oja, zur zeit sind sie in topform.

schade, dass die reihe nicht im print erscheint. dann könnt ich rechtzeitig zur weihnachtszeit ein kleines sammelbändchen im czernin-verlag herausgeben.

um mein profil als harter verfechter von recht und ordnung etwas zu schärfen darf ich anmerken, dass ich die standortüberwachung gerade im hinblick auf die euro ziemlich sinnvoll finde.

du brauchst nur ein handy von einem hool samt telefonbuch und schon wird die koordination für die anderen etwas schwieriger.

wenn in den usa leute autonummern als eingriff in ihre bürgerrechte sehen (ermöglichen die zuordnung zur person u.u. samt aufenthalt) sind das für aufgeklärte europäer spinner.

ich hab kein größeres geheimhaltungsbedürfnis für meine standortdaten, bin aber dafür die unsägliche fotografische überwachung auf autobahnen endlich abzustellen. hier ist praktisch jeder bürger unter generalverdacht gestellt!!!!!! freie fahrt für freie bürger!!!!!!!!

klar, mit dem fall wird die regelung ja auch verkauft und dafür ist sie auch scheinbar brauchbar. scheinbar.

folgende punkte bleiben aber offen:

• deine idee mit dem telefonbuch ist nicht schlecht. solang der hooligan nur hooligans im telefonbuch hat. wie willst du aus 100+ einträgen die bösewichte herausfinden, noch dazu wenn sich bpw. auch ein grossteil der anderen telefonbucheinträge in der gleichen stadt/im gleichen gebiet aufhält? oder kriegt dann jeder einen eigenen beamten?

• die ortung über gsm-zellen ist gegenüber gps relativ ungenau und kommt innerstädtisch auf ungefähr 200 - 300m genau hin. für eine punktgenaue ortung bei grossenmenschenmengen also wesentlich zu ungenau.

• wenns so speziell für den anlass euro08 wichtig ist, warum bleibt die regelung auch danach noch bestehen? da hätte es sicher auch andere möglichkeiten gegeben.

EDIT: zur autobahnfotografie: ich weiss nicht wieviel ironie in deinem letzten absatz war, ich sehs aber mit der autobahnfotografie ähnlich. genau wie der telefonnummer können der autonummer personendaten zugeordnet werden.

grundsätzlich ists natürlich in keinem der beiden fälle eine tragödie, trotzdem sehe ich aber keinen sinn darin (auch kleine) teile der privatsphäre zugunsten nachweislich sinnloser datenakkumulation und scheinsicherheit abzugeben.

die autobahnfotografie war ironisch gemeint, weil eben meiner meinung der autostandort genauso sensibel ist wie der handystandort nur sobalds elektronisch ist stellts den dátenschützern die haare auf. wenn mein auto aus 0 und 1 bestehen würde dürfte man es sicher micht mehr fotografieren.

ist dasselbe wie mit ausweis/ fingerabdruck/ fotometrik. warum nicht gleich raus mit den fotos, die sind doch viel dramatischer und leichter zur überwachung einsetzbar als ein fingerabdruck.

die gsm "ortung" funktioniert so, dass sich das telefon bei einem sendemasten einloggt und ist daher natürlcih ungenau. ich kenn mich bei den technischen möglichkeiten nicht so aus aber wenn sich bei einem masten plötzlich 5, 6 von den nummern aus dem hooligan telefonbuch einloggen könnte man dort mal nachschauen. funktioniert umgekehrt auch. ich vergleich einfach die eingeloggten nummern bei 2, 3 schlägerein und voila fahndungserfolg.

du würdest übrigens staunen, wieviel einbrecher überführt werden, weil die idioten das handy nicht ausschalten.

mich belastet das ganze genauso wie der umstand, dass in meinem pass ein foto und auf meinem auto eine nummerntafel oben ist. wenn ich mir eines aussuchen kann dann würde ich aber die nummerntafel runternehmen.

ich weiss wie die ortung funktioniert, bin aber der meinung, dass sie genau für den fall, für den sie verkauft wird, ungeeignet ist. wie du schon sagst, können vorhandene daten mit den bei einer gsm-zelle angemeldeten nummern abgeglichen werden.

in deutschland 06 gingen praktisch alle probleme von den grossen menschenansammlungen aus (siehe zb. link unten die bbc doku "deutschland - das andere sommermärche/hooligans - the untold story"; volle länge). der von dir erwähnte fahndungserfolg bleibt unter diesen voraussetzung daher recht überschaubar.

• für eine punktgenaue ortung (innerhalb der menschenmassen) ist die gsm-ortung viel zu ungenau.
• im idealfall weiss man nachher wovon man schon vorher ausgegangen ist: der bösewicht inkl. kumpani befindet sich hier irgendwo.

von der von dir erwähnten überführung von kriminellen via (nachträglicher) ortung habe ich gehört, kenne aber den umfang nicht. da sie von dir erwähnt wird, gehe ich davon aus, dass das durchaus sinnvoll ist. ein weiteres argument, dass die bisherige handhabung durchaus zum erfolg führen kann. ich gehe nicht davon aus, dass die polizei quasi live alle halbwegs verdächtigen potenziellen einbrecher geortet und auf frischer tat ertappt hat.

wesentlicher punkt im spg war neben der gsm-ortung via netzbetreiber auch der nunmehr legitimierte einsatz von imsi-catchern. ein imsi-catcher gaukelt telefonen in der nähe eine gsm-zelle vor bei der sie sich dann anmelden. damit verfügt man natürlich über die gesamten telefonie daten. bereits in der vergangenheit wurden beschwerden der provider laut, da der einsatz der imsi-catcher die qualität der netze nachteilig beeinflusst. zur ortung ist der imsi-catcher übrigens nachweislich weniger geeignet (ungenauer) als eine kreuzpeilung (peilung über mehrere zellen) durch die provider. imsi-catcher können neben der standortbestimmung auch zum abhören der telefonate verwendet werden.

video.google.com

hier noch ein artikel aus der computerwelt mit einer genaueren beschreibung der funktionsweise des imsi-catchers. der eurohooligan und das lawinenopfer sind mmn eine verarsche erster güte.

www.computerwelt.at