![]() |
Die Pflicht Wieder mal ein Wochenende voller großer Emotionen, so wie wir Tagediebe es lieben. Prolog Freitag morgen sprang der Rote Hai nicht an. Panik, ich musste doch um 10 Uhr arbeitstechnisch bei einem sehr wichtigen Termin in München sein. Eltern angerufen und mir deren Wagen vorbeibringen lassen. Mit den Worten „Bring ich bis Sonntag morgen zurück“ mit riesiger Verspätung abgerauscht. Dank konsequent Tempo 160 mit einem untermotorisierten VW Sharan tatsächlich noch alles ins Lot gebracht. Große Sorge, was dem Roten Hai fehlt. Nach der Arbeit ab nach Regensburg zum Vergnügen. Dort erst mal paar HSV-Kollegen getroffen, die sich dieses Groundhopping-Schmankerl auch nicht entgehen lassen wollten. Mein Bruder wollte auch da sein, hab ihn aber nicht gesehen. Unentschieden nach mittelklassigem Spiel hilft weder Regensburg noch Oberhausen Das altehrwürdige Jahnstadion entspricht sicherlich nicht dem, was der DFB sich unter einem Fußballstadion in der Zweiten Bundesliga vorstellt. Aber Charme hat die uralte Hütte auf jeden Fall, dabei spricht die Zahl von 10.000 Stehplätzen bei einer Zuschauerkapazität von 11.019 doch eine sehr sympathische Sprache. Sitzplätze gibt es nur auf der überdachten Haupttribüne und in einem sehr speziellen Block daneben. Dieser ist eine recht wilde Konstruktion, die aussieht als wäre sie aus einem anderen Stadion, die Bestuhlung besteht aus stapelbaren Einzelstühlen! Für eben gerade mehrfach aufgestiegene Mannschaften ist es mit der Stimmung natürlich immer so eine Sache, die Fanstruktur ist noch nicht so gewachsen und ultraorientierte junge Leute müssen sich erst organisieren und eine Struktur finden. Unter diesen Aspekten war der Regensburger Support durchaus in Ordnung, als spektakulär möchte ich den Megafon-Capo im Osterhasen-Ganzkörperkostüm bezeichnen, der dieses offensichtlich zu jeder Jahreszeit trägt und wohl sogar auswärts. Kurz zusammengefasst: In Regensburg sind sie derzeit schon einen Schritt weiter, als es die damals frisch aufgestiegenen Burghausener bei dem Besuch der Tagediebe im September 2002 waren. Anders als Burghausen in der ersten Saison sind die Regensburger jedoch mitten im Abstiegskampf und benötigten am Freitagabend nach der Auswärtsklatsche beim Tabellenletzten Osnabrück am letzten Spieltag unbedingt drei Punkte. Und nach 10 Minuten hatte der Jahn auch durch den sehr agilen Stürmer Tölcseres die erste Torchance, zwei Minuten später kamen die Gäste aus dem Rohrgebiet erstmals vor das Jahn-Tor, doch den Schuss aus spitzem Winkel von Radulovic von Torwart Martin Peter zur Ecke abwehren. Mitte der ersten Halbzeit übernahm Oberhausen dann mehr und mehr das Kommando, speziell deren Stürmer Ouedraogo sorgte mehrfach für brenzlige Situationen. Ab der 30. Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Zuerst sieht RWO-Spieler Scharpenberg für ein rotwürdiges Foul nur die gelbe Karte, doch wenige Augenblicke später gelingt Oliver Fink aus einem Gestocher das 1-0 für den Jahn. Ärgerlich für die Gastmannschaft, denn die vorausgegangene Ecke war völlig unnötig von einem Oberhausener Spieler ohne Feindbedrängnis verursacht worden. Durch die Führung befreit, spielte der Jahn jetzt groß auf und hätte schon eine Minute später das zweite Tor nachlegen können, doch der extrem zweikampfstarke Mario Stieglmair setzte den Ball um Millimeter am linken Pfosten vorbei. Die Regensburger hatten das Spiel nun unter Kontrolle, während bei RWO der Spielfluss völlig gerissen war. Bis zur 41. Minute als der beste Oberhausener und Ex-Frankfurter David Montero mit einer tollen Energieleistung die gesamte Jahn-Abwehr übersprintete und Tokody mit einer Maßflanke bediente, die dieser mühelos zum Ausgleich per Kopf verwertete. Somit war auch wieder der RWO-Anhang aufgewacht, der gleich noch einen Adrenalinstoß versetzt bekam, als Oberhausen erneut von Abstimmungsproblemen profitierte und mit einem unbedrängten Schuss von der Starfraumgrenze nur knapp das Tor verfehlte. Aber auch Regensburg kam Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch zu einer Torchance, nach einer Flanke von Tölcseres rettete Izepon in allerhöchster Not vor zwei einschussbereiten Jahn-Spielern. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war dann erst mal Langeweile angesagt, der Jahn wirkte regelrecht verängstigt und Oberhausen beschränkte sich auf Konter, die aber für ebenso wenig Gefahr sorgten. Erst in der Schlussviertelstunde drehten die Regensburger noch einmal auf und kamen dabei zu einigen Torchancen. Da ich Halbzeit Zwei im Regensburger Fanblock verbracht habe, kann ich hier keine Details schildern, denn die Szenen spielten sich genau auf der gegenüberliegenden Seite ab. Tor wollte aber ohnehin keines mehr gelingen und so feierten die Gäste aus Oberhausen mit ihren Fans einen insgesamt etwas glücklichen Punktgewinn. Für den Kampf um einen Aufstiegsplatz war das aber freilich auch zuwenig. Nach dem Spiel trafen sich die angereisten HSVer wieder bei der Shell-Tankstelle vor dem Stadion, dort wurden wir spaßigerweise von irgendwelchem Bremer(!)-Abschaum angepöbelt. Unglaublich, dabei haben die unsympathischen Grünlinge doch ohnehin fast keine Fans, wie kommen da welche Freitagabend nach Regensburg? Wir ließen den Abend dann in einem Irish Pub in der Regensburger Altstadt bei halbwegs zivilen Bierpreise (2,70 Euro für die Halbe) gemütlich ausklingen. Da einige HSVer mit ihren Girls angereist waren, nächtigten diese dann im Regensburger ETAP, während die anderen die Nacht in den Autos verbrachten, Groundhopping eben... Das Leben an sich 1 : Ich 2 Freitag war Spaß, Samstag kommt die Pflicht: TSV 1860 – HSV. Über das Internet wurde wieder mal der Schwarz-Weiß-Blaue Niederbayernexpress ausgemacht, der bereits um 8:30 Uhr früh von Passau nach München starten sollte. Ich stieg diesmal um 10 Uhr in Plattling zu, insgesamt fanden sich letztlich 5 ostbayerische HSVer ein, da waren wir schon mal mehr. Aber wen wundert es, angesichts der letzten Darbietungen der Mannschaft... Bei Bier und Alkopops (he,he) stieg die Laune schnell an und auch die Zuversicht, was den lang ersehnten Auswärtssieg im verhassten Olympiastadion betrifft. Diese wurde weiter systematisch aufgebaut, als man im Augustiner Stüberl in Pasing, einer echten HSV-Kneipe mitten in München, diverse alte Bekannte begrüßen konnte. Auch aus der fernen Hansestadt hatten viele den Weg nach München angetreten, sehr löblich. So füllte sich im Stadion der HSV-Block doch stärker als vermutet und auch auf der Haupttribüne waren die stehfaulen HSVer ganz gut vertreten. Angesichts der wirklich unfassbar niedrigen Eintrittspreise bei den Löwen und dem tollen Fußballwetter, tippte ich im Vorfeld auf 30.000 Zuschauer, geworden sinds dann 26.400, das ist eindeutig zu wenig. Man bedenke, Stehplatz kostet 7,50 Euro regulär und 4,00 Euro ermäßigt, auf der kompletten Gegentribüne kostet der Sitzplatz für den Rest der Saison den Fixpreis von 9 Euro. Selbst in der Regionalliga kann man lange nach so fan- und familienfreundlichen Preisen suchen. Das Spiel lief dann so, wie ich es mir erhofft hatte, extrem wenig Torraumszenen auf beiden Seiten und die Löwen gewaltig verunsichert. Als es torlos in die Halbzeit ging, bekräftigte sich das Gefühl, da könnte heute durchaus was gehen. Zweite Halbzeit lange Zeit das selbe Bild und da der HSV nicht wirklich Torchancen herausarbeitete, kam mir langsam auch ein 0-0 in den Sinn, auch mit einem Auswärtsunentschieden könnte man gut leben, denn offensichtlich verloren heute alle Gegner um Platz 8, welcher die Qualifikation für den UI-Cup bedeuten würde. Aus dem Nichts dann die Führung! Ecke Rahn, planloser Kopfball des Sechziger-Verteidigers Fernando aufs eigene Tor, Torwart Hofmann genauso planlos und der Ball kullert hinter die Linie. Wenige Minuten später wieder eine schöne Aktion von Rahn, Hofmann kann den scharfen Schuss nur kurz abwehren und der eingewechselte Mahdavikia drückt den Ball mühelos zur Vorentscheidung über die Linie. Sollten heute gleich zwei Serien reißen? Bei meinen zahllosen HSV- Bundesligaspielen in München sprang noch nie ein Sieg heraus und ein HSV-Auswärtsspiel ohne Gegentor habe ich überhaupt noch nie erlebt! Drei Minuten vor Schluss kam dann der überfällige Dämpfer: Agostino erzielt mit einem wuchtigen Kopfball nach einer perfekten Ecke des Chinesen Shao den Anschlusstreffer. Das große Zittern begann, doch nach einer gefühlten Nachspielzeit von 14 Minuten erlöste Schiedsrichter Kemmling mich und den gesamten HSV-Anhang. Der Sieg in Olympiastadion und in der verbotenen Stadt, was kann es für einen Niederbayern mit der Raute im Herzen schöneres geben? Wobei auch die Jungs aus der Hansestadt das ganz ähnlich sahen, auch wenn es „nur“ gegen die Sechziger war und nicht gegen den großen Satan. All die Jahre des Schmerzes endlich überwunden, nun können sie dieses komische Leichtathletik-Stadion meinetwegen abreißen und zukünftig spielen, wo sie wollen, für mich gilt endlich: BEEN THERE, DONE THAT! |
...90er jahre sentimentalitätsthread Die >tagedie.be Toolbar: ![]() ... als startseite ... zu den favoriten online seit 8483 tagen letztes update: 25.01.20, 08:23 status
du bist nicht eingeloggt... login
... zu antville
contribute
... anfang ... themen public
... der td fortsetzungsroman II
... fussballtagebuch ... fussballtermine ... parties und konzerte ... goa in wien ... acn ghana 2008 suche
kalender
neuigkeiten
blogroll
... blank
... der kutter ... ma74 weblog ... lesArt ... uffjedn.de ... indirekter freistoss ... hansi ks weblog ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Fight Spam! |