Sonntag, 22.10.06



 



Sonntag, 22.10.06


Zäumen wir das Pferd von hinten auf, da die Eindrücke von gestern abend noch so schön frisch sind...

Es ist keine neue Weisheit, aber sie bestätigt sich halt immer wieder. Je mehr man vorher aufs Maul bekommen hat, desto schöner ist es, wenn die Schmerzen endlich nachlassen. Dass der erste HSV-Sieg dieser Saison etwas ganz besonderes werden würde und kein ereignisloses 2:0, das war mir schon länger klar. Dass es allerdings wieder so sehr in Richtung klassisches Drama gehen würde, das ist eben König Fußball.

Nach der Porto-Klatsche ging ich den Tag mit sehr geringem Optimismus an. Nachdem ich 3 Kollegen von der SC-Zugtour mittags am Kölner Bahnhof abholte, ging es erst einmal ins persische Restaurant „Nirvan“, das angeblich das beste seiner Art in Deutschland sein soll. Haben mir jedenfalls zwei in Deutschland lebende Iraner unabhängig voneinander verklickert. Das Essen war ganz gut, aber unspektakulär, die klassischen Kebabspieße und Eintopfregister wurden gezogen, aber wiedermal kein Abguscht und keine Kuvte. Also nichts, was man nicht auch in Wien oder Hamburg bekommen würde. Nach zwei Kölsch für den Fahrern und viel mehr für die Mitfahrer im Brauhaus Früh ging es mit dem Roten Hai in Richtung Leverkusen. Trotz recht verwirrender Angaben des Navis wurde recht nah am Ground geparkt und mit reichlich Verspätung das Verbandsliga-Match erreicht.

Dort gab es leider keine Eintrittskarte mehr (die sehr schmuck aussahen, aber natürlich war keiner bereit, mir seine abzugeben), aber rund 40 HSVer waren vor Ort. Falls noch jemand die Karte hat und sie mir schenken möchte, bitte PN ;) Die meisten machten sich schon in der Halbzeit (0:0) auf den kurzen Weg zur BayArena, da ich eh fast die ganze erste Halbzeit versäumt hatte, blieb ich noch mit paar anderen bis zur 60. Minute. Dabei wurde weniger der fade Kick studiert, denn die höchst beeindruckende Hoppingliste der letzten Tage vom Kollegen Hoschi, der vor und nach dem Porto-Match zirka 350 teilweise extrem beneidenswerte Partien abhaken konnte. Tor fiel keines, aber natürlich war sofort Torjubel zu hören, nachdem wir den Ground verlassen hatten.

Die BayArena ist ein gutes Stadion, da kann man nicht meckern. Von den Perversitäten wie Hotel und McDonalds bekam man auf unserer Seite auch nichts mit. Ausverkauft war es natürlich und unter den 22.500 waren an die 4.000 sehr supportfreudige Hamburger. Doch am wichtigsten war natürlich, ER IST WIEDER DA. Der göttliche Rafael van der Vaart, endlich wieder genesen und somit war die Kapitänsbinde wieder an ihrem einzig akzeptablen Ort. Das beflügelte wie zu erwarten war auch seine Mannschaftskollegen und der HSV überraschte mit klarer Dominanz. Leider vergab Sanogo alle Torchancen, so dass Leverkusen höchst glücklich nach einer Konfusion zwischen Atouba und Kirschstein kurz vor der Halbzeit in Führung ging. Voronin hatte per Streetfighter-Sprung die Murmel eingenetzt, obwohl er eigentlich zwei Meter vom Geschehen entfernt stand, unglaublich. Es sollte aber nicht das einzige Tor aus der Welt der asiatischen Kampfkunst an diesem Abend bleiben...

Ausgerechnet zwei Treffer des eingewechselten Guerrero drehten das Spiel in Halbzeit 2 und sorgten für totale Extase unter den anwesenden Rautenfreunden. Die eingeschalteten Heizstrahler auf den Tribünen

Beide Male stellte sich die Abwehr der Heimmannschaft allerdings reichlich dämlich an. Bei ersten Treffer rennt auf rechts außen nur Troche dem Ball hinterher, aber auch nach seiner Flanke zur Mitte pennt die Abwehr fröhlich weiter, Guerrero staubt in Minute 71 zum hochverdienten Ausgleich ab. Kurz vor Schluss dann dasselbe Bild auf links, Sorin setzt sich durch, diesmal befördert Guerrero den hohen Ball per sehenswerten Kung-Fu-Tritt in die Maschen. Nach dem Schlusspfiff wird gejubelt, als wäre endlich die 10. Meisterschaft fixiert. Die Mannschaft und der Trainer feiern mehrfach und noch lange nach Spielende abwechselnd mit den Fans, wunderschöne Bilder.

So ging es erst um 19:30 Uhr zurück zum Wagen, nachdem die drei Mitfahrer, die sich per WET nach Leverkusen durchgeschlagen hatten, eingesammelt wurden. Die Abfahrt verzögerte sich allerdings, da der sonst so zuverlässige Rote Hai nicht starten wollte. Anschieben und rollender Start wollte auch nicht klappen, so dass erst mal kurzes Fluchen angesagt war, weil keiner Automobilclub-Mitglied war und die Mobilitätsgarantie natürlich grad ein halbes Jahr abgelaufen war. Just in dem Moment kam Fanklubkollege Letsche mit seinem Wagen ums Eck, da war die Freude natürlich groß, umso mehr, da er ein Starterkabel dabeihatte, von dessen Funktionstüchtigkeit er zu Unrecht nicht überzeugt war. Gut, wenn man wie ich in zwei OFCs Mitglied ist, die von dem einen schieben den Wagen an, die vom anderen bringen ein Starterkabel, so muss das sein.

Motor läuft, 400 km müssen schnell abgespult werden. Aber da diverse Warnungen (eigentlich alle) auf dem Display regelmäßig mit einem kleinen Blitzton aufflackerten, wurde sehr konservativ gefahren, der Rote Hai schwimmt am liebsten mit 3.000 Umdrehungen gemütlich dahin. Hamburg wurde um Mitternacht erreicht, pünktlich zur Abfahrt von der Autobahn fiel dann die Lichtmaschine irgendwie aus, es ging nur mehr das Fernlicht. Aber egal wie man fährt, ob mit Fernlicht oder ganz ohne Licht, dem Gegenverkehr passt beides nicht, so dass die letzten 10 km etwas nervig wurden. Aber egal, die 1.060 km-Tour ging endlich in der heimischen Tiefgarage zuende, tolle Spiele, tolle Stadien und der erste Saisonsieg unter Dach und Fach.



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toller schrieb. fetzt die raute, streikt wohl der hai.

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lässiger ausflug. wie gehts dem hai, ist er wieder startklar?

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