etwas Realität für Zwischendurch



 



etwas Realität für Zwischendurch


Bis zum Schluß lesen, da wirds erst spannend.

Maggi-Reklame zwischen Haß und Mord

Der Sender Al-Manar wirbt für Terror - Europa und Arabien schauen zu

von Eva Eusterhus

Berlin - Der vornehm gekleidete Mann im Fernsehen stellt die Frage: "Ein Jude ist . . . erstens eine Kakerlake, zweitens ein Schwein, drittens eine Schlange?" Im unteren Rand des Fernsehbildes steht "Al-Manar - 2:30pm Occupied Jerusalem Time". Sieben Kandidaten, sieben Männer, sitzen dort in einer sehr pastellfarbenen Studiokulisse irgendwo in Beirut. Die Quizshow heißt "Reise nach Jerusalem", und das aus gutem Grunde, denn nicht allein um ein Preisgeld spielen die Gewinner. Mit jeder richtigen Antwort nähert sich der Sieger Schritt für Schritt Jerusalem, dem Tempelberg, der Al-Aksa-Moschee. In jene wird der Sieger, begleitet von der Hisbollah-Hymne "Jerusalem ist unser", einziehen.

Ob Unterhaltungsshows, Telenovelas oder Nachrichtenformate - die propagandistische Doktrin des libanesischen Fernsehsenders Al-Manar zieht sich wie ein roter Faden durch alle Sparten. Der Sender gehört zu den fünf wichtigsten Fernsehstationen in der arabischen Welt, schätzungsweise zehn Millionen Zuschauer schalten täglich ein. Die libanesische Terrororganisation Hisbollah, die Al-Manar zu einem Großteil finanziert, spielt nicht nur den Hauptfinancier, sie gibt auch die ideologische Leitlinie vor. Scheich Nasrallah läßt selten eine Gelegenheit aus, um Al-Manar für dessen kämpferische Unterstützung zu loben, beim Kampf der "palästinensischen Leidensbrüder" zum Bespiel. Neben den Hisbollah-Dollars erfreut sich der Sender auch über Überweisungen aus dem Iran. Eine auf 100 bis 200 Millionen Dollar geschätzte Summe fließt jährlich von den Konten der Mullahs an die Hisbollah. Von dort aus wandern die Gelder direkt an Al-Manar.

Dorthin, wo die Intifada und die Irak-Invasion sterilisiert werden zum Quotengau. Die Sprache von Al-Manar - arabisch der Leuchtturm - ist eine Sprache aus Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Eine, die Gewalt verherrlicht. Daß der Sender den Haß der Palästinenser auf den "zionistischen Feind" Israel und seinen Verbündeten, die USA, schürt, daraus macht Al-Manar keinen Hehl. Im Gegenteil. Avi Jorisch vom Washington Institute for Near East Policy stellt in seiner Publikation "Beacon of Hatred - Inside Hizballah's Al-Manar Television" Originalauszüge von Beiträgen des Senders zusammen und arbeitet einzelne, immer wieder auftauchende Propagandawerkzeuge heraus. Die Existenz des jüdischen Staates wird als "zionistischer Terrorismus" vermittelt. "Tod den Amerikanern" ruft Scheich Nasrallah bei seinen Reden, die wie Werbeblöcke zwischen die Sendungen geschaltet werden. Da wird US-Präsident Bush neben Hitler abgebildet, der "Führer" schaut auf ihn herunter. Al-Manar sei, so Imad Iid, Al-Manar-Reporter in Gaza, der einzige Sender, "der eine effektive psychologische Kriegsführung gegen den Feind" praktiziere. Nicht nur das. Der Sender verfüge auch, so Jorisch weiter, über direkte Kontakte zu militanten Gruppierungen und hilft ihnen durch Exklusiv-Interviews und Hintergrundberichte bei deren Rekrutierung und Imagepflege.

Wahllos zusammengeschnittene Bildsequenzen zeichnen das Bild eines israelischen Soldaten, der einer Bestie gleichkommt. Eine, die junge Männer verprügelt, auf spielende Kinder schießt, Häuser niederreißt, Frauen drangsaliert. Schnitt. Dann sieht man mit palästinensischen Flaggen vermummte Männer, die einen mit Blut überströmten Mann ohne Beine wegtragen; schließlich einen Sarg, der im Troß eines Trauerzugs hin und her wiegt, darin eingebettet das Gesicht eines Toten. Kinderaugen, überall Kinderaugen. Und Blut. Leid. Zerstörung. Blinder Haß. Das ist Israel, wie Al-Manar es übermittelt wissen will. "Israel" - dieses Wort taucht im Sprachgebrauch des Senders nicht auf. Ersetzt wurde es durch "Palestine '48" oder "zionist entity".

Via Satellit wird das Programm im gesamten arabischen Raum gesendet. Auch darüber hinaus. So kommt es, daß der auch in Deutschland zu empfangende Sender in Berichten des deutschen Verfassungsschutzes aufgrund seiner "volksverhetzenden Berichterstattung" erwähnt wird. Vom Predigen des Dschihadismus ist die Rede, von der Rekrutierung von Märtyrern, die ihr Leben dem "Widerstand" schenken, im Kampf gegen die "Ungläubigen". Überall dort, wo die Gemeinschaft der Moslems angegriffen wird.

Antisemitismus, wie er in der gesamten arabischen Welt zum Alltag gehört, reicht allein nicht aus, um die Radikalität von Al-Manar zu begreifen. Es ist vielmehr die Mixtur aus "breaking news" vermischt mit der Lehre des Korans. Sie macht den Unterschied zwischen Al-Manar und anderen arabischen Sendern aus. Der Islam ist Programm. Und so sind es die stark religiösen Bezüge, die jede Sendung aufweist - ob eine Kochsendung, ein Polit-Talk, oder eine "daily soap". Eine etwa, in der ein junges Mädchen davon träumt, eines Tages ihrem Geliebten als Selbstmordattentäterin ins Paradies zu folgen. Um den "Happy-End"-Abspann vor einem explodierenden israelischen Linienbus ranken sich Rosen und Kirschen.

Soviel Zynismus, so scheint es, kann kaum überboten werden. Wären da nicht die Reklamestreifen westlicher Konzerne, die um die Gunst einer palästinensischen Frau in Gaza und Damaskus buhlen. Aufgrund eines Verbots, das der US-Kongreß im Dezember 2002 für Reklame auf Al-Manar verhängte, stellten amerikanische Firmen wie Microsoft und Coca-Cola ihre Werbung ein. Europäische Firmen indes werben weiter. Da wirbt der Schweizer Nestlé-Konzern oder der österreichische Koffeindrinkhersteller Red Bull. Auch deutsche Unternehmen werben: für Allzweckreiniger der Marke Henkel, für Milka-Schokolade, für Suppenwürfel von Maggi.



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super artikel, woher hast die quelle?

obwohl i ja die mitte vü spannender finde, als das ende.

was anderes, wie gehts so, werdender papschi

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den text hat mir ein Freund gemailt wias ma geht erzähl´ ich dir heute Abend falls du ins Flex schaust!

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cooler artikel!

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interessanter artikel!

wegen quelle:

www.welt.de

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