Stichwort: Suedostasien Extravaganza 2005



 


Suedostasien Extravaganza 2005


Gruß aus Singapur


So, die Messe ist im großen und ganzen gelesen, bin in Singapur angekommen und bummle jetzt nur mehr so rum, bis zum Heimflug am nächsten Donnerstag. Habe hier auch noch ein absolutes Traumhostel für gemütliche 10 S$, also 5 Euro. Mit Frühstücksbüffet und 4er Dorms, ich und drei Mädels...

Werd nächste Woche noch mal nach Malaysia rüber ein wenig shoppen. Schwerpunkt liegt natürlich auf Football in the Park-Gear. Deponiert Eure Wünsche hier, kann für nix garantieren, weder dass ich was find, noch dass ich noch genug Cash hab, um alles an mich zu reissen.

Und am Wochenende natuerlich noch zwei Matcherl in Singapur, unter anderem unser geliebter SVR- bzw. RLO-Freitagabend 19 Uhr Termin...



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Suedostasien Extravaganza 2005


Yogyakarta


Am Dienstag das Tsunami Charity Match im Nationalstadion von Jakarta. Klassischer 120.000 All-Seater alter kommunistischer Schule. Leider fast leer und das Match wie alle diese Spiele unertraeglich fad. Aberr immerhin mal Careca auf seine alten Tage noch mal in Aktion gesehen. Mittlerweile bin ich in Yogyakarta, morgen gibts mit Borobodur mal wieder etwas Kultur.

Dank an Garfield fuer sein nettes Angebot. Wie siehts denn mit Bromo und Kelimutu am fruehen morgen aus. Ist das ohne Guide fuer einen erfahrenen Alpinisten (huestel) locker zu packen. Ich hoffe doch.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Indonesien


Heute habe ich endlich geschafft und durfte nach Indonesien einreisen. War nicht einfach und nicht billig. War mein Infostand, dass man als Deutscher einen kostenlosen Touristenstempel fuer 60 Tage Aufenthalt in den Pass bekommt, sah das in der Realitaet anders aus.

Im Rahmen des Touristenvermeidungsprogramms 2004/05 hat die Regierung das abgeschafft und alle Fremdenverkehrsaemter geschlossen. Letzteres fiel mir ja schon daheim auf. Dass man fuers VISA zahlen muss und es nur fuer 30 Tage gilt, hab ich im letzten Moment noch erfahren. Um also nicht laenger als 30 Tage im Land zu bleiben, musste ich bis Mittwoch warten, was ich in Meleka getan habe. Davor am Samstagabend die malaysische Premier League . Und in Meleka ein weiteres WM-taugliches 60.000 All-Seater-Stadion im totalen Nichts bewundert. Angeblich sieht der Plan der Regierung wirklich ernsthaft so aus, dass erst die supermodernen Stadien gebaut werden und dann die Staedte drum herum. Wurde mir jetzt schon von zwei Einheimischen so gesagt.

Der Flug nach Padang auf Sumatra dauerte nur eine Stunde und dort angekommen wollten die Indos gleich mal 25 US-Dollar von mir. Hab nur Euros und das auch nur 20, danaben kann ich EC-Maestro-Cirrus-Deluxe-Geldkarte und VISA anbieten. Hilft beides nix, denn der dortige Flughafen hat nur einen Geldautomaten und der schluckt nur indonesische Geldkarten. Ich schalte also das Handy ein, um ihm mit dem taschenrechner und den Kursen aus seiner Zeitung zu beweisen, dass 20 Euro gleich 26 Dollar sind. Das scheitert daran, dass jetzt urploetzlich die ganzen HSV-Lautern-SMS vom Mohrhuhnpopper eintreffen, die am Samstag in Malaysia so vermisst wurden. Und jede eintreffende SMS deaktiviert den taschenrechner erst mal wieder, dafuer weiss ich jetzt dass Moreira und taka unsere Huetten geschossen haben. Nach kurzer und sachlicher Diskussion hat man sich dann halt darauf geeinigt, dass man sich meine 20 Euro goennt, die im uebrigen einen aktuellen Wert von ueber 26 US-Dollar haben. Faengt ja schon mal gut an.

5 Malaysische Ringgit (rund 1 Euro) hatte ich noch, die konnt ich am Flughafen wechseln um die extremn nervigen Taxifahrer ignorierend einen Bus nach Bukittingi besteigen, wo viele international anerkannte Geldautromaten auf mich warten sollten. Die Busfahrt war erstaunlicherweise ueber 3 Stunden lang und mit 2 mal umsteigen verbunden. Nicht schlecht fuer 80 km. Aber der Euro hat gereicht und so konnte ich gleich in ein "Hotel" einchecken (Bamboo Homestay, witziger Name). Schnell zum Geldautomaten, prima, Maestro und Cirrus Zeichen drauf, nur meine PIN mag er nicht, erstaunlich, ich hab seit Jahren dieselbe. Auch der zweite verweigert und beim dritten Versuch wird meine Karte "temporary disabled".

Nicht nervoes werden, gibt ja noch VISA. Und jetzt wirds echt lustig, Alles kein prob, sagt die Dame mit Schleier hinterm Schalter, prima sag ich, gleich dreieinhalb Millionen (gut 300 Euro) her, damit Ruhe im Karton ist fuer einige Zeit. Alles bestens, nur mit meiner Unterschrift auf der VISA Karte ist sie nicht gluecklich. Die besteht naemlich aus den Initialen der beiden Vornamen und dem Nachnamen, weil in dem Feld auf der VISA-Karte ja nicht soviel Platz ist. Im Reisepass hab ich natuerlich den Namen voll ausgeschrieben. Sie will weiteren Ausweis sehen, auf dem ich wie auf der VISA unterschrieben hab. Finde tatsaechlich die alte ISIC-Studentenkarte, aber da bemerkt sie messerscharf, dass die nicht mehr gilt. Ist dann aber irgendwie doch egal, jetzt soll ich den VISA-Beleg fuer die 3,5 Mio. unterschreiben. Hoeflicherwiese frag ich, wie haetten sie' s denn gerne, wie auf der Karte sagt sie. Wird gemacht, also Initialen.

Dabei gefaellt ihr jetzt aber der Nachname nicht, das "l" koennte man auf der VISA-Karte deutlicher sehen. Vielleicht weil ich so schnell unterschrieben hab, meint sie. Ich bewahre Ruhe, weil ohne die 3,5 Mille schauts ja zappenduster aus. Unterschriebe nochmal auf der Rueckseite des Belegs mit viel Schwung. "Are you angry" antizipiert sie aus meiner schwungvollen Handschrift. Aber nein, sag ich, weil die zweite Banklady daneben schon die Kohle abzaehlt. Und mir dann auch uebergibt, na wunderbar.

Jetzt abchillen, was essen, Eiskaffee (der ist in Indo anders als Thai und Malaysia mit Kaffeesatz, aber geniessbar, anders als der tuerkische), mal sehen ob es Internet gibt. Im Flieger hat ir schon ein anderer Deutscher verklickert, dass die Maedels hier in Indonesien anders drauf sind als in Malaysia. Eher auf Party und Spass stehen und dabei Allah einen guten Mann sein lassen und den Muezzinsagen, er soll statt dem dauernden Gegroehle lieber die Treppe vom Minarett putzen. Stimmt, wie in Thqiland wird man immer angelaechelt und auch angesprochen, viele Touristen verirren sich ja nicht nach Sumatra. Also gleich ein wenig mit einem netten Maedel durch die Stadt spaziert, die sehr angenehm ist, weil nicht so heiss (930 Meter Seehoehe) und viele verwinkelte Treppen, Panoramastellen und angenehme Parks zum Rumlungern. Essen war auch OK, aber ich hab zum Anfang mal sicherheitshalber vegetarisch genommen, bis ich mehr Ueberblick habe. Zum Abschied wollte das Maedel sogar klassisch rechts-links Abbusseln, da hab ich mich aber voeher doch vergewissert, ob nicht der Imam grad um die Ecke kommt.

Morgen werd ich einen Ausflug zu einem angeblich sensationell schoenen Vulkansee in der Naehe machen, soll sogar schwimmen prima sein. Am Freitag abend lass ich mich dann von den Local Girls das pulsierende Nachtleben dieser gaenzlich uniranischen Metropole zeigen, ehe es nach einem Ruhetag dann am Samstagabend schon weiter per Flieger nach Jakarta geht. Und werden die SMS vom HSV-Spiel (wer ist ueberhaupt dran mit schicken?) diesmal puenklich ankommen? Diese Frage wird demnaechst aufgeloest.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Malaysia


Erstes Ziel in Malaysia war die Insel Langkawi, vor der gerne gerwart wird. Von wegen "total kommerziell", "nur Pauschalurlauber" und "hat nix mit Malaysia zu tun". Trotzdem habe ich das durchgezogen und es natuerlich auch bereut.

Denn Langkawi ist total kommerziell, es gibt nur Pauschalurlauber und das Gefuehl, in Suedostasien zu sein, stellt sich beim besten Willen nicht ein. Noch dazu sind die Straende alles andere als toll, lediglich ein einziger kann was und der ist fuer die Gaeste zweier sehr exklusiver Urlaubsresorts reserviert. Noch mehr Ungemach, es gibt keinerlei oeffentliche Verkehrsmittel, die Busse wurden vor ein paar Jahren abgeschafft, damit die Taximafia die Urlauber mit den hoechsten Fahrpreisen der oestlichen Welt ausserhalb Japans schroepfen kann. Pauschalpreise natuerlich, kein Taxameter.

Einzige Chance, irgendwas zu unternehmen ist, ein Moped auszuleihen, was sogar preislich nicht gross wehtut. Uebernachtungsmoeglichkeiten ein Witz, schaebige Bungalows am Strand kosten soviel am Tag wie in den schoeneren Inseln in Thailand in einer Woche. Naja, ich hab mir halt obwohl ich gar keine Lust hatte, einen Scooter ausgeliehen und bin die Insel abgefahren. Die "Sehenswuerdigkeiten" sind fast alle kuenstlich (Aquarium, Seilbahn auf einen Berg rauf) oder voellig belanglos. Gottseidank hab ich den Bungalow nur fuer 2 Tage gemietet und konnte nach einer weiteren Taximafiasubventionierung schnell wieder das weite suchen. Per Faehre aufs Festland und ueber Alor Setar weiter nach Butterworth. Die Gegend im Norden um Alor Setar und Kuala Perlis ist sehr islamisch, verschleierte Frauen sitzen im Bus vorne, die Maenner hinten. Schon ganz kleine Maedchen muessen Schleier tragen, da ists ja im Iran noch liberaler.

Von Butterworth rueber auf die Insel Penang und die schoene Stadt Georgetown. Da war ich im Dezember 2003 schon mal, da weiss ich, das es mir gefaellt. Und so ist es auch, wieder sehr schoene Tage mit sehr gutem Essen, durch die Stadt bummeln und gute Laune haben. Penang ist ein absolutes Tophighlight in Malaysia, wer einen Strand will, der kann mit dem Bus rueber nach Batu Ferringhi, der Strand dort braucht sich vor Langkawi sicherlich keinerfalls verstecken. Ich lunger aber lieber in Georgetown rum, die Insel kenn ich ja zur Genuege, da da letzte Mal mit Mietwagen unterwegs.

Samstag dann das Spitzenspiel der Super League, Penang gegen Perlis (die radikalen Moslems!). Erster gegen Zweiter, da bin ich natuerlich dabei. Zeitgleich mit unserem Spiel gegen Kaiserslautern, also immer ein Blick aufs Handy zwecks SMS, einer aufs Spielfeld.

Und Sonntag gehts dann richtig los, die grosse Ueberfahrt nach Indonesien, genauer gesagt Nord-Sumatra, steht an. Natuerlich nicht die Buergerkriegs- und Tsunami-Provinz Aceh, ganz bescheuertbin ich ja auch nicht. Noerdlicher als Medan werd ich mich nicht begeben, aber die Tour von Nord nach Sued wird ja eh anspruchsvoll genug, Indonesien ist ja soch ne Ecke mehr challenging als Thailand oder Malaysia. Die meiste Zeit wird mit dem beliebten "Warten, ob da irgendwann mal ein Bus kommt" draufgehen, darauf hab ich mich bereits eingestellt.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Frohes Neues Jahr!


Und zwar das chinesische, welches dieser Tage gerade ausführlich von der nicht gerade kleinen chinesischen Szene in Thailand gefeiert wird. Und die Malaysier, die ja keine Gelegenheit auslassen, um dem Partyverbot des Imam im eigenen Land ein wenig zu entkommen, packen Frau und Kinder in den Proton und fahren über die Grenze nach Hat Yai. Und genau da bin ich auch gerade auf dem Sprung nach Langkawi, Malaysia.

Aber der Reihe nach. Gestern war mein Abreisetag von der Insel Koh Pangan (um die Ecke vom bekannteren Koh Samui). Da ich dei Nachtfähre nehmen wollte, galt es erstmal den ganzen Abreisetag rumzuhängen, was dank diverser Hängematten am Beach kein großes Problem war. Mit meinen vielen neuen Freunden vom Chokana Beach Resort aus Salzburg, Japan und Quebec noch ein wenig gequatscht und schon war es 8 Uhr. Als ich gerade den kleinen und den großen Rucksack geschultert hatte, fing mich gleich einer der Chokana Chefs ab und kutschierte mich mit seinem Scooter zum Pier. Sehr erfreulich, wären doch gut 2 km gewesen. Das Chokana bestach überhaupt durch eine sehr familiäre Atmo, Poolbilliard, Schorchelzeugs war gratis und immer gute Laune angesagt im Gemeinschaftsbereich. Und mit "Bungalows" vom bescheidenen ein Euro Hüttchen bis zur Honeymoon Suite alles da, ohne den Trubel vom entsetzlich kommerziellen Touristengrill Had Rin. Eine Empfehlung!

Die Nachtfähre (Slow Ferry) hab ich eigentlich als Riesenschiff erwartet, das Fahrzeuge, Lebensmittel und den ganzen Kram vom Festland auf die Insel schippert, aber weit gefehlt, eine klassische Nußschale war das. Ich hab das teurere Oberdeck genommen, um vielleicht mehr Platz zu haben, da ich erwartet hab, dass diese Fähre eher von Einheimischen benutzt wird, die die Billigvariante Unterdeck nehmen, weil sie eh in erster Linie irgendwelche Transportsachen erledigen. Als ich an Bord ging, waren auch erst 2 Leute am Oberdeck, aber das Deck an sich war spektakulär an sich. Solls ja Leute geben, die sogar in der Hall of Dremas im Instant Sleep Hamburg nicht pennen können, weil da knapp 30 Betten in einem verwinkelten Raum stehen, übertrifft das alles. Ein Matrazenlager, in dem im Abstand von 50 cm jeweils knapp 50 kleine Kissen an den Schiffsseiten bereitliegen. Decken nicht, aber das ist zweifelsohne nicht entscheidend. Nunja, wer soll schon die Nachtfähre nehmen, das wird ja nicht voll werden. Wurde es dann natürlich doch ziemlich, aber ich hatte etwas Glück und rechts und links von mir ganz gut Platz. Und da das Schiff schön schaukelte, Nußschale wie gesagt, bin ich ruckzuck eingepennt, kaum waren wir aus dem Hafen. Und ich hätte prima durchgeschlummert bis zur planmäßigen Ankunft um 5:30 Uhr. Nur machte die Slow Ferry ihrem Namen leider überhaupt keine Ehre und kam eine Stunde zu früh an, was mit ausgiebigem "Suuuuuurat Thaaaaaani" Geschrei des Bordpersonals unmissverständlich klar gemacht wurde.

Erst mal ein Sammeltaxi zur Bushaltestelle genommen, die natürlich total verwaist war. Lediglich ein paar Eidechsen und Ratten leisteten mir die halbe Stunde bis endlich der Bus zum Bahnhof kam. Am Bahnhof dann gleich ein Ticket für einen Zug nach Hat Yai um 6:20 Uhr bekommen. Allerdings war das ein "Local"-Zug, bisher war mir gar nicht bekannt, dass es unter einem "Ordinary Train" noch ne Stufe gibt. Und der Zug hatte sogar nur Dritte Klasse, was zum einen heißt, eztrem schweinebillig (gut ein Euro für ein paar hundert Kilometer), zum anderen "Meet the people!", denn in dem Zug wird jetzt das gespielt, was ich von der Fähre ürsprünglich erwartet hatte. Nur zwei durchgehende Bänke links und rechts, man sitzt also zur Zugmitte schauend, und körbeweise Waren, lebende Tiere und was man sonst noch gern im Zug dabei hat, wird transportiert. Omas wuchten säckeweise Reis in den Waggon und ziehen sich gepflegt zu einem Schläfchen zurück, während die nächste Oma ihren kompletten Hausstand dabeihat. Ich mach aus der Situation das allerbeste und nutze die durchgehnde Bank erstmal für ein größeres Schläfchen. So gegen halb 10 begebe ich mich dann in die äußerst unbequeme Sitzposition, da die Sache immer voller wird und ich sowieso meinen Schlafbedarf durch die FähreßZugßKombo erfolgreich erfüllt habe. So gegen 11 Uhr überholt uns dann der "Special Train", der zwei Stunden später in Surat Thani gestartet ist.

Da ich mir aus Hygienebedenken bei den circa 41.000 fliegenden Händlern, die den Zug alle 5 bis 10 Minuten mit Essen und Trinken aller Art versogen, nix mehr kaufen wollte, mache ich Kompromisslösung. Ein Säckchen Tamarind-Früchte, die man erst schälen muss und die somit nach der Regel "Cook it, peel it, stir it...or forget it" völlig unbedenklich sind. Das Zeug kenn ich aber nur als Saft zum Trinken und nicht in seiner Urform. Als ich die lange braune Schote aufbreche, kommt da eine Kette klebliger brauner Masse mit weißem Überzug raus, von der ich vorsichtig abbeiße. Hat wie erwartet Kerne und schmeckt etwas komisch. Mein Sitznachbar, dem ich vorher bereits was von dem Zeug angeboten habe (wollt aber nix), revanchiert sich netterweise mit dem Hinweis "When white dirty". Aha, das Weiße war also Schimmel, man lernt doch nie aus. Das nächste Teil war dann korrekt braun und schmeckt in etwa nach Datteln nur mit einer säuerlichen Note. Nix großartiges, aber da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, hab ich alle bis auf die Weißen gegessen. Übrigens genauso klebrig wie Datteln und Händewaschen in einem Zug dieser Preisklasse, selten so gelacht.

Nach rund sechseinhalb Stunden war dann Hat Zai erreicht und ich verließ mich auf den Tipp eines älteren Engländers auf der Nachtfähre und suchte das entsprechende Hotel ganz in der Nähe des Bahnhofs auf. Astreines, sauberes Zimmer, ein Volltreffer für knapp 4 Euro pro Nacht. Auf der Straße werd ich nach 5 Sekunden bereits darauf angesprochen, ob ich nicht ne Lady brauchen könnte und 5 Minuten schon wieder. Da die Malaysier hier wie gesagt am Wochenende raufkommen, um all das zu machen, was der Imam daheim total Scheiße findet, war das freilich zu erwarten, dass hier die Party nicht weniger abgeht, als in anderen thailändischen Großstädten.

Hat Yai ist laut Guidebook in erster Linie eine Stadt für kulinarische Unternehmungen, echte Sehenswürdigkeiten gibts keine, ideal für die letzte Station in Thailand, das ja auch durch das ausgezeichnete Essen überzeugen kann. Und so verlief dann auch der weitere Tag. Die ganze Stadt ist eine einziges Hawker (zu deutsch in etwa mobiler Freßstand mit Kleinstküche)-Meer mit allem was die thailändische, chinesische, indische und malayische Küche zu bieten hat. Und alles sensationell günstig, ein Gericht kostet 0,20 bis 1 Euro.

Erst mal ein Nudelgericht (Spaghetti mit selbst auszuwählender bzw. zu komponierender Sauce), dann endlich die erste echte Durian. Bisher hatte ich ja nur Durianchips und Duriankekse. Eine Portion Durian mit sticky Rice und man weiß sofort wieder, wer die Königin aller Früchte ist. Kurz zuvor wollte ich in einem Kaufhaus noch paar Sachen wie neues Duschgel einkaufen, bemerkte aber gerade noch das Durianverbotsschild an der Tür. Der Hass auf die Durian ist leider auch in Thailand sehr weit verbreitet. Offzielle Broschüren schreiben Lügen wie "nur für Personen mit starkem Magen" genießbar und die Verbote finden sich überall, sogar auf den Zugtickets steht drauf.

Alles vollkommener Blödsinn, die Durian riecht vielleicht etwas streng, aber sie schmeckt köstlich. Die Schärfe einer Zwiebel nur etwas subtiler und dazu angenehmige Fruchtigkeit wie eine Banane, aber intensiver. Auch so eine Legende ist, dass man die Durian niemals gemeinsam mit Alkohol konsumieren soll, gibt da keinerlei Probleme. Nach der Durianextravaganza hab ich dann das Chinesische Neujahrsfest entdeckt, dass auch am 2. Tag noch in vollem Gange war. Total super, ein Fest für alle Sinne mit einer Straßenparty, die sich gewachsen hat. Jetzt folgte bei mir die große Freßorgie, ich kann nicht alles aufzählen, was ich probiert hab, es waren immer kleine Gerichte, meistens sehr scharf. Dazu wurde man an den Ständen genötigt, auch all das zu probieren, was an Eßbarem auch so noch für daheim verkauft wird, alle Geschmacksrichtungen vertreten, natürlich auch extrem scharf. Das war vielleicht ein wenig zu viel, aber der Lärm, die vielen Lichter, die Menschenmassen, es reißt einen halt mit. Dass ich die Toilette im Zimmer hab, ist aber vielleicht kein Fehler, denn aktuell (23 Uhr) hab ich doch ein leichtes Grummeln im Magen. Mit der Durian hat das selbstverständlich nichts zu tun.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Abschied aus Bangkok


Am Donnerstag war es soweit, die naechste Etappe war fällig, die Entscheidung fiel zu Gunsten von Koh Phangan und gegen Phuket. Etwas wehmütig ging es zum Nachtzug, denn die letzten Tage in Bangkok waren sehr lustig. Bin mit einem Amerikaner aus dem Dormitorium des Youth Hostels rumgezogen. Jetzt weiß man also auch was eine Ping Pong Pussy Show ist. Und dass man, wenn man einen Whiskey bestellt, für 2 Euro eine 0,3 Liter Flasche bekommt. Auf der steht dann zwar Rum, aber als erfahrener Champion Sarsi-Trinker kommt man damit klar.

Der Nachtzug war super, die Mitfahrer leider Scheisse, da Münchner. Deutsche oder Ösis wären ja schon schlimm genug gewesen, aber das war mir echt zu arg. Speziell die weibliche Münchner Brut ist das allerletzte, aber das ist ja nix neues.

Kho Phangan gefällt mir nicht so besonders, Badeinsel mit Touristenmassen halt. Alles ist teuer und das Essen schlecht. Aber mit einem guten Buch und ein wenig baden im wirklich postkartentürkisblauen Meer sollte das alles ein gutes Ende nehmen.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Kurzes Update


An dem Wochenende alle Spiele der Thai League gesehen. 5 Partien, aber immer im selben Stadion. Ganz nett verteilt, Freitag 19 Uhr, Samstag und Sonntag je 16 und 18:30 Uhr. Zwei wirklich sehenwerte Spiele, ein mittelmaessiges und zwei schwache.

Meine Lieblingsmannschaft in Thailand nach diesem Wochenende: University Bangkok FC.

Jetzt werd ich noch 3 Tage in Bangkok bleiben und mich dann ein wenig am Strand erholen, ehe es nach Malaysia weiter geht. Wahrscheinlich Kho Pa-Ngan, aber vielleicht entscheide ich mich auch noch fuer Phuket, wenn ich ein feines Angebot bekomme.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Endlich Bangkok, endlich Erste Liga


Zeit fuer ein kleines Update. Es war unmengen los, vom schwulsten Pensionsbesitzer ausserhalb von Koeln bis zum coolsten Nudelstand der westlichen und oestlichen Welt.

Aber das kann ich unmoeglich alles tippen, zudem hab ich es ja eh im offline Reisetagebuch aufgeschrieben. Bitte um Verstaendnis, dass es daher online nur eine Kurzversion ohne viel Details gibt ;)

Mittlerweile bin ich in Bangkok angekommen, der Flug von Chiang Mai nach Sukhotai war natuerlich der angenehmste Teil der Reise. Sukhotai selbst war, naja, ganz nett, aber nicht sonderlich spektakulaer, das was von der Stadt uebriggeblieben ist. Hab ich mir doch etwas mehr erwartet. Naechster Ort war Phitsanulok, da war schon mehr los, auch wenn es sightseeingmaessig nur einen Tempel gibt. In der Jugendherberge genaechtigt und mich mit dem hoechst komplexen Busnetz dieser Stadt ausfuehrlich beschaeftigt.

Weiter mit dem Zug nach Lopburi, der Stadt mit den Affen. Die sind in der Tat sehr lustige Kerlchen, das Hotelzimmer in der Pension Indra erlaubte erstmals eine Dusche in privaten Ambiente. Alles ist in Lopburi mit Maschendrahtzaun gesichert, um den diebischen Affen den Eintritt in die Pivatgemaeuer zu verwehren. Ansonsten sind die Viecher ueberall.

Wasser im Hotel (privates Badezimmer!) aber genauso kalt wie beim Wasserfall. Was fuer Sukhothai galt, gilt auch fuer Ayuthaya, eine weitere ehemalige Hauptstadt auf dem Weg nach Bangkok. Leider ist hier alles elendiglich weit auseinander und auf Fahradfahren hatte ich gar keine Lust. Nach sehr selektiver Besichtigung nur einer Ruine, lieber mal das Stadion abgecheckt. Gibt zwar keinen verein in Ayuthaya, aber die Thai League spielt auch hier. Knuffiges Stadion, von mir fototechnisch natuerlich ausfuehrlich dokumentiert.

Endlich Bangkok! Und um die Vorfreude noch zu steigern, hab ich mir in Ayuthaya auch ein ordentliches Hotel reserviert, da muss man schon mal 7 Euro die Nacht springen lassen. Das Woodlands Inn in der Naehe des Bahnhofs ist eine echte Okkasion, warmes Wasser und TV, Zimmer auch OK. Erste Aktion in Bangkok, Spielplan checken! Dazu bin ich gleich zum Nationalstadion gefahren, wo der Thailaendische Fussballverband seinen Sitz hat. Ein sehr, sehr alter Mann hat mir Spiel fuer Spiel die naechsten beiden Wochen auf Englisch erklaert, dazu durfte ich Fotos bewundern, als er als Offizieller bei der Olympiade in Muenchen und diversen anderen Sportveranstaltungen war. Das System der Thai League ist kurioserweise so, dass an jedem Spieltag alle Spiele im selben Stadion ausgetragen werden und die Stadien aber rotieren. Obwohl alle 10 Mannschaften der ersten Liga aus Bangkok kommen, wird auch in nahegelegenen Provinzhauptstaedten wie Ayuthaya oder Petburi gespielt. Dieses Wochenende aber alles in Bangkok in einem Stadion gleich neben dem Nationalstadion mitten in der Stadt. Praktisch, aber halt immer der selbe Ground.

Freitags dann erstmal ein wenig Sightseeing. Da die U-Bahn grad kaputt ist, der Skytrain ganz woanders faehrt und das Busnetz mit seinen rund 500 Linien fuer Neuankoemmlimge voellig undurchschaubar ist, das Boot genommen. Sehr praktisch, mit klaren Stationen wie eine S-Bahn, schnell und billig. Aber die Boote kommen nur alle 20 Minuten, etwas laestig. Beischtigt wurde erstmal das Mussprogramm, also der Wat Phra Kaew-Tempel samt Umgebung und Grand Palace. Eintritt mal so schlappe 250 Baht, wurde zum 1.1. von 200 auf 250 erhoeht, wie eine Tafel an der Kasse freudig verkuendete. Nun, es ist es zweifellos wert. Die Tempel, Stupas, Pfeiler, etc. sind sicherlich das schoenste, was Thailand in der Hinsicht zu bieten hat. Die dazugehoerigen Museen aber wenig interessant gestaltet, egal, was open air zu sehen ist, ist zweifellos beeindruckend genug.

Zur Draufgabe gleich noch bei Gluthitze den nahegelegenen Wat Pho besichtigt, der hat einen 50 Meter langen und 15 Meter hohen liegenden Buddha anzubieten. Natuerlich nicht mit dem Feuerwerk der buddhistischen Architektur im Wat Phra Kaew zu vergleichen, aber der Buddha ist wirklich gigantisch und fuer 20 Baht Eintritt wollen wir mal nicht ueberkritisch sein.

Als naechstes hab ich mich von der Touristeninfo noch in die Geheimnisse des Busnetzes einweihen lassen, wenn man 5 Hauptlinien kennt, sollte es keine grossen Probleme geben. gegessen wurde indisch und dann ab zum Stadion. Nationalstadion anders als gestern geschlossen, daher keine Gelegenheit zur Fotodokumentation, hoffentlich klappt das noch.

Eintritt zum Freitagabendmatch OSOTSPA M-150 gegen Port Authority FC war uebersichtliche 50 Baht, nettes kleines Stadion mit ueberdachter Haupttribuene und unueberdachter Gegentribuene. Stimmung war gut, aber extrem musikinstrumentelastig. Zuschauer 2.500 bis 3.000 wuer ich sagen. Port gewann 4:2, beide Teams mit erheblichen Abwehrschwaechen. Siggi Held sass auch auf der Tribuene und ich war - wie zu erwarten war - nicht der einzige Groundhopper. Naja, ich bin ja eigentlich gar keiner, aber die anderen farangs im Stadion wohl eher auch Touris, die ein wenig Ersatz fuer das Versaeumte daheim suchten.

Dann mal noch die Reeperbahn von Bangkok abgecheckt, da gehts ordentlich zur Sache. Natuerlich wenig lustig, wenn man allein unterwegs ist und von zigmillionen Schleppern genervt wird. Damit es nicht fad wird in Bangkok, werd ich am Sonntag von meinem angenehmen Hotel in das Dormitory der Shanti Lodge wechseln, wurde mit von einem Franzosen in Ayuthaya empfohlen. Aber heute abend gibts Bundesliga live im Hotelzimmer auf Kanal 11. Und dazu Killis SMS-Service live von unserem Spiel gegen Mainz. Am Wochenende werden rund 20 Spiele aus England, Italien, Spanien, Deutschland und sogar Frankreich live im thailaendischen Fernsehen uebertragen und zwar im Free TV. Die restlichen Spiele dann im Pay TV...



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Suedostasien Extravaganza 2005


Mit dem Moped am Super Highway


Der Ausflug in die Berge war sehr gelungen. Es begann allerdings mit einer ziemlich anstrengenden 5 Stunden-Busfahrt von Chiang Mai direkt an die Grenze zu Birma nach Mae Sai. Dort gibts die Statue eines riesigen Hummers und einen der zahlreichen "Thailands most northern point". Eigentliche Topsehenswuerdigkeit ist aber dasGolden Plaza Inn "Hotel", unzaehlige Holzhuetten in einen Huegel hineingesetzt, neben-, auf- und uebereinander. Defintiv niemals im Leben ausgebucht.

Recht nett wars auch in Mae Salong, eine Chinesenstadt hoch am Berg mit sehr spektakulaerer An- und Abreise. Das Hina Shan Guest House, in dem ich uebenachtet hab, ist dank seines Besitzers ein sehr spassiger Ort. Von dort ging es gestern per Mini-Buis nach Tha Thon und hier werd ich mal wieder etwas detaillierter Berichten. Von Tha Thon aus kann man per Boot den Fluss zurueck nach Chiang Rai fahren, was zwar nur Touristen machen (Bus ist shneller und billiger), aber trotzdem ein sehr grosser Spass ist. Die Motorboote sind maximal einen Meter breit, aber 15 Meter lang oder so. Angetrieben mit einem wilden ehemaligen Toyote-Motor preschen sie in einem wilden Zickzack-Kurs den sehr flachen Fluss entlang an badenden Kindern. Wasserbueffeln und man muss immer aufpassen dass einem nah am Ufer nicht irgendwelche Pflanzen ins Gesicht hauen. Ich hatte bis zur Haltestelle "Hot Spring" gebucht, da war aber gar nix und ich war natuerlich auch der einzige der ausgestiegen ist.

Die heissen Quellen sind nicht wirklich heiss, also im Vergleich zu Japan jedenfalls, aber trotzdem angenehme Erfrischung. Uebernachten wollte ich in einem Dorf eines "Hill Tribes", logischerweise oben am Berg. Sollte angeblich nur 3 km sein, aber es ging extrem bergauf und ich hab mich mehrmals ein wenig verlaufen. Mit dem kleinen und dem grossen Rucksack bepackt, lief mir das Wasser nur so runter und ich war dann oben total geschafft. Die anderen Gaeste, waren nicht wenig da oben, kamen alle mit dem Jeep von der anderen Seite. Die Akha People sind lustige und gastfreudliche Leute, aber das Uebernachten in einem "Room" ist natuerlich extrem basic. Aber es gibt einen Wasserfall da oben und obwohl der auf 1.700 Meter Seehoehe gar nicht mal so warm war, bin ich natuerlich sofort zwecks Erfrischungsdusche rein. Selten hat mir was so gut getan.

Der Abend war auch ganz lustig die Akhas sprechen zwar praktisch kein Englisch (und uebrigens auch kein Thai, der Dialekt klingt Chinesisch, ist aber keins), sind aber teilweise recht gesellige Leute, speziell die Juengeren. Die Aelteren im Dorf wollen freilich mit dem Schnickschnack nix zu tun haben und wenn man mal einen sieht, dann schaut eher eher finster drein. Der Abend war jedenfalls sehr gemuetlich, zig Nationalitaeten am Lagerfeuer und alle auf wilden Expeditionen mit entsprechenden Anekdoten.

Am naechsten Morgen gings dann per "free transport" zurueck nach Chiang Rai. Die andern kannten das ja schon, ich hingegen kam ja zu Fuss. Und nach der Fahrt, bei der alle dicht gedraengt auch der Ladeflaeche eines Pick-Ups, dessen Fahrer den laestigen Job trotz nicht vorhandener Strasse so schnell wie moeglich hinter bringen will, waer ich eigentlich doch lieber auf eigene Faust abgereist. Noch schlimmer wurde das ganze, als wir Asphalt hatten und es eben wurde. Da jagte der Sausack den Pick-Up mitten auf der Strasse mit Hoechstgeschwindigkeit dahin, so dass man bei jeder Kurve mit dem moeglich Ende spekulierte. Hin und wieder eine Vollbremsung ist natuerlich auch sehr lustig, wenn zig Leute auf der Ladeflaeche stehen. Ein schoenes Johnny Depp bei der Automutprobe im grandiosen Film "Cry baby"-Gefuehl jedenfalls.

Da der Air-Con-Bus um 11:30 Uhr ausgebucht war, musste ich auf den “Ordinary” um 12:30 Uhr warten. Trotzdem im Bus geopennt, man moechte es kaum glauben. In Chiang Mai ist der Busbahnhof wie mir bereits bekannt meilenweit ausserhalb der Stadt, das Sammeltaxi brachte mich trotzdem recht guenstig in die Stadt. Dort fuer das “Eagle House Guest House” entschieden, obwohl ich mit dem “Midtown” ja letztens ganz zufrieden war. Einfacher grund, nach einer Woche individuell unterwegs wollte ich mal wieder unter Leute kommen. Und dafuer bietet sich natuerlich ein Dormitorz statt dem Einzelzimmer an.

Interessanterweise gabs da aber nur 3 Betten, davon traeumen manche Leute, die schon im vollbesetzten Instant Sleep in Hamburg mehr oder weniger genaechtigt haben. Die Namen dieser Sissys werder freilich nicht genannt ;) Nach 5 Minuten kam bereits der erste Mitbewohner und es sollte bequemerweise der einzige bleiben. Mark aus Neeseeland, der gerade aus Indien eingetrudelt war und in letzter Zeit offenbar wenig Schlaf abbekommen hat. Als ich ihm aber von meiner Entdeckung vom letzten Wochenende erzaehle, ein Buffet-Restaurant mit vielen leckeren Thai-Sachen fuer nur pauschal 100 Baht wird er aber schnell wieder munter. Da schauen wir dann auch am Abend hin und das Fueng Fah Restaurant im Suriwongse Hotel am Nachtbazaar entpuppt sich als absoluter Volltreffer. Diverse extrem leckere Thai-Gerichte, durch die man sich so lang wie es halt geht durchprobieren kann. Total ueberfressen machen wir uns auf den Rueckweg, die geplante Kneipentour ist natuerlich nicht mehr moeglich.

Fuer den darauffolgenden Samstag hab ich mir viel vorgenommen. Aber erst mal natuerlich das wichtigste, der geliebte HSV. Um 6 Uhr in der Frueh wache ich kurz auf und greif natuerlich sofort zum Handy. Die erste SMS vom LeLatte ein praegnates “Scheisse 1-0 Bayern”. Die zweite haette ich eigentlich nicht mehr lesen brauchen, das 3:0 war da schon klar. Schnell verdraengen und sofort wieder einschlafen. Auf den Schock hin erst um 10 Uhr aufgestanden, dann aber das volle Programm. Erst mal Moped ausleihen, beim “Mr. Mechanic”. Der Sohn vom vaeterlichen Freund des werten Sportfreunds und mir wuerde sagen “Well, he’s not a real mechanic”, aber ich sag nur “80 Baht am Tag fuer ein Moped, das sind kundenfreundliche 1,80 Euro oder so. Ist allerdings mit Schaltung, da muss ich Scooterfahrer mich erstmal dran gewoehnen, geht aber recht schnell.

Erst mal eine Runde die Einbahnstrasse um die Innenstadt zum dran gewoehnen, dann Richtung Bahnhof. An dem fahr ich vorbei und das gleich rund 5 km bis ueber die Autobahn. Im zweiten Versuch klappts dann, wieso hab ich beim ersten Mal die riesige Lokomotive am Starassenrand nicht gesehen? Mhmm, aha, der Zug nach Phitsanulok kost 350 Baht und faehrt um 8:30 Uhr in der Frueh los. Ist aber an die 7 Stunden unterwegs. Plan B: Ein Flug nach Sukhothai, also ab zum Airport.

Den Weg kenn ich ja schon, also nix mit verfahren. Ergebnis: Ein Flug wuerde 1080 Baht kosten, Flugzeit waere um 10:30 Uhr rund 50 Minuten. Manchmal muss man einfach gut zu sich sein und wenns ueber 20 Euro kostet, Flieger also klargemacht. Wenn man schon das Moped hat, dann kann man ja auch die Sehenswuerdigkeiten ausserhalb der Stadt anschauen, genauergesagt zwei Tempel. Joh, speziell der zweite war durchaus sehenswert in einem Waeldchen mit einem Seechen und kuehlen Hoehlen. Aber jetzt geht ja schon auf 16 Uihr zu, da war doch noch was. Das 700th Anniversary Stadium, oder ganz einfach 700 Years Stadium. Meilenweit ausserhalb der Stadt, aber da “700” nun auch mal auf Thai “700” geschrieben wird, sind die Verkehrszeichen kein Problem, ich finde auf Anhieb hin.

Und als ich da ankomme, jede Menge Autos am Parkplatz, unzaehlige Mopeds, ja sollte da denn wirklich…? Laerm ist auch zu hieren, also nix wie rein, die Ticketschalter sind aber alle zu, was die Hoffnung wieder etwas truebt, dass da wirklich das Spiel der Spiele heute gespielt wird. Aber als ich endlich auf der Tribuene bin, laufen da unten wirklich 22 Leute plus ein Schiedsrichter rum. So muss das sein am Samstag nachmittag ueberall auf der Welt.

Gespielt wird das Tournier der Rahbahat Universitaet Chiang Mai wie ich der Anzeigentafel, die lateinische Buchstaben bevorzugt entnehme. Im Moment ist grad Halbzeit und es steht zwischen der Student Org. und der Teachers Org. 1:1. Das Stadion ist ultramodern und absolut fuer internationale Spiele geeignet. Die Haupttribuene sind ueberdachte Sitzplaetze, der Rest alles Stehplaetze. Zuschauer sind an die 2.000 da, offensichtlich fast alles Universitaetsstudenten. Jede Mannschaft hat eigene Fans, die sogar Plakate gemalt und lustiges gebastelt haben. Die Student Org. hat natuerlich die meisten Fans und gewinnt das Spiel dank eines sehenswert abgeschlossenen Konters mit 2:1. Da das naechste Spiel AGGIE gegen ADMIN das grosse Final Match ist, war das wohl das Spiel um Platz 3.

Das Ambiente ist etwas gewoehnungsbeduerftig, dauernd droent westliche Popmusik aus der leider sehr guten Tonanlage und die Maedels kreischen bei jeder sinnlos hinter sTor geknallen Flanke als haett einer einen Fallrueckzieher aus 20 Metern verwandelt. Extrem attraktive Cheerleader gibts auch. Auf der Anzeigetafel laueft staendig die Schrift “Rajbahat Chiangmai University you’ll never walk alone und das ADMIN-Team domiert haushoch dank eines Wunderstuermers, der klar der staerkste Spieler ist und vor dem die Verteidiger richtiggehend Angst haben. 2:0 gehts schliesslich aus, doch was hoeren meine erstaunten Ohren mittendrin fuer Worte aus den Lautsprechern. DEUTSCHE Worte und zwar “und jetzt kommt der…krrkkk…Eggenfelden…krrkkk…Daniel Kueblboeck”. Und schon geht die Party los, “You drive me crazy” von Deutschlands einzig wahrem Superstar und Niederbayerns Botschafter der guten Laune. Dessen Karriere bei uns zwar leider schon vorbei ist, aber wenn Du im 700 Years Stadion von Chiangmai in der Endlosschleife mit Queen, Bryan Adams und Co. gespielt wirst, dann kannst du dich wirklich Superstar nennen und der Pfeife, die damals die RTL-Chose “gewonnen” hat zurufen “Und in Thailand kennt Dich keine Sau”.

Tief bewegt sitzte ich auf der Tribuene und vermisse jetzt eigentlich nur einen “Universitaet Wien”-Doppelhalter. Und meine Handy-Ladegeraet, denn im Stadion gibts westliche Steckdosen, kann man ja nicht wissen. So wahnwitzige 4 Minuten Nachspielzeit (wie schon in der ersten Halbzeit) zeigt der vierte Schiedsrichter mit grossen Gesten an, dann hat das ADMIN-Team den extrem maechtigen Pokal, der auch als Siegerpokal fuer die Champions League herhalten koennte. Gibt natuerlich auch Pokale fuer die Loser-Mannschaften, aber bei der offensichtlich auf 4 Stunden ausgerichteten Siegerehrung breche ich dann doch vorzeitig auf. Super Ground und lustiger Fussballnachmittag, gab sogar eine wilder Klatsch-Choreografie der ADMIN-“Supporters”, die eine sehr strenge Einpeitscherin perfekt zum Laufen bringt.

Fast schon finster, hoechste Zeit wieder zurueck in die Stadt, aber einen letzten Tempel noch mit auf den Weg, der wo der indische Mahabodhi-Tempel nachbildet ist. Soll sehr wichtig sein, meint das Guidebook und wenn man nicht mal mehr dem glaubt. Dazu muss ich mit dem Moped allerdings auf den Superhighway fahren, aber da bin ich bei Gott nicht der einzige Untermotorisierte. Der Tempel ist natuerlich auf der anderen Seite, aber auch da kommt man mit Uebersicht und Ruhe hin. Schon wieder einiges los da, Samstag ist in Chiangmai einiges geboten.

Massenhaft kleine Tische am Boden und eine resolute Dame weist auch mir einen zu, nachdem ich grad mal eine Runde uns Gelaende spaziert bin. Alten Frauen darf man nicht widersprechen und mittlerweile sind schon ein paar hundert Leute da und ich bin nicht mal der einzige Farang. Dann wird gross aufgetischt, das Essen schmeckt ausgezeichnet, da ich aber einen Tisch fuer mich allein hab, ist es natuerlich viel zu viel. Musik gibts auch, Beleuchtung setzt ein weils dunkel wird, tolles Ambiente, tolle Athmosphaere. Aber schon wieder muss ich soviel essen, man will ja nicht unhoeflich sein. Und nach einer Stunde im Lotussitz kann man sowieso nicht mehr aufstehen, also was solls. Irgendwann breche ich dann aber doch auf, mache noch eine angemessene Donation bei den Moenchen und bekomme dafuer gleich auch noch ein schoenes Heftchen ueber die Tempelanlage auf Englisch.

Zurueck im Hotel motierviert mich mein Zimmerkollege Mark gleich zu einem kleinen Abendspaziergang. Und was schauen sich die Leute da in den Strassen und Bars im malaysischen TV an: Schalke gegen Bremen, ist ja drollig. Auf die Frage zu wem ich halte, kann ich nur wahrheitsgemaess antworten “I hate both”, leider werde ich aber bei der Nennung meiner Mannschaft auf die unschoenen Vorfaelle des gestrigen Tages angesprochen. Nein, ein Ballack-Trikot will ich auch nicht kaufen.

Das war es also aus Chiangmai, danke nochmal, dass ich am ersten Tag nicht meinen Rucksack geklaut habt und wenn alle weiteren Orte aehnlich angenehmen sind wie das “bohemian center” im Norden, dann werden das noch sehr schoene Tage und Wochen fuer mich.



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Suedostasien Extravaganza 2005


Mehr Fehlstart geht kaum


Da bin ich erst wenige Stunden unterwegs und so viel ist schon passiert. Den gestrigen Tag will ich nicht lange nacherzaehlen, sondern lieber ganz schnell vergessen. Der Flug dauerte naemlich 15 Stunden und war keineswegs so direkt wie auf dem Ticket stand. Und dafuer hatte ich extra die etwas trashige Thai Airways statt der Lufthansa genommen. Da es da praktisch kein Onflight Entertainment gibt, bleibt einem die ganze Zeit nur Saufen, Saufen, Saufen.

Am Flughafen in Chiang Mai hab ich dann gleich beim Einsteigen in den Bus nur den grossen Rucksack mitgenommen und den kleinen an der Haltestellen stehen gelassen. Waren ja nur Flugtickets, Reisepass, Kamera und Reisefuehrer drin. Und noch paar Kleinigkeiten halt. Eh kein Bargeld. Aber als ich nach einer Stunde wieder an den Flughafen zurueckkam, war er noch da, jemand hatte ihn weg von der Haltestelle an eine Absperrung gehaengt. Naja, beim Flughafen als Fundstueck abgeben, waer mir lieber gewesen, aber man will sich ja nicht beschweren, wenn man so viel Glueck hat. Die Tourist Police, bei der ich mich gleich mal als kompletter Volltrottel vorgestellt habe, war jedenfalls sehr hilfsbereit.

Heute dann noch etwas geschwaecht vom Jet Lag, der mich obwohl saumuede um 4:30 Uhr morgens aufwachen liess, ein wenig die Stadt erkundet. Chiang Mai ist wie ueberall gesagt wird, wohl wirklich das touristische Highlight von ganz Thailand. Sag ich mal, obwohl ich ja noch ueberhaupt nix anderes gesehen hab. Traumhafte Innenstadt, die praktisch eine einzige riesige Sehenswuerdigkeit ist. Asiatische Postkartenarchitektur vom feinsten. Dementsprechend sind tausende (wirklich tausende) Touristen unterwegs, aber jedes zweite Haus in CM ist ein "Guest House" und wer hier keines hat, der faehrt Taxi bzw. Motor-Rikscha. Mit dem Essen hab ich noch leichte Schwierigkeiten, alles was ich bestelle, ist irgendeine Curry-Nudelsuppe. Hatte ich heute zum Fruehstueck und zu Mittag, obwohl das jedesmal anders geheissen hat. wuerde gerne auf ganz konservative gebratene Nudeln mit Gemuese umstellen, mal sehen ob das heute abend gelingt.

Der Euro bringt einem derzeit stolze 52 Baht, was das Leben hier extremst billig macht. Dagegen ist ja der Iran ein Hochpreisland. Meine Pension nimmt fuers Einzelzimmer mit Bad, das ein Doppelzimmer ist, 200 Baht pro Nacht, also knapp 4 Euro. Die komischen Nudelsuppen kosten 20 bis 30 Baht und der Cappucino auch sowas. Internet die Stunde 20, es ist also fast unmoeglich, 10 Euro am Tag auszugeben. Das Mitschleppen von 10.000 T-Shirts, Unterhosen, Socken, etc. haett ich mir auch sparen koennen, 1 Kilo Waesche waschen und buegeln und rucksackfertig Zusammenlegen liegt bei 30 Baht.

Morgen werd ich mal einen Ausflug nach Norden machen, etwas frische Bergluft sollte die Akklimatisierung erleichtern. Denn wegen dem fehlenden Schlaf und dem Jet Lag bin ich jetzt schon bei 22 Grad ziemlich KO von dem ein bischen durch die Stadt spazieren. Heut werd ich mal checken, was das Ausleihen von einem Fahrrad oder Motorroller kostet, wobei das weniger eine Geldfrage ist, denn die Frage, ob ich mich wirklich in den wahnwitzigen Verkehr stuerzen will, der eigentlich nur im innersten Stadtkern halbwegs berechenbar ist.

Soviel fuers Erste, falls mir jemand sagen kann, wie ich der Tastatur hier Umlaute und das scharfe "ss" entlocken kann, soll er mir das bitte umgehend mitteilen.



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Suedostasien Extravaganza 2005


He´s coming home, he´s coming home...


Endlich wieder Jet Ski heizen und Proton fahren. Back to Penang heißt die Devise.

Am Samstag starte ich zur großen Südostasien-Expedition und werd bis tief in den März hinein durch Thailand, Malaysia, Indonesien und zu guter letzt auch noch Singapur touren.

Berichte wirds wöchentlich an dieser Stelle geben.



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fast wie hier
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nichts wirklich neues, aber doch...
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von alibombaye @ 12.04.18, 13:21
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