Nepal: König setzt Regierung ab und übernimmt Macht. Im Konflikt um die Niederschlagung des maoistischen Aufstandes im Land hat der nepalesische König Gyanendra heute die Regierung abgesetzt.

Gyanendra gab die Entscheidung in einer Erklärung im staatlichen Rundfunk bekannt. Der König habe die Macht für die nächsten drei Jahre übernommen, berichtete der indische Fernsehsender NDTV. Die aus der Regierung entlassenen Politiker seien unter Hausarrest gestellt worden.

Rebellen lehnten Gespräche ab

Gyanendra hatte Ministerpräsident Sher Bahadur Deuba im Juni vergangenen Jahres in das Amt eingesetzt, nachdem er ihn zwei Jahre zuvor wegen Misserfolgen bei der Niederschlagung der maoistischen Rebellion abgesetzt hatte.

Deuba hat dem Himalayastaat für dieses Jahr die Abhaltung der lange aufgeschobenen Wahl versprochen und den Rebellen ein Angebot zu Gesprächen unterbreitet. Diese ließen die für den 13. Jänner gesetzte Frist ungenutzt verstreichen.

Gewalt schon seit neun Jahren

Die Maoisten kämpfen seit 1996 mit Gewalt gegen die Monarchie im Land und wollen ein kommunistisches System errichten. Sie haben enge Verbindungen zu Gesinnungsgenossen in Indien. Indien, die USA und Großbritannien leisten Nepal Militärhilfe. Mehr als 11.000 Menschen sind in dem Konflikt bisher ums Leben gekommen.