mario reise
sfb, 24. März 2003 um 18:54:54 MEZ ALIVE! neues aus dem iran. So, wieder mal Neuigkeiten. In Bam war das Arg-e-Bam wirklich ein ganz grosser Hoehepunkt. Vielleicht sogar der spektakulaerste
"historical place" im Iran. Freut Euch auf die Fotos! Ansonsten ist Bam allerdings grottenlangweilig,
eine Oasenstadt halt. Von Bam gings weiter an den Persischen Golf zum "Erholungstag". Der Bus kam erholungstechnisch
vorbildlich um 4 Uhr morgens in Bander-e-Abbas an. Leider nicht am Busbahnhof sondern irgendwo, so dass
die vernuenftigste Loesung parksuchen und erstmal hinlegen war. Nach 3 Stunden Schlaf dann irgendwie
den Weg zur Faehre nach Hormoz gefunden, die Faehre war allerdings ein Orangen, Bananen und Kartoffeln
transportierendes Motorboot. Aber sauschnell, da zog man wirklich gerne die Schwimmwesten an. Auf
Hormoz dann die Suche nach einem badetechnisch geeigneten Strand. Baden interessiert da niemand, trotz
45 Grad im Schatten oder so. Das Meer ist leider auch gewaltig oelverschmutzt (der Strand auch), aber
ab einer bestimmten Kilometeranzahl mit den Rucksaecken sieht man das weit weniger eng als man anfangs
dachte. Wie es sich gehoert auch gleich ordentlichen Sonnenbrand eingefangen. Jetzt beginnen die No-Ruz-Schwierigkeiten. Zum iranischen Neujahr sind alle Busse, Zuege und Hotels
ausgebucht. Daher kamen wir nicht mehr Richtung Shiraz sondern mussten in Bander Abbas im Hotel
uebernachten, was wir mit der dankbaren Hilfe eines Einheimischen, der uns auch gleich zum Mittag- und
Abendessen eingeladen hat, auch irgendwie hinbekamen. Am naechsten Tag dann nach Shiraz, wieder
superueberfuellte Nachtbusfahrt. In Shiraz dann bei JEDEM Hotel "full", "full", "full" oder auch
"Sorry, full". Also erst mal nach Persepolis in der Hoffnung, dass sich die Hotelsache mittagsetwas
entspannt. Tja, um nicht gross drum rumzureden, so grandios wie Arg-e-Bam, so enttaeuschend ist
Persepolis. Die paar umgefallen Steine und Primitivgraeber, da hat man in der Tuerkei (Afrodisias!,
Hierapolis!!) weit besseres gesehen. Dazu noch der dreiste Eintritt von 7 Euro! Persepolis lebt
wirklich nur vom Namen, aber deshalb faehrt halt trotzdem jeder hin. In Shiraz dafuer dann doch Hotel
bek!
ommen und die Stadt ist wirklich sehr angenehm. Zentrum der No Ruz-Aktivitaeten ist die Zarathustrianer-Stadt Yazd, die war das naechstes Ziel. Wieder
Nachtbus natuerlich, bei dem war allerdings die Heizung hin und - alte Regel - in der Wueste ists
nachts saukalt. Yazd ist dafuer wesentlich interessanter als Bam, wurde doch ein sehr schoener Tag, vom
Kurzbesuch im Internetcafe und der Nachricht vom Gladbach-Verlieren abgesehen. In Esfahan kamen wir gestern um kurz vor Mitternacht an und wieder mal full,full,full. Aber, Wunder
geschehen zur rechten Zeit, in dem selben Hotel in das wir wollten, wohnten zwei Franzosen, die wir zu
Beginn der Iranzeit in Tabriz getroffen haben und mit denen wir Soltaniye und Alamut gemeinsam besucht
haben. Die haben uns netterweise in ihrem sehr kleinen Zimmer am Boden schlafen lassen. Nach eine
mehrtaegigen Busorgie kann man damit prima leben! Esfahan ist, soviel kann ich nach einem Tag schon
sagen, wirklich das Topziel im Iran. Die Stadt ist extrem angenehm, der Hauptplatz weltweit wohl fast
einzigartig und die Bruecken mit ihren Teehausern als Entspannungsort perfekt. Weniger schoen sind die
Abzockereintrittspreise fuer alles was halbwegs nach Sehenswuerdigkeit aussieht und die fuer Auslaender
15mal so hoch sind. Daher muss man sich vorher genau ueberlegen, welche Moschee bzw. Palast man sich
ansehen will. Nervig. Jetzt noch kurz zum Krieg. Der ist natuerlich auch hier das grosse Gespraechsthema. Viele Leute hier
glauben wirklich, dass der Iran das naechste Ziel von Bush werden koennte, auch wenn wir ihnen immer
wieder versichern, dass die Yankees eigentlich in letzter Zeit immer nur sehr schwache Gegner mit
Raketen begluecken (Jugoslawien, Afghanistan, Irak), China, Russland oder der Iran waer wohl mit viel
zu viel Verlusten verbunden. Als Deutscher kann man ja ausnahmsweise mal halbwegs stolz auf seine
Regierung sein (das hat man hier sehr genau mitbekommen) und da ich bekanntlich Yankees und Tommys
sowieso nicht mag, versteh ich mich mit den Leuten blendend ;) Im uebrigen kann ich ueber die Iraner wirklich fast nur positives sagen, manche Taxifahrer
ausgenommen. Es sind die gastfreudlichsten Menschen, die mir je begegnet sind, Kriminalitaet gibts so
gut wie keine. Wenn man sich unterhaelt, dann ist neben Fussball auch immer Politik ein Thema, gerade
junge Frauen sind hier erstaunlich offen. Der religioese Fanatismus ist offensichtlich nur mehr bei
aelteren Leuten und Menschen mit geringer Schulbildung populaer. So, das war es wohl vorerst. Am Donnerstag gehts mit dem Zug von Teheran nach Ankara, Spiel wird es
wohl leider keines mehr geben, da die beiden noch ausstaendigen Matches immer noch keinen Termin haben. |
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