Im Schlafzimmer Koteletts gegrillt: Feuerwehr-Chef rettete Schlafenden BAD LEONFELDEN. Der Leonfeldner Feuerwehr-Kommandant Ernst Hettrich-Keller ist mit Recht Chef: Am Montagabend wurde er am Heimweg für einen 39-Jährigen, der beim Grillen im Schlafzimmer eingeschlafen war, zum Lebensretter."Ich war kurz nach 19 Uhr auf dem Heimweg vom Lagerhaus, als ich es bei einem Haus neben dem Hauptplatz aus einem Fenster im zweiten Stock herausrauchen sah", schildert Feuerwehr-Chef Ernst Hettrich-Keller die dramatischen Momente, "ich bin gleich rauf und hab an die Tür getrommelt und gerufen, aber es hat niemand aufgemacht. Wenn ich gewusst hätte, dass da doch noch jemand drinnen war, hätt ich gleich die Tür eingetreten". Im Glauben, dass der Bewohner nicht daheim ist, alarmierte er seine Feuerwehr-Kameraden, um per Kran über das offene Fenster einzusteigen und den Brand zu bekämpfen. Binnen kürzester Zeit standen 81 Mann mit acht Fahrzeugen im Einsatz. Erst beim Einsteigen in die völlig verqualmte Einzimmerwohnung entdeckten die Feuerwehrleute, dass der 39-jährige arbeitslose Hermann G. doch zu Hause war. Der alkoholisierte Mann war beim Grillen in den eigenen vier Wänden offenbar vom Schlaf übermannt worden und schlummerte so tief und fest, dass er die Eindringlinge nicht einmal bemerkte, als sie bereits im Raum standen. "Wir haben ihn fast schütteln müssen, um ihn wach zu kriegen." Die Retter kamen gerade noch rechtzeitig: Die drei Koteletts, die sich G. auf seinem Elektrogriller neben dem Bett zubereiten wollte, waren bereits total verkohlt , der Raum voller Rauchgase. "Etwas später hätte es zu spät sein können, dann wär' der Mann hilflos erstickt", so Hettrich-Keller.