Stille Tage in KL



 


Suedostasien Extravaganza 2006


Stille Tage in KL


Und das lag nicht nur daran, dass ich deshalb drei Tage komplett offline war:

Asien nach Seebeben teilweise offline

Die Seebeben am Dienstag vor der Küste Taiwans haben in weiten Teilen Asiens den Telefon- und Internetverkehr erheblich gestört, da mehrere Unterwasserkabel beschädigt wurden. Nach Angaben von Experten kann es Wochen dauern, bis alle Leitungen repariert sind. In China, Südkorea und Taiwan brachen vielerorts die Internetverbindungen entweder zusammen oder verlangsamten sich stark. In vielen Ländern der Region waren internationale Telefongespräche kaum noch möglich. In Japan und Südkorea wurde Händlern zufolge teilweise der Devisenhandel lahmgelegt. Bei dem größten chinesischen Telekom-Anbieter CTG hieß es, das Internet sei nahezu außer Funktion, die Telefonverbindungen stark eingeschränkt.

Net nur in China, kann ich dazu nur sagen...

Aber beginnen wir mit dem angekuendigten Matchbesuch am 23.12.

Aber ein Tagedieb verbindet ja immer Fussball mit Kultur, ich frag also den Hotelcheffe wie weit es in Shah Alam von der Blauen Moschee zum Stadion ist und da wird gleich ein anderer Gast hellhoerig. War ein Schwede, Fan von Helsingborg (ok) und Arsenal (baeh), der dann auch mitgekommen ist. Mit dem Bus ging es also am nachmittag erst ins Zentrum von Shah Alam, Bilder von der dortigen Blue Mosque finden Interessierte im Netz, bzw wie alles andere auch bei Wikipedia.

Schwieriger wurde es dann den Bus zum Stadion zu bekommen, der kam naemlich ewig nicht, zumindest nicht der 9A, den uns die Einheimischen vorgeschlagen haben. Also Taxi, da der Ankick naeher rueckte. Natuerlich weigerte sich der Bastard am Steuer das Taxameter anzumachen und wollte freche 7 Ringgit. Da ich null in Stimmung auf ewige Diskussion war, war ich dann mit 6 R einverstanden, hauptsache so schnell wie es geht zum Ground. Da angekommen fuer 10 R das Ticket erstanden, fixer Preis im ganzen Stadion und freie Platzwahl. Dass Selangor so mit die wenigsten Fans in Malaysia hat, wusste ich schon vorher, dementsprechend war der 80.000er Allseater auch nur mit rund 2500 Besuchern gefuellt. Auswaertsfans aus Brunei verstanedlicherweise null.

Stadion war schon geil, Gegengerade besser, weil weniger Leichtathletikscheiss im Weg, das kennt man ja zB aus Linz. Die wenigen Fans machten ganz ordentlich Stimmung, typisch asiatisch mit viel Getrommle. Ein toller Weitschuss aus rund 25 Meter brachte die Halbzeitfuehrung fuer Selangor, die im zweiten Durchgang auf 2:0 erhoeht werden konnte. 15 Minuten vor Schluss kam derFavorit aus Brunei nach einem schlimmen Torwartfehler zum Anschlusstor, doch Selangor brachte das 2:1 ueber die Zeit zum ersten Saisonsieg.

Auch typisch fuer Malaysia ist, dass die Matches mit gigantischer Verspaetung angepfiffen werden, so auch heute. Statt 20 Uhr wurde es 21:05 Uhr, unglaublich. So war der Spass auch recht spaet zu Ende und wir beschlossen nicht zurueck nach Shah Alam,sondern zum nahen Bahnhof Batu Tiga. Dersollte aber gar nicht so nah sein, meinten die Einheimischen und der letzte Zug nach KL kurz nach 11 fahren. Also wieder Taxi und deruebliche Scheiss, kein Taxameter und 6 R, waswahrscheinlich das doppelte vom regulaeren Preis ist. Aber egal, hauptsache den Zug noch erwischen, sonst wirds richtig bitter und es geht nicht mehr nur um paar Cent und ums Prinzip. Der Taxifahrerbastard hat schon etwas auf eine Weltklassefahrt nach KL spekuliert und sich nicht grad beeilt. wir waeren nach KL aber sowieso niemals mit ihm gefahren. Der Weg ist auch gar nicht so weit, aber doch viel weiter deshalb, weil die Autobahn gekreuzt werden muss, was einen maechtigen Umweg ergibt. Als wir am Bahnhof ankommen, winkt der Bahnhofsvorsteher schon wild,weil der letzte Zug grad eintrifft. Und natuerlich ein Gleis weiter, so dass man erst ueber eine Bruecke laufen muss. Irres Gehetze aber erfolgreich, 30 Sekunden spaeter waere definitiv zu spaet gewesen. Fahrschein hatten wir natuerlich keinen,aber wegen der Drehkreuze wird normalerweise in dieser S-Bahn eh nicht kontrolliert. Das Drehkreuz in Batu Tiga war ja kein Hindernis, weil der freundliche Bahnhofsonkel mitden Worten "fast, fast, last train" das Tuerchen aufgemacht hat. Naja in KL musste die Sache halt wieder "alte Schule" a la WM 2006 in der AOLA erledigt werden, der Bahnhof war eh schon ziemlich verlassen. Insgesamt ein gelungener Ausflug.

Heiligabend wurde dann gemeinsam mit einem Hollaender und einem Indonesier beim chinesischen Fondue begangen, vom heutigen Feiertag merkt man nix, nur die Banken haben zu, ansonsten die hierzulande uebliche Shoppingorgie.

Kurze Pause wegen Out for Lunch

Gestärkt von einem großen Teller "Beef noodles" kommt jetzt die Abarbeitung der letzten Tage, die ich zur Gänze in Kuala Lumpur verbracht habe. Erstaunlich insofern, da ich eigentlich auf dieser Reise gar nicht geplant hatte, in KL vorbeizchauen. Letztlich war ich also 9 (!) Tage da und anstatt mir ein paar Nächte in einem guten Hotel zu gönnen, wie es sich über Weihnachtengehört hätte, durchwegs im Hostel.

Und das kam so. Als ich vom Dschungel mit mehrere Bussen und einem Zwischenstopp in Jerantut (bloß kein Stress) am 21.12. in KL ankam, bin ich gleich stilgerecht mit der schönen und bequemen Monorail in die "Traveller Lodge" im Goldenen Dreieck, also in einer recht gesitteten Gegend. Nur unweit davon lag zufälligerweise das noble Radius International Hotel, das vor vier Jahren noch Park Inn Hotel hieß und in dem ich seinerzeit im Rahmen eines 10 Tage-Gerner-Kurzurlaubs in Malaysia mit dem werten Sportfreund einquartiert war. Jetzt waren bekanntlich andere Zeiten, aber auch die TL war mit "Internet all you can surf" und einer mächtigen AC ihre 5 Euro pro Nacht wert. Nur das Frühstück war wie üblich ein Flop.

Trotzdem wechselte ich kurz vor Weihnachten ins "erdigere" China Town, um die Festtage im bei Rucksacktouristen angeblich sehr beliebten "Backerpackers Inn" zu verbringen. Die hatten zwar tolle Rooftop Bar, aber leider keinerlei Partyaktivitäten. Im nachhinein hab ich dann erfahren, dass das "Wheelers Guesthouse" die richtige Wahl gewesen wäre, denn die haben für ihre Gäste was auf die Beine gestellt. Naja, so wurde halt in der Bar abgehangen, mit praktisch täglich wechselnden Mitbewohnern.

Heiligabend wurde dann gemeinsam mit einem Hollaender und einem Indonesier beim chinesischen Fondue begangen, vom Feiertagam 25. merkte man nix, nur die Banken haben zu, ansonsten die hierzulande uebliche Shoppingorgie.

Ansonsten habe ich nach dem Match nicht mehr viel in KL gemacht. Im Kino hab ich mir "The Curse of the Golden Flower" angeschaut, sehr unterhaltsam und sensationalle Bauten, Kostüme und Massenszenen. Wenn die Amis keine Nazis wären, dass würde der Film massenhaft Oscars abstauben. Den Film sollte man sich unbedingt im Kino anschauen, denn nur auf der großen Leinwand kommt das ganze voll zur Geltung. Auch wenn inhaltlich und intellektuell ein paar Mängel zu bekritteln sind, unbedingt vormerken.

Ansonsten laufen sehr viele japanische Horrorfilme in Malaysia im Kino, zB "The haunted appartments", die sind sicher alle gut, schade, dass die es nicht zu uns schaffen... Am liebsten hätte ich mir aber "The Sinking of Japan" angeschaut, aber der lief leider noch nicht an. Der lauft aber bestimmt bei uns auch im Kino, irgendwann 2007.

Joh, was gibts sonst noch, nicht viel, ausspannen und relaxen war angesagt, allerdings sinnloserweise nicht im Hotel, sondern wegen der Rooftop Bar weiter im Hostel. Da wurde abends viel Premier League geschaut, schon ein feiner Zug von den Inselaffen, dass die ein Spiel Thaiand, Malaysia und Singapur zuliebe, schon zu mittag anpfeiffen. Also 21 Uhr hier und dann kommt gleich um 23 Uhr das Topspiel live hinterher. Gibt aber neben den Livespielen und den unzähligen Wiederholungen der anderen Spiele auch sehr gute Fußballmagazinsendungen. Die Existenz von Wintersportarten wie Skispringen, Biathlon oder Alpin ist allerdings auch im Pay-TV nicht bekannt. Dafuer wurde im Hostel endlich "Borat" geschaut, der in Chinatown bereits auf DVD erschienen ist und in der Collectorsbox mit schoenem Cover nur 1,50 Euro kostet. Aber auf Englisch halt, eh klar.Ist aber wirklich so gut wie alle sagen, ganz im Gegensatz zu dem Ali G.-Film, der nix taugte.

Einen Ausflug hab ich noch mit dem Bus nach Putrajaya gemacht, dem Regierungssitz und der zukünftigen neuen Supermetropole von Malaysia. Sollen in einer ersten Phase 350.000 Einwohner werden, aktuell sind noch nicht mal 50.000 da, aber die Stadt ist gigantisch dimensioniert und an einer Monorail arbeiten sie auch schon. Spektakuläre moderne Architektur mit tollen Brücken (eine davon ist eine Kopie der berühmten und wunderschönen Brücke in Esfahan) wegen dem riesigen künstlichem Gewässer um die Stadt. Da der "Nachbarort" Cyberjaya im großen Stil die IT-Arbeitsplätze weiter von Europa nach Asien verlagern wird, können sich Interessierte die Dimensionen bei Wikipedia anlesen, die englischen Artikel sind dafür notwendig.

Zu KL gibt es noch den Times Square, ein Einkaufszentrum, zu erwaehnen. Es hier gibt ja gefuehlte 12.000 riesige Shopping Malls, aber das Ding war wirklich jenseitig. 150 bis 200 Restaurants und der Vergnuegungspark mittendrin mit der Achterbahn, was soll man dazu sagen?

Zum Schluss führten ein paar Kuriostäten noch dazu, dass ich die letzten beiden Tage in zwei anderen Hostels verbracht habe, ehe Samstagmorgen endlich der Bus zurück nach Singapur bestiegen werden konnte. Malaysia hat die luxuriösesten Busse der Welt, die sich völlig zurecht "Super Eksekutiv" und "Super deluxe VIP" nennen. Nur wenig Sitze und die sind besser als die Business Class im Flugzeug, im besten Fall 24 Einzelsitze von enormer Größe. Und nur paar Euro teurer als ein normaler Bus, da gönnt man sich gerne diesen Luxus.

Wenn man denn könnte. Wegen der Feiertage waren schon am Vortag alle guten Busse ausgebucht, als ich Freitag nachmittag mein Ticket für Samstag früh kaufen wollte. Machen wir es also kurz, ich landete in einem Bus der letzten Klasse, der zwar immer noch besser als ein deutscher Bus hinsichtlich der Beinfreiheit und der Klappbarkeit der Lehne ist, aber halt nicht mit dem zu vergleichen, auf das ich mich gefreut hatte. Hab dann aber eh die meiste Zeit gepennt.

Nun also wieder SIngapur. Da kennt man sich aus, da fühlt man sich wie zuhaus. Um voll in den Silvesterparty-Strudel zu geraten, hab ich mich erstmals beim absoluten Lieblingshostel der Backpackergemeinde, dem INNCROWD in Little India einquartiet. Da wurde auch schön gefeiert, aber die Leute waren mir nicht wirklich sympathisch, so dass ich mich gegen 22 Uhr auf eigene Faust in den Trubel gestürzt habe. "Trubel" ist dabei eine leichte Untertreibung, denn es war die Hölle los, Millionen auf den Straßen und am Weg zur Marina Bay zu Countdown und Feuerwerk. Einen vernünftigen Platz zu bekommen, war um diese Zeit längst unmöglich und ich war um Viertel vor 12 überhaupt froh, es in die Nähe vom Wasser auf eine völig überfüllte Brücke geschafft habe.

Und jetzt kam der Moment, in dem ich etwas Anarchie in dem sonst so reglementierten Singapur auslösen konnte. Hinter mir waren nämlich diverse Kompressoren (Baustelle war aber keine in der Nähe), die von Metallzäunen eingerahmt waren. Aber genau durch diese Yäune konnte man problemlos raufklettern und sich einen perfekten Blick auf die Marina sichern. Nach dem Motto "Bei dem Gedränge kann eh keiner was dagegen tun" hab ich das natürlich auch gemacht und damit eine Massenbewegung ausgelöst. Bei diversen Indern hat das Wohl das in Singapur so unterdrückte "Mit aller Gewalt einen total überfüllten Zug besteigen"-Gen freigelegt und binnen Sekunden waren alle Kompressoren vollständig "besetzt". Ein Polizist versuchte durch wildes Pfeiffen dagegen anzukommen, aber da eine Menschenmasse dazwischenwar und er nicht durchkam, erfüllte sich die Prognose des Inders neben mir "Very big problem, police" erfreulicherweise nicht. Das Feuerwerk un vor allem auch die Laser- und Lichtershow auf dem Wasser entschädigten dann für so einiges, der Abmarsch war dann aber, obwohl ich fast eine halbe Stunde gewartet habe, dass sich die Massen zerstreuen, wieder nicht so gut. Dafür gratulierten mir in Little India dann alle Leute noch persönlich zum neuen Jahr. Zurück im Hostel dann nur noch die erste eiskalte Dusche des Jahres und ab ins Bett.

Jetzt vier Tage totales Chillen und Relaxen im Cozy Corner, was so auch nicht geplant war, aber dazu mehr im Verlauf der Woche...



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Bist du in Singapore direkt am Harbour, nebst der gigantischen Skyline gestanden und hast Silvester zelebriert? Stelle ich mir eindrucksvollst vor!

Ansonsten: Pass auf Dich auf, damit wir baldigst wieder zusammen in der AOL-Arena das Gute zum Schlechten geben können - übrigens, bald vielleicht mit Rost im Tor - und das natürlich nur, weil die zu erwartende Torsperre zu Rost-befallenen Torstangen führen wird - klar, liegt dem HSV doch der Schalke im Nacken.

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Ja genau da, auf der Esplanade-Bruecke. Von den Daechern dieser Skyline wurde auch ordentlich Feuerwerk gezuendet, das kam durchaus auch gut.

Rost - das wuerde ich gut finden. John Carew hingegen totalen Schwachsinn. Alles wird gut!

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