gut kochen. Und auch der local wine, den er ebenfalls selbst angesetzt hatte, blieb eine gute Wahl. Da ich aber bei der Produktion ähnliche Zustände wie in Grampa Simpsons badewanne vermutete, beließ ich es auch diesmal wieder bei einem großen Glas, nachdem man eh schon ordentlich bedient ist, so stark wie das Zeugs reinfetzt. Die Belgier waren nach den Erkenntnissen des Vorabends, als der local wine die Frau komplett umgehaut hat, gleich von anfang an auf das gute Tiger Bier umgestiegen.

Nun am Mittwoch die spannende Frage, fliegen wir oder nicht. Die Chancen stehen gut, meinte der Flugticketmeister und so ging es per Boot erstmal zum Airstrip. Der Flughafen wird dann über eine Holztreppe vom ufer aus erreicht, die mit mächtig Marschgepäck gar nicht so einfach zu bewältigen ist. Das Terminal ist ein kleines Häuschen, in dem es einen Tisch und eine Waage gibt. Erstmal wiegen der Personen und des Gepäcks, um zu sehen, ob die Twin Otter das überhaupt packt.Das war der Fall, wie bei nur 6 Passieren auch zu erwarten war. ich war der einzige, der im Internet gebucht und bezahlt hatte, musste aber ewig den Ausdruck mit dem Buchungscode suchen und beide Rucksäcke komplett durchwühlen.Die Belgier lästen das geschickter, sie hatten einen Buchungscode von zwei Schweizern dabei, die diesen Flug angeblich auch gebucht hatten, aber umdisponierten. Interessanterweise wurde dieser 2 mal 3 cm grosse handgeschriebene Zettel mit einem Code und zwei Namen akzeptiert, für den Fall das irgendwas nicht stimmt, haben die Belgier aber ihre Emailadresse deponiert. So werd ich demnächst mal am Hamburger Flughafen aufkreuzen, um zu einem HSV-Auswärtsspiel spontan zu fliegen.

Dann die große Freude, Motorengeräusch und die Twin Otter kommt tatsächlich. Landung geglückt, was durchaus eine Leistung ist, wenn die Landebahn keine 100 Meter lang ist. Das Gepäck laden die Passagiere selbst ein und entscheiden dabei auch selbstverantwortlich, was in den Laderaum kommt und was Handgepäck ist. Somit hatte ich nach dem Flug in Indonesien vor zwei Jahren auch mal wieder mein Schweizer Messer beim Flug bei mir, man weiss ja nie, wofuer man es brauchen kann. Nach einer Runde Arrak, die der Kanadier ausgab, der den Bordservice übernahm, ging es los. An Bord waren nur die zwei Piloten und wir sechs Leute. Beim Hinflug war aber nur überhaupt nur ein Passagier dabei, der einen schönen Privatflug für 10 Euro genießen durfte. Ich platzierte mich direkt hinter die Piloten, um alles im Griff zu haben. Der Flug mit der Twin Otter in niedriger Höhe über den tropischen Regenwald war wirklich ein Erlebnis, allerdings sah man dabei auch wieviel Wald bereits abgeholzt worden ist. Anders als die stundenlange Fahrt mit den Torpedo-Booten ist dieser 30 Minuten-Flug von Belaga nach Bintula aber wirklich ein tolles Erlebnis.

In der Öl- und Industriestadt Bintulu hatte keiner was zu schaffen, so dass wir gleich per Taxi zum Busbahnhof sind und dort nach kurzer Mittagspause weiter per bus nach Batu Niah zu den Höhlen. Dort musste erstmal ein Fahrer gefunden werden, entsprechend detaillierte Verhandlungen über den Fahrpreis waren notwendig, speziell da ich als einziger nicht nur vom Highway in die Stadt sondern gleich zum Nationalpark wollte. Das stellte sich als schrecklicher Fehler heraus. Während die anderen im Hotel in Batu Niah eincheckten, konnte ich mich nicht im Nationalpark einquartieren, da dort das Hostel von einer Person komplett bezahlt werden hätte müssen und nicht nur ein Bett, wie ich mir das vorgestellt hatte. Regeln wurden leider vor zwei Jahren geändert...

Da natürlich mein Fahrer längst die Biege gemacht hatte, stand ein 30 Minuten Fussmarsch mit vollem Gepäck zurück vom Nationalpark ins Dorf an. Ich muss nicht dazusagen, dass es zu regnen begonnen hatte. Natürlich hatten die anderen längst alle billigen und guten Zimmer bezogen, so dass ich das teuerste Dreibettzimmer alleine nehmen musste. Zudem war das Hotel totaler Mist und erinnerte mich an Sibu, nur teurer. Die Betten hat der geschäftstüchtige Hotelbesitzer offenbar aus einem Krankenhaus gestohlen, jedenfalls waren Rollen an den potthäßlichen Metallgestellen.

Die Tropfsteinhöhle am nächsten Tag war schon spektakulär mit netten Dschungelwalk und vielen Fledermäusen. Die Taschenlampe die ich hierfür jetzt 5 Wochen rumgeschleppt hatte, gab nach 5 Minuten den Geist auf, aber wir waren ja eh eine große Gruppe. Nett also, aber wen Höhlen nicht wirklich interessieren, der kann sich das schenken, speziell wenn man eh schon eine in einem anderen Nationalpark gemacht hat. Die ist zwar viel größer, aber das war es dann auch. Per privat gechartertem Minibus, der uns direkt abholte (mit 6 Leuten sind solche Spiränzchen nicht teurer als der Bus) ging es weiter nach Miri. Eine grüßere Stadt, in der sich unsere Wege erstmal trennen sollten. Ichkochte übernachtungstechnisch sowieso wieder mein eigenes Süppchen und quartierte mich in einem schönen Hostel im Dorm ein, mit viel Community Bereich und für Backpacker ausgelegt. Von den chinesischen Gammelhotels hatte ich erstmal genug, auch wenn die anderen für ein Einzelzimmer nicht mehr bezahlten als ich im Dorm.

Der Kanadier und die Belgier flogen am nächsten Tag gleich in den Nationalpark Bario Highlands. Hab ich auch überlegt, hatte aber in den Vortagen wirklich genug Natur. Also von Freitag bis Sonntag abspannen in Miri, das Hostel ist sehr angenehm und viele nette Leute.

Morgen am Sonntag geht es eigentlich schon auf die letzte Etappe, per Bus nach Brunei. Dort werd ich zwei Tage bleiben, dann mit einer Fähre in den malaysischen Bundesstaat Sabah auf die Insel Labuan. Dort möchte ich zwei, drei schöne Entspannungstage mit einem ordentlichen Hotel am Strand verbringen. Freitag oder Samstag dann per Fähre schon ans Ziel meiner Reise, nach Kota Kinabalu, wo dann auch knapp zwei Wochen später der Rückflug startet.

Nach dem Tief in Sibu bin ich jetzt wieder sehr gut beinand, die Kraft eines erneuerten Glaubens ist zurückgekehrt und ich freue mich auf ein schönes Finale.



comment    
 

Tolle Geschichte, v.a. im Langhaus wäre ich gerne dabei gewesen!

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wie immer schön kurzweiliger schrieb. frag mal ins blaue, ob da nicht mal ein gemeinsamer abend mit tollem diavortrag anstehen könnte. man will sich ja kulturell weiter bilden!

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jo prinzipiell laesst sich das schon einrichten, wenn die entsprechende raeumlichkeit fuer den launigen und lehrreichen abend bereitgestellt wird.

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reichen eine couch für 5 - 6 person, dazu noch ein tv-gerät aus dem jahre schnee verbunden mit einem extrem billigen dvd-abspielgerät?

wenn ja, dann böte ich meine bude an

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